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DFB-Pokal DFB-Pokal: FC Bayern fegt Paderborn mit sechs Toren vom Platz

06.02.2018, 19:25
Joshua Kimmich und Arturo Vidal feiern ihren Sieg auf dem Platz.
Joshua Kimmich und Arturo Vidal feiern ihren Sieg auf dem Platz. dpa

Paderborn - Bayern München hat das Pokalmärchen des SC Paderborn abrupt beendet und ist ohne Mühe zum neunten Mal in Folge ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen. Durch das 6:0 (3:0) beim Drittliga-Tabellenführer in Ostwestfalen kam der wieder einmal enteilte Fußball-Bundesliga-Spitzenreiter seinem Traum vom Double oder sogar Triple im Schongang einen weiteren Schritt näher.

Dabei blieb der FC Bayern im Pokal zum 25. Mal in Folge auswärts ungeschlagen und zum achten Mal hintereinander in einem Viertelfinale ohne Gegentor.

Kingsley Coman (19. Minute), Robert Lewandowski nach Vorlage von Coman (25.) und Joshua Kimmich (42.) sorgten schon vor der Pause für klare Verhältnisse. Corentin Tolisso (55.) und Arjen Robben (86./89.) legten im zweiten Durchgang nach.

Paderborn erzielte nur ein Tor gegen Bayern – in vier Spielen

Paderborn, das zuvor die Zweitligisten St. Pauli, Bochum und Ingolstadt ausgeschaltet hatte, verlor gegen die Bayern nun alle vier Pflichtspiele bei deprimierenden 1:21 Toren. Etwas Glück hatte der haushohe Favorit in der 8. Minute, als Lukas Boeder für den bis dahin erfrischend mutigen Außenseiter traf. Schiedsrichter Markus Schmidt pfiff aber Abseits und der erstmals im DFB-Pokal eingesetzte Video-Assistent griff nicht ein.

Wie von Trainer Steffen Baumgart gefordert, begann der Drittligist ohne Angst: Paderborn setzte nicht nur auf Konter und griff den Rekordmeister früh an. Dank der frechen Spielweise der Gastgeber boten sich den Bayern, die sofort spielfreudig und zielstrebig auftraten, früh Räume. Paderborns Schlussmann Michael Ratajczak parierte in der Anfangsphase mehrfach bis zum Coman-Treffer. Kurz danach überwand den früheren Keeper von Fortuna Düsseldorf auch Lewandowski.

Bayern führt in der Meisterschaft mit 18 Punkten

Entschieden war die Partie spätestens durch Kimmichs Tor, das sein Nationalmannschaftskollege Mats Hummels einleitete.
Der Rekordmeister nahm die Aufgabe offensichtlich sehr ernst. Trainer Jupp Heynckes hatte alles andere als eine B-Auswahl gegen den Spitzenreiter der 3. Liga aufgestellt. Für die in der Liga mit 18 Punkten führenden Münchner kehrten im Vergleich zum Ligaspiel in Mainz (2:0) am vergangenen Samstag unter anderem Kimmich, Arturo Vidal, Robben und Lewandowski in die erste Elf zurück.

Doch für das Spitzenteam gab es einen Wermutstropfen: Kurz vor dem 1:0 zog sich Nationalspieler Müller eine Verletzung zu, wegen der ihn Heynckes für Tolisso auswechseln musste (32.).

Paderborn, bei dem vor allem Offensivspieler Marlon Ritter überzeugte, blieb trotz des schnellen Rückstandes bemüht. Vor allem bei Standardsituationen entstand einige Male Gefahr vor dem Tor von FCB-Schlussmann Sven Ulreich. Pech hatte SC-Spieler Ben Zolinski, der kurz nach dem 0:4 den Pfosten traf (56.). In der Schlussphase sorgte Robben mit einem Doppelpack für den Endstand. Gegen die konzentrierten Bayern verlor der große Außenseiter letztendlich völlig verdient, mit etwas Glück wäre aber ein Ehrentreffer möglich gewesen. (dpa)

Bayer Leverkusen erstmals seit 2009 wieder im Halbfinale

Bayer Leverkusen hat mit einer beachtlichen Energieleistung den DFB-Pokalfluch gegen Werder Bremen beendet und erstmals seit 2009 wieder das Halbfinale des deutschen Cup-Wettbewerbs erreicht. Der Champions-League-Anwärter gewann das packende Bundesligaduell gegen das Kellerkind von der Weser nach einem 0:2-Rückstand am Ende 4:2 (1:2) nach Verlängerung und setzte sich damit im siebten Pokalduell gegen die Norddeutschen seit 1976 erstmals durch.Julian Brandt (31., 55.), der kurz zuvor eingewechselte Karim Bellarabi (111.) und Kai Havertz (118.) machten die achte Halbfinalteilnahme der Leverkusener perfekt, die sich zudem über 2,55 Millionen Euro Zusatzeinnahmen freuen dürfen. Max Kruse per Foulelfmeter (4.) und Aron Johannsson (7.) hatten zuvor für einen Traumstart der Norddeutschen gesorgt.

Vor 25.653 Zuschauern, darunter DFB-Präsident Reinhard Grindel, erwischten die Gäste einen Blitzstart. Nach einer unglücklichen Abwehraktion von Jonathan Tah, der im eigenen Strafraum Kruse an der Hüfte erwischte, ließ sich der Gefoulte diese Chance nicht nehmen und erzielte vom Punkt seinen zweiten Treffer im laufenden Wettbewerb. Nur eine Minute später vereitelte auf der anderen Seite Werder-Torwart Jiri Pavlenka mit einer Glanzparade gegen Leon Bailey den Ausgleich. Kurz darauf wurde Bayer ein zweites Mal kalt erwischt, als US-Nationalspieler Johannsson nach feiner Vorarbeit von Kruse Nationaltorwart Bernd Leno mit einem Lupfer überlistete.

Glück hatte Bayer zudem, dass in der zwölften Minute nach einem Ellbogencheck von Charles Aranguiz im Strafraum an Kruse ein weiterer Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Marco Fritz ausblieb und der Chilene ungestraft davonkam. Vor allem die beiden Torschützen stellten in der Folgezeit die Bayer-Abwehr immer wieder vor große Probleme.

Die zuletzt überzeugenden Verteidiger Sven Bender und Jonathan Tah bekamen die beiden Bremer Stürmer nicht in den Griff. Zudem wirbelte der starke Florian Kainz die Hintermannschaft der Hausherren immer wieder durcheinander.

Nachdem auch in der Offensive bei Bayer eine halbe Stunde nur wenig zusammengelaufen war, nutzte Nationalspieler Brandt eine gute Vorarbeit von Dominik Kohr zum Anschlusstreffer. Bremen ließ sich dadurch aber nicht irritieren und setzte weitere Nadelstiche. In der 40. Minute bewahrte Leno nach einem tollen Distanzschuss von Kainz aus 30 Metern sein Team vor einem höheren Rückstand.

Bayer konterte im eigenen Stadion, agierte aber oftmals zu unpräzise, um die gut geordnete Werder-Defensive in Gefahr zu bringen. Auch der in dieser Saison bislang überragende Bailey konnte sich nicht wie gewohnt in Szene setzen.

Auch nach dem Seitenwechsel trat die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt äußerst selbstbewusst auf. Offenbar beflügelt vom 2:1 auf Schalke drei Tage zuvor und unterstützt von 3000 mitgereisten Fans agierten die Gäste bei Eiseskälte zunächst weiter souverän. Bayer, das diese Saison in der Liga zu Hause bisher nur gegen Bayern München verloren hat, erhöhte aber den Druck und ließ sich nicht mehr den Schneid abkaufen. Brandt legte dann mit einem Sonntagschuss den Hebel um, ehe Bellarabi in der Verlängerung mit seiner ersten Ballberührung und Havertz für den historischen Sieg sorgten. (SID)