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Countdown - Noch 2 Tage Countdown - Noch 2 Tage: Griechenland und Sokratis im WM-Check

Von Philip Sagioglou 10.06.2014, 12:56
Hoffnungsträger der Griechen: BVB-Verteidiger Sokratis
Hoffnungsträger der Griechen: BVB-Verteidiger Sokratis dpa Lizenz

Noch zwei Tage bis zum Beginn der Fußball-WM in Brasilien. In unserem Countdown stellen wir bis zum Eröffnungsspiel jeden Tag einen Teilnehmer vor. Heute: Griechenland

Die Qualifikation

Beinahe hätten es die Griechen ohne Umweg nach Brasilien geschafft, sie haben die Qualifikations-Gruppe G immerhin punktgleich mit dem Tabellenersten Bosnien abgeschlossen. Dass es für Griechenland dennoch bloß zum zweiten Platz gereicht hat, lag – Sie können sich das denken – am schlechteren Torverhältnis. Gewohnt minimalistisch eingestellt, haben die Hellenen in zehn Spielen bloß zwölf Tore geschossen, aber wegen ihrer traditionell starken Defensive eben auch nur vier kassiert. Das Resultat: Eine Qualifikation ohne Niederlage.

Das reichte natürlich, um die Slowakei, Litauen, Lettland und Liechtenstein deutlich hinter sich zu lassen. In den Play-off-Spielen ging es gegen Rumänien - und dort erlebten die Griechen eine kaum für möglich gehaltene offensive Belebung: Das Hinspiel gewannen sie mit 3:1, im Rückspiel reichte ein 1:1, um die dritte WM-Teilnahme in der Geschichte des Landes zu garantieren.

Der Trainer

Das ist (noch) Fernando Manuel Costa Santos, ein ehemaliger portugiesischer Fußballprofi, der die Nationalmannschaft nach der WM 2010 vom deutschen Trainer Otto Rehhagel übernommen hat. Santos kennt sich im griechischen Fußball bestens aus, er hatte zuvor schon AEK Athen, Panathinaikos Athen und PAOK Thessaloniki gecoacht - zwischenzeitlich außerdem die portugiesischen Topklubs FC Porto, Sporting Lissabon und Benfica Lissabon.

Santos führte die Griechen zur EM 2012, bei der sie überraschend das Viertelfinale erreichten und erst dort gegen Deutschland ausschieden. Trotz der gelungenen Qualifikation für die WM 2014 wird Santos nach dem Turnier in Brasilien zurücktreten - er möchte zurück in den Vereinsfußball.

Im Sommer 2010 hatte die gesamte Nation gehofft, dass Santos rasch einen Umbruch einleiten wird. Im Kader haben damals noch immer viele der Europameisterschafts-Helden von 2004 gestanden - es wurde Zeit für die Ablösung der Veteranen und eine sportliche Renaissance. Die hat Santos dann zumindest teilweise eingeleitet - vollzogen ist sie noch immer nicht. Im Kader für die WM stehen aber kaum noch Spieler, die älter als 30 Jahre sind, stattdessen einige aufstrebende Talente. Das allein kann Santos als Erfolg verzeichnen.

„Ich habe eine Mannschaft gewählt, die ein gutes Gleichgewicht hat und Spieler, die notfalls auf vielen Positionen spielen können“, sagt er. Als Kandidaten auf seine Nachfolge wurden zuletzt unter anderem Armin Veh und Lothar Matthäus gehandelt, als Favorit gilt der ehemalige Monaco-Coach Claudio Ranieri.

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Manschaft / Erfolge / Stars / Prognose

Die Mannschaft

Tor: Orestis Karnezis / FC Granada, Panagiotis Glykos / PAOK Saloniki, Stefano Kapino / Panathinaikos Athen
Abwehr: Sokratis / Borussia Dortmund, Vasilis Torosidis / AS Rom, Giannis Maniatis / Olympiakos Piräus, Georgios Tzavellas / PAOK Saloniki, Kostas Manolas / Olympiakos Piräus, Vangelis Moras / Hellas Verona, Loukas Vyntra / UD Levante, José Holebas / Olympiakos Piräus
Mittelfeld: Alexandros Tziolis / Kayserispor, Panagiotis Kone / FC Bologna, Giorgos Karagounis / FC Fulham, Lazaros Christodoulopoulos / FC Bologna, Ioannis Fetfatzidis / CFC Genua., Kostas Katsouranis / PAOK Saloniki, Andreas Samaris / Olympiakos Piräus, Panagiotis Tachtsidis / FC Turin
Angriff: Giorgios Samaras / Celtic Glasgow, Kostas Mitroglou / FC Fulham, Dimitrios Salpingidis / PAOK Saloniki, Theofanis Gekas / Konyaspor

Die größten Erfolge

Europameister 2004
EM-Teilnahme 1980, 2004, 2008, 2012
WM-Teilnahme 1994, 2010, 2014

Die größten Stars

Die Prognose

In der Gruppe C mit Japan, der Elfenbeinküste und Kolumbien sind die Griechen sicher nicht der Favorit - diese Rolle hatte ursprünglich Kolumbien inne, das allerdings auf den verletzten Starstürmer Falcao verzichten muss. Jetzt ist ist alles offen - jeder kann jeden schlagen. Die Griechen sind in der Breite wohl am schwächsten besetzt, machen diese qualitative Unterlegenheit aber durch großen Kampfgeist wett. Die jüngsten Testspiele liefen nach Plan: 0:0 gegen Portugal, 0:0 gegen Nigeria, 2:1 gegen Bolivien - so oder so ähnlich läuft es in der Wunschvorstellung der Griechen auch in Brasilien, Hauptsache, die Null steht größtenteils.

Bei der Anreise gab es Probleme, es war in dem Fall aber kein Organisationschaos der Griechen schuld: Der Weiterflug von New Jersey nach Aracaju wurde wegen technischer Probleme beim Navigationssystem der Maschine gestrichen. Es wäre kaum überraschend, wenn die griechischen Fußballkrieger sogar das unter dem Motto „Was dich nicht tötet, macht dich stärker“ abgehakt haben. Mittlerweile sind sie in Brasilien angekommen, und sollte die Abwehr um Dortmunds Sokratis dort sicher stehen, ist die Achtelfinal-Teilnahme drin. Aber auch nur dann.

Fazit: Geht es allein nach dem Autor dieses Textes, dann werden die Griechen ganz klar Weltmeister. Eine kurze Umfrage in der Redaktion hat jedoch ergeben: Die Griechen scheiden voraussichtlich in der Vorrunde aus.

Lesen Sie morgen: Die portugiesische Nationalmannschaft im WM-Check