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EM 2016 EM 2016: Farbenfrohe Eröffnungsfeier im Stade de France

10.06.2016, 21:09
Die bunte Eröffnungszeremonie der EM 2016 fand im Pariser Stade de France statt.
Die bunte Eröffnungszeremonie der EM 2016 fand im Pariser Stade de France statt. AP

Saint-Denis - Feierstimmung statt Terrorangst: Mit einer farbenfrohen Eröffnungsfeier und dem Auftaktspiel zwischen Gastgeber Frankreich und Rumänien hat die Fußball-EM 2016 begonnen. 80.000 Menschen wohnten am Freitagabend im Pariser Stade de France der Eröffnungszeremonie mit Cancan-Tanz, Musik von Edith Piaf und Star-DJ David Guetta bei.

Das vierwöchige Turnier, bei dem Weltmeister Deutschland ein Topfavorit ist, findet wegen der Anschlagsgefahr unter drastischen Sicherheitsvorkehrungen statt. Von der Sorge vor Anschlägen wollten sich die Zuschauer der Eröffnungspartie im Stade de France in der Pariser Vorstadt Saint-Denis aber nicht die gute Laune verderben lassen. Sie verfolgten fröhlich den Auftritt von 150 Cancan-Tänzerinnen und Edith Piafs Kultlied „La Vie en Rose“.

Anschließend spielte der französische DJ David Guetta einige seiner Hits und dann, begleitet von der schwedischen Sängerin Zara Larsson, die von ihm komponierte offizielle EM-Hymne „This One's For You“. Zum Abschluss der Feier flog die französische Fliegerstaffel Patrouille de France über das Fußballstadion und zeichneten die Tricolore in den Himmel, während im Stadion ein riesiges Eiffelturm-Bild in die Höhe gezogen wurde.

Turnier findet unter drastischen Sicherheitsvorkehrungen statt

Mit dem Anpfiff des Spiels Frankreich gegen Rumänien begann dann auch der sportliche Teil der EM. Zur Fußball-EM mit 24 Teilnehmerländern erwartet Frankreich rund zwei Millionen Besucher aus dem Ausland. Deutschland bestreitet am Sonntag in Lille seine erste Partie gegen die Ukraine. Das EM-Finale wird am 10. Juli im Stade de France ausgetragen.

Aus Angst vor Anschlägen findet das Turnier unter drastischen Sicherheitsvorkehrungen statt: Mehr als 90.000 Sicherheitskräfte sollen die Fans an den zehn Austragungsorten schützen, Stadien und Fan-Meilen sind stark gesichert. Nach den Anschlägen von Paris vom 13. November mit 130 Toten herrscht in Frankreich immer noch der Ausnahmezustand.

Einen Schatten auf die EM wirft auch eine Streik- und Protestwelle in Frankreich. Streiks bei der Staatsbahn SNCF sorgten am Freitag den zehnten Tag in Folge für Behinderungen im Schienenverkehr. Die Bahner hatten auch Streiks bei den Vorstadtzügen angekündigt, die die Pariser Innenstadt mit dem Stade de France verbinden. Die SNCF setzte aber Sonderzüge ein. Fans kamen deswegen ohne größere Behinderungen zum Stadion, viele fuhren extra früh los.

Einlass ins Stadion verlief relativ reibungslos

Trotz mehrfacher, strikter Kontrollen verlief auch der Einlass relativ reibungslos. „Die Zuschauer konnten ohne Probleme kommen, es war flüssig, das ganze Publikum hat sich an die Regeln gehalten“, sagte Frankreichs Staatschef François Hollande im Stadion dem Sender TF1. Die Streiks bei der SNCF sind nicht die einzigen in Frankreich: Arbeitsniederlegungen bei der Müllabfuhr haben zuletzt zu wachsenden Müllbergen in der Pariser Innenstadt geführt. Am Freitag wurden die Mülltonnen mit Hilfe von Privatunternehmen geleert, es dürfte aber Tage dauern, bis wieder Normalität einkehrt.

Dagegen wird ein Pilotenstreik bei der Fluggesellschaft Air France von Samstag an zu Behinderungen im Luftverkehr führen. Der Konzern will aber weniger als 20 Prozent aller Flüge streichen. In Frankreich gibt es schon seit Monaten Proteste gegen eine umstrittene Arbeitsmarktreform, hinzu kommen Forderungen der Gewerkschaften in einzelnen Branchen.

Derweil kam es zu ersten Zusammenstößen zwischen randalierenden Fußballfans und der Polizei. In der südfranzösischen Hafenstadt Marseille, wo am Samstagabend die Partie England gegen Russland ausgetragen wird, lieferten sich englische Fans in der Nacht auf Freitag und erneut am Freitagabend heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei. Es gab mehrere Festnahmen. Die Behörden befürchten während der EM bei einer Reihe von Spielen Gewalt von Hooligans. (afp)