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Dynamo Dresden Dynamo Dresden: Coach Walpurgis beurlaubt

24.02.2019, 13:52
Dresdens Trainer Maik Walpurgis muss gehen.
Dresdens Trainer Maik Walpurgis muss gehen. imago sportfotodienst

Darmstadt - Die Kritik an Maik Walpurgis wurde immer lauter. Die elfte Niederlage der Saison war dann das Aus für Dynamo Dresdens Trainer. Ein Neuer steht auch schon bereit: Publikumsliebling Cristian Fiél soll den Traditionsverein wieder in die Erfolgsspur bringen.

Nach nur 166 Tagen Amtszeit ist für Maik Walpurgis bei Dynamo Dresden alles schon wieder vorbei. Der Fußball-Zweitligist reagierte auf den desolaten Rückrundenstart und beurlaubte den 45-Jährigen. „Die Beurlaubung von Maik Walpurgis und seinen Co-Trainern ist für uns in dieser Situation alternativlos, weil nicht nur das Erreichen unserer Ziele in dieser Saison in große Gefahr geraten ist, sondern auch der Glaube verloren gegangen ist, gemeinsam in dieser Konstellation erfolgreich sein zu können“, erklärte Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Minge am Sonntag.

Fiél erhält Vertrag bis 2021

Nur eine Stunde später präsentierten die Sachsen dann den neuen Chef. Cristian Fiél, ehemaliger Dynamo-Kapitän und Publikumsliebling, soll den Traditionsverein wieder in die Erfolgsspur bringen. Der 38-Jährige, der im März seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer an der Hennes-Weisweiler-Akademie in der Sportschule Hennef abschließt, erhielt einen Vertrag bis 30. Juni 2021. Fiél wird am Donnerstag seine erste Übungseinheit leiten und dann auch offiziell vorgestellt.

„Ich bin Cristian Fiél sehr dankbar, dass er sich bereit erklärt hat, die Mannschaft in dieser herausfordernden Situation als Cheftrainer zu übernehmen. Er wird seine ganze Kraft und Leidenschaft dafür einsetzen, dass wir sportlich aber auch atmosphärisch als gesamter Verein die dringend nötige Trendwende einleiten werden“, sagte Minge.
Fiél gilt als Trainerprojekt des Vereins. Der Deutsch-Spanier, der von 2010 bis 2015 118 Pflichtspiele für Dynamo absolvierte, ist seit 2016 in Dynamos Nachwuchs-Akademie für die U17 verantwortlich. „Es war ein langgehegter Wunsch, „Fielo“ eines Tages diese Verantwortung zu übertragen, darauf haben wir gemeinsam hingearbeitet“, sagte Minge. Er sei überzeugt, dass Fiél im Team „einen neuen, frischen und kämpferischen Geist“ entwickle.

Auch Co-Trainer müssen gehen

Das Aus für Walpurgis besiegelte am Samstag die 0:2 (0:1)-Niederlage beim SV Darmstadt 98. Damit verlor Dynamo vier der fünf Spiele nach der Winterpause. Von 15 möglichen Punkten holte Walpurgis nur einen, zudem erzielte Dynamo in den letzten vier Partien keinen eigenen Treffer. „Die sportliche und tabellarische Entwicklung unserer Mannschaft ist insgesamt besorgniserregend“, sagte Minge, der Walpurgis am Sonntagmorgen über die Entscheidung informierte. In den 20 Zweitliga-Spielen unter Walpurgis gab es nur sechs Siege - bei fünf Remis und neun Niederlagen.
Walpurgis war erst am 11. September 2018 als Nachfolger von Uwe Neuhaus vorgestellt worden. Der hatte nach einem schwachen Saisonstart gehen müssen. Auch Walpurgis Co-Trainer Ovid Hajou und Massimiliano Porcello werden die sächsische Landeshauptstadt nach nicht einmal einem halben Jahr wieder verlassen.

Dynamo-Spieler suspendiert

Zudem wurde immer wieder über atmosphärische Störungen zwischen Coach und Team gemunkelt. Walpurgis hatte hart durchgegriffen, Spieler wie Philip Heise und Aias Aosman wurden zwischenzeitlich suspendiert. Absoluter Negativ-Höhepunkt unter Walpurgis war die historische 1:8-Pleite beim 1. FC Köln. Mit 26 Punkten kommen die Sachsen der Abstiegszone immer näher.

Weit vom Saisonziel entfernt

Als Saisonziel wurden zur Winterpause 47 Zähler und ein einstelliger Tabellenplatz ausgegeben.
Damit Dynamo nicht noch tiefer abrutscht, ist es nicht weniger wichtig, dass die verletzten Spieler zurückkommen. In Marco Hartmann, Florian Ballas, Patrick Ebert, Haris Duljevic und Moussa Koné fehlten in Darmstadt gleich mehrere Leistungsträger. Hartmann und Ballas fallen noch für Wochen aus. Ob Torjäger Koné bis zum kommenden Wochenende gegen den VfL Bochum wieder fit wird, ist fraglich.
Wie prekär die Lage ist, zeigte der Umstand, dass in Darmstadt bereits vor dem Schlusspfiff Dynamo-Anhänger in Scharen das Stadion verließen und so ihren Unmut kundtaten.

„Ich weiß, dass wir das mit unseren Fans zusammen schaffen. Aber nur zusammen. Wenn wir uns untereinander auch noch zerfleischen, tun wir allen, die da unten um uns herumstehen, einen riesen Gefallen. Das möchte ich nicht und das funktioniert auch nicht“, sagte Innenverteidiger Sören Gonther. (dpa)