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DFB-Elf besiegt Schottland DFB-Elf besiegt Schottland: Erfolgreicher Start dank Müller

07.09.2014, 20:59
Thomas Müller (r.) jubelt mit Marco Reus
Thomas Müller (r.) jubelt mit Marco Reus dpa Lizenz

Dortmund - Auf Weltmeister Thomas Müller war Verlass. Mit seinem vierten Tore-Doppelpack im DFB-Trikot sicherte der Münchner Angreifer der deutschen Nationalmannschaft beim 2:1 (1:0) gegen Schottland einen erfolgreichen Start in die lange Qualifikationsreise zur Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Der fünffache WM-Torschütze war am Sonntagabend vor 60 209 Zuschauern in Dortmund mit Kopf und Fuß erfolgreich (18./71. Minute). Für die mutigen Schotten traf der agile Außenstürmer Ikeci Anya (66.) zum 1:1.

Acht Wochen nach dem triumphalen WM-Finale in Rio de Janeiro schaltete das Team von Bundestrainer Joachim Löw wieder erfolgreich um in den Pflichtspielmodus - Tempo und Motivation waren trotz einer Schwächephase nach der Pause wieder ganz anders als beim freundschaftlichen 2:4 vier Tage zuvor gegen Argentinien. Kurz vor Schluss sah der Schotte Charlie Mulgrew wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.

Nach der Demontage durch den angriffslustigen Vizeweltmeister erhielt die Defensive durch die Rückkehr von Jerome Boateng zwar wieder mehr Stabilität, agierte aber längst nicht fehlerfrei. Die überraschende Hereinnahme von Sebastian Rudy, der auf der rechten Abwehrseite den Vorzug vor Lokalmatador Kevin Großkreutz erhielt, erwies sich zunächst als kluger Schachzug von Löw. Der Hoffenheimer spielte bei seinem Startelf-Debüt unaufgeregt und zeigte gute Offensivaktionen. Mit seiner Unaufmerksamkeit vor dem Gegentor unterstrich er aber auch, dass er kein gelernter Abwehrmann ist.

Neuer wieder mal Libero

Auf der linken Seite konnte Erik Durm nach der Lehrstunde durch Wirbelwind Angel di Maria diesmal vor heimischem Publikum seine offensiven Qualitäten einbringen. Manuel Neuer, der die Mannschaft als Vertreter des verletzten Bastian Schweinsteiger wieder als Kapitän aufs Feld führte, bekam dank der Präsenz seiner Vorderleute Boateng und Benedikt Höwedes weniger zu tun, zeigte aber dennoch ein paar von den Fans bejubelte Libero-Einlagen.

Auf den Rängen gaben zunächst die sangesfreudigen schottischen Fans den Ton an, das Geschehen auf dem Rasen wurde von Beginn an von der deutschen Mannschaft diktiert. In der 8. Minute verpasste der völlig frei stehende Müller auf Flanke von Durm per Kopf das frühe Führungstor. Wenig später fing Gäste-Keeper David Marshall beim zweiten Kopfball-Versuch von Müller den Ball noch rechtzeitig ab, doch im dritten Anlauf war der Bayern-Stürmer endlich erfolgreich. Die butterweiche Hereingabe von Rudy köpfte Müller unhaltbar ein.

Der 28. der Weltrangliste zog sich bei deutschem Ballbesitz weit zurück und versuchte aus einer massiven Abwehr heraus schnell zu kontern. Das wäre den Gästen in der 14. Minute beinahe gelungen, als ein abgefälschter Schuss von Barry Bannan knapp am deutschen Gehäuse vorbeiflog. Wesentlich effektiver war indes das immer wieder von Toni Kroos mit Diagonalbällen auf die Außen angekurbelte deutsche Offensivspiel. Allerdings versäumten es Götze und Co., sich noch vor der Pause mit dem eigentlich verdienten zweiten Treffer für ihren Angriffsschwung zu belohnen.

So scheiterten Marco Reus (22.) und Kroos (24.) jeweils aus der Distanz, Russell Martin klärte beim Schuss von Andre Schürrle kurz vor der Linie (27.). Vier Minuten vor dem Pausenpfiff verhinderte der starke Marshall nach Schürrles Flanke mit blitzschnellem Reflex ein weiteres Eigentor und hielt seine Mannschaft damit im Spiel.

Ein Moment der Unkonzentriertheit hätte zu Beginn der zweiten Halbzeit beinahe zum Ausgleich geführt. Steven Naismith setzte sich im Strafraum energisch durch, schob den Ball aber zum Glück für die deutsche Abwehr um Zentimeter am Pfosten vorbei (48.). Während die Schotten nun ihre Angriffsbemühungen verstärkten und allmählich die Kontrolle über das Spiel gewannen, ließ die Löw-Elf im Spiel nach vorne die letzte Entschlossenheit vermissen. In der 51. Minute vergab Schürrle überhastet aus bester Schussposition, zehn Minuten später scheiterte Reus an Marshall.

Mit einem Fehlpass im Mittelfeld leitete Götze den zu diesem Zeitpunkt nicht einmal unverdienten Ausgleich ein, bei dem Anya seinem Gegenspieler Rudy entwischte und frei vor Neuer eiskalt blieb. Doch die Elf von Gordon Strachan konnte sich nur vier Minuten über die Führung freuen, doch gelang Müller im Anschluss an eine Ecke von Reus das 2:1. Der Münchner war im Nachsetzen erfolgreich, nachdem Höwedes den Ball zuvor mit einem überharten Einsteigen erkämpft hatte, und erzielte sein 24. Tor im 57. Länderspiel. (dpa)