Europa League: BVB gegen Odds BK Europa League: BVB gegen Odds BK: Borussia Dortmunds lukratives Strafprogramm in Norwegen

Köln - Besser hätte der Einstand von Thomas Tuchel bei Borussia Dortmund kaum laufen können. Die ersten Qualifikationsspiele zur Europa League gegen den Wolfsberger AC gewann der BVB mit insgesamt 6:0, im Pokal schaffte man ein ungefährdetes 2:0 beim Chemnitzer FC, und zum ersten Spiel der Bundesligasaison gewann das Team von Tuchel durch einen beeindruckenden Auftritt 4:0 gegen Borussia Mönchengladbach – immerhin Teilnehmer der Champions League.
Doch bei aller Euphorie muss Borussia Dortmund auch noch mit den Nachwirkungen der streckenweise katastrophalen vergangenen Saison leben – und dazu gehört, dass der Klub an diesem Donnerstag (20.30 Uhr/ARD und Sky) zum Hinspiel der Playoffs für die Europa League in die südnorwegische Provinz nach Skien fliegen und bei Odds BK antreten muss, dem derzeit Fünftplatzierten der norwegischen Liga.
Was wie eine Strafe klingt, könnte für den BVB allerdings eine höchstlukrative Angelegenheit werden – weniger die Spiele gegen Odds BK selbst, sondern der Einzug in die Gruppenphase, sollte die Borussia ihrem Status als Topfavorit gerecht werden: Die Teilnahme am europäischen Wettbewerb bedeutet zusätzliche TV-Gelder, auch gegen Gegner, die nicht Real Madrid oder FC Arsenal heißen, kann der Klub mit einem ausverkauften Stadion rechnen, was Einnahmen von mehr als 30 Millionen Euro bedeuten könnte. Der Einzug in die Gruppenphase ist für Dortmund Pflicht: „Als Borussia Dortmund sind wir der Favorit. Dieser Rolle müssen wir gerecht werden“, sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc bei Sport1.
Reus fällt aus
In Norwegen trifft das Team von Thomas Tuchel aber auf ungewohnte Bedingungen. Auf dem Platz des Skagerrak-Stadions in Skien ist ein Kunstrasen verlegt, „da müssen wir uns erst daran gewöhnen. Es gibt viele Fragezeichen“, so Zorc.
Ein Fragezeichen, das mittlerweile seine Auflösung gefunden hat, ist die Besetzung der Torhüterposition. Thomas Tuchel hat sich bei der Entscheidung zwischen Roman Weidenfeller und Neuzugang Roman Bürki für ein Modell der Arbeitsteilung entschieden, das man bereits vom FC Barcelona kennt: In der Liga ist Bürki Stammtorwart, in DFB-Pokal und Europa League steht Weidenfeller auf dem Platz.
Verzichten muss Tuchel hingegen auf Marco Reus. Der Nationalspieler wird wegen einer gegen Borussia Mönchengladbach erlittenen Sprunggelenksverletzung geschont. „Für meinen Körper, gerade wegen der Verletzungen, ist es nicht vorteilhaft, auf Kunstrasen zu spielen“, sagte Reus. Auch Lukasz Piszczek fehlt angeschlagen. Der für elf Millionen Euro von Bayer 04 Leverkusen verpflichtete Gonzalo Castro muss trotz allem wohl weiter auf seinen ersten Startelf-Einsatz beim neuen Klub warten.
Derweil gibt es noch immer keinen neuen Stand, was die Zukunft von Kevin Großkreutz angeht. Der 27-Jährige, dessen Vertrag in Dortmund noch bis 2016 läuft, soll in den Planungen von Thomas Tuchel keine große Rolle mehr spielen, angeblich hat Eintracht Frankfurt Interesse an einer Verpflichtung des Mittelfeldspielers. (mit sid)