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FC Chelsea im Champions-League-Check FC Chelsea im Champions-League-Check: Mourinho will seinen dritten CL-Titel

Von Marco Schyns 09.09.2014, 08:22
José Mourinho (m.) und sein größter Star im Team: Eden Hazard (r.)
José Mourinho (m.) und sein größter Star im Team: Eden Hazard (r.) AP/dpa Lizenz

Köln - Der FC Chelsea hat sich längst in Europas Elite festgesetzt. Die Londoner bezwangen 2012 den FC Bayern München im eigenen Stadion und feierten den ersten Champions-League-Triumph ihrer Vereinsgeschichte. Im vergangenen Jahr scheiterte das Team von Trainer José Mourinho am Überraschungsteam Atletico Madrid.

Das soll nicht noch einmal passieren. Geht es nach Mour inho gibt es für Chelsea nur ein Ziel in der „Königsklasse" - den Titel. Dafür haben die Londoner noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Auf der anderen Seite aber auch wichtige Spieler wie David Luiz und Juan Mata abgegeben.

In der Premier League hätte der Saisonstart nicht besser verlaufen können. Nun soll auch Europa dran glauben. Der FC Chelsea im Teamporträt und CL-Check:

Transfermarkt

José Mourinho bezeichnete seinen Verein kürzlich als „keinen Kauf-Klub". Chelsea habe nachweislich in den vergangenen zwei Jahren mehr Geld an Transfererlösen eingenommen, als ausgegeben. Damit hat der Portugiese zwar Recht, aber andererseits muss man sich fragen, ob es denn noch nötig war, immer weiter hunderte Millionen in den Verein zu pumpen, wenn man seit 2004 bereits die Milliarde an Transfergeldern geknackt hat.

Mit Juan Mata (38 Millionen Euro) verließ bereits im Januar ein Star den Klub. David Luiz wechselte dann Anfang des Sommers für 50 Millionen Euro zu Paris St. Germain. Auch Fernando Torres ist weg - auf Leihbasis zum AC Mailand. Neu dabei sind Superstars wie Diego Costa und Cesc Fabregas. Die Transfers des FC Chelsea in der Übersicht:

Zugänge:

Diego Costa (25 Jahre, Spanien) - für 38 Mio. Euro von Atletico Madrid

Cesc Fabregas (27 Jahre, Spanien) - für 33 Mio. Euro vom FC Barcelona

Filipe Luis (28 Jahre, Brasilien) - für 20 Mio. Euro von Atletico Madrid

Loic Remy (27 Jahre, Frankreich) - für 13,2 Mio. Euro von den Queens Park Rangers

Mario Pasalic (19 Jahre, Kroatien) - für 2,5 Mio. Euro von Hajduk Split

Didier Drogba (36 Jahre, Elfenbeinküste) - ablösefrei von Galatasaray Istanbul

Thibaut Courtois (22 Jahre, Belgien) - Leih-Ende bei Atletico Madrid

Abgänge:

David Luiz (27 Jahre, Brasilien) - für 50 Mio. Euro zu Paris St. Germain

Romelu Lukaku (21 Jahre, Belgien) - für 35,36 Mio. Euro zum FC Everton

Demba Ba (29 Jahre, Senegal) - für 6 Mio. Euro zu Besiktas Istanbul

Patrick van Aanholt (23 Jahre, Niederlande) - für 2 Mio. Euro zum FC Sunderland

George Saville (21 Jahre, England) - für 1,25 Mio. Euro zu den Wolverhampton Wanderers

Thorgan Hazard (21 Jahre, Belgien) - für 1,5 Mio. Euro Leihgebühr zu Borussia Mönchengladbach

Lucas Piazon (20 Jahre, Brasilien) - für 800.000 Euro Leihgebühr zu Eintracht Frankfurt

Marco van Ginkel (21 Jahre, Niederlande) - für 400.000 Euro Leihgebühr zum AC Mailand

Tomas Kalas (21 Jahre, Tschechien) - für 200.000 Euro Leihgebühr zum 1. FC Köln

Frank Lampard (36 Jahre, England) - ablösefrei zum New York City FC

Samuel Eto'o (33 Jahre, Kamerun) - ablösefrei zum FC Everton

Fernando Torres (30 Jahre, Spanien) - ausgeliehen an den AC Mailand

Die Schlüsselspieler

Der FC Chelsea ist vor allem was die erste Elf betrifft, unheimlich stark besetzt. Dazu kommt, dass Trainer José Mourinho auf den meisten Positionen adäquaten Ersatz für die Stammspieler zur Verfügung hat. Dennoch sind es fünf Stützen, die den Erfolg dieses Teams ausmachen - zwei im Defensivverbund und drei in der Offensive.

Nemanja Matic spielt mit dem Brasilianer Ramires auf der Doppel-Sechs und übernimmt dabei die Rolle des Spielgestalters und Abräumers zugleich. Die Viererkette dahinter ist stark besetzt, wobei der wichtigste Part inzwischen Branislav Ivanovic zu Teil wird. Der Serbe kann rechts und innen eingesetzt werden und sorgt darüber hinaus immer wieder für Torgefahr bei Standardsituationen.

Die drei wichtigen Leute in der Offensive heißen Cesc Fabregas, Eden Hazard und Diego Costa. Mit Costa hat der FC Chelsea nun endlich wieder einen echten Knipser im Sturmzentrum und mit Cesc Fabregas jemanden, der sowohl den tödlichen Pass spielen kann, als auch das Mittelfeld dirigiert.

Eden Hazard ist für Chelsea unersetzlich. Der Edeltechniker kann auf dem linken und rechten Flügel spielen und sorgt auch in der zentrale für Torgefahr. Auch seine Gefährlichkeit bei Standards hat er bereits unter Beweis gestellt.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die Brennpunkte, der Trainer, die Aufstellung und die Prognose

Die Brennpunkte

Beim FC Chelsea herrscht vor allem im offensiven Mittelfeld ein Überangebot an Weltklasse-Spielern. Hazard und Fabregas sind gesetzt. Die dritte Position aber in der offensiven Reihe hinter Diego Costa ist vakant. In Frage kommen Oscar, der aktuell die Nase vorn haben dürfte, Weltmeister Andre Schürrle und Brasiliens Willian. Außerdem sitzt auch der Schweizer Mohamed Salah dauerhaft auf der Bank.

Im Tor des FC Chelsea gibt es eine klare Nummer eins - Thibaut Courtois. Aber anders als die meisten europäischen Topklubs hat der FC Chelsea auch auf der Ersatzbank einen absoluten Weltklassekeeper - Petr Cech. Der Tscheche ist deutlich älter als sein belgischer Teamkollege und akzeptiert bislang die Entscheidung von José Mourinho.

Dabei sollte jedem klar sein, dass es eine Entscheidung für Courtois und nicht gegen Cech war. Dennoch: Wie lange bleibt Cech ruhig, vor allem wenn Courtois womöglich mal eine Schwächephase erlebt.

Der Trainer

Was gibt es zu José Mourinho noch zu sagen? „The Special One" übernimmt das in der Regel gerne selbst und nennt sich den besten Trainer auf diesem Planeten. Zugegeben, Mourinho hat im Vereinsfußball alles erreicht: Champions League, Englische Meisterschaft, Italienische Meisterschaft, Spanische Meisterschaft, Englischer Pokal, Italienischer Pokal, Spanischer Pokal.

Nachdem er zu den Anfängen des „neuen" FC Chelsea gehörte, der 2004 damit begann, Milliarden in Transfers und ein neues Team zu stecken, ist der Portugiese seit einem Jahr zurück an der Stamford Bridge - reicher an Erfahrung und deutlich lässiger. Während er früher meist noch im Anzug am Spielfeldrand zu sehen war, gibt es heute zumeist Jogginghose und Kapuzenpulli - mitunter sogar in der Königsklasse.

Mourinho wäre eben nicht „The Special One, wenn er keine neuen Maßstäbe setzen würde. Sportlich sind seine Fähigkeiten unbestritten und mit dem FC Chelsea ist er im zweiten Jahr bereits deutlich besser unterwegs als 2013. Wie lange er diesmal bleibt, lässt er selbst offen. Die Premier League aber ist sein zuhause. Das ist sicher.

So wollen sie spielen

José Mourinho ist seit jeher ein Fan des modernen 4-2-3-1-Systems. Damit ist er auch beim FC Chelsea erfolgreich. Vor der Viererkette agieren Matic und Ramires als Doppelsechs und Cesc Fabregas im zentralen offensiven Mittelfeld. Die Flügelstürmer Hazard, Schürrle, Oscar, Willian usw. bedienen Angreifer Diego Costa.

Die Prognose

Der FC Chelsea hat sich genau dort verstärkt, wo man zuvor Schwächen hatte. Das Team hat im Vergleich zum Vorjahr noch einmal einen Riesensprung gemacht und ist in England absoluter Topfavorit auf den Titel. Auch in der „Königsklasse" wird das Team von José Mourinho vorne mitmischen.

Fazit: Der FC Chelsea ist nach den beiden Topfavoriten (Real Madrid und FC Bayern) der heißeste Titelkandidat. Alles andere als mindestens ein Halbfinaleinzug wäre enttäuschend. Der ist aber allemal drin, wenn nicht sogar der Titel.

Nemanja Matic (m.) bei einem Testspiel in Slowenien
Nemanja Matic (m.) bei einem Testspiel in Slowenien
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Chelsea-Spielmacher Cesc Fabregas
Chelsea-Spielmacher Cesc Fabregas
Getty Images Lizenz
Neuer Torjäger in London: Diego Costa
Neuer Torjäger in London: Diego Costa
AFP Lizenz
Chelsea-Star Eden Hazard
Chelsea-Star Eden Hazard
dpa Lizenz
Bankdrücker oder Stammspieler? Andre Schürrle
Bankdrücker oder Stammspieler? Andre Schürrle
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Zum Ersatzkeeper degradiert: Petr Cech
Zum Ersatzkeeper degradiert: Petr Cech
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Neuer Stammtorwart in London: Thibaut Courtois
Neuer Stammtorwart in London: Thibaut Courtois
AFP Lizenz