"Das ist natürlich Wahnsinn" Christian Streich: Freiburgs Trainer Streich kritisiert FC Bayerns Halbzeitshow

München - Champions-League-Aus gegen Real Madrid, DFB-Pokal-Pleite gegen Borussia Dortmund: Die erfolgsverwöhnten Anhänger des FC Bayern hatten in der Saison 2016/17 weniger zu feiern als sonst. Anstelle des angestrebten Triples mussten sich die Münchner mit der fünften Deutschen Meisterschaft in Folge begnügen. Zu wenig für den titelhungrigen FC Bayern.
Um die eigenen Fans zu besänftigen, entschied sich der Rekordmeister deshalb im Heimspiel gegen den SC Freiburg (4:1) für eine ganz besondere Meisterfeier: Bereits vor dem Anstoß wurden Philipp Lahm und Xabi Alonso während eines umfangreichen Rahmenprogramms verabschiedet. In der Halbzeitpause folgte ein minutenlanger Bühnenauftritt der Popsängerin Anastacia. Das Ergebnis: Erst um 16.40 Uhr konnte das Bundesligaspiel wieder angepfiffen werden – zur Verärgerung der Freiburger.
Unverständnis für Anastacia-Auftritt
Auch Gäste-Trainer Christian Streich zeigte wenig Verständnis für die ausufernden Feierlichkeiten des FC Bayern: „Was halt echt genervt hat, war nach der Halbzeit, dass du nicht anfangen kannst zu kicken“, wird Streich im Kicker zitiert. „Das ist nicht gut und darf eigentlich nicht sein.“ Im Gegensatz zum Rekordmeister kämpften die Freiburger noch um wichtige Zähler im Kampf um die Europa League. Nicht auszudenken, wenn es anders herum gewesen gelaufen wäre und der FC Bayern in Freiburg an einem letzten Spieltag noch etwas zu gewinnen hätte, mahnte Streich: „Da wollen wir lieber nicht drüber nachdenken.“
Während Streich die Spielunterbrechungen für Lahm und Alonso ausdrücklich begrüßte, kritisierte der Freiburg-Coach vor allem die musikalische Einlage während der Halbzeitpause: „Das ist nicht richtig und das ist genau der Punkt, wo man halt aufpassen muss“, so Streich. „Also ohne diesen Künstlern zu nahe zu treten, das ist ein Fußballstadion und wenn du dann sieben, acht Minuten warten musst. Das ist natürlich Wahnsinn.“
Freiburg hofft auf Dortmunder Pokalsieg
Auch von einigen Bayern-Profis erhielt Streich Rückendeckung. So erklärte Arjen Robben: „Das hat mir Leid getan für Freiburg, weil die noch für etwas gespielt haben. Feierlichkeiten gehören dazu, aber wir haben noch eine Mannschaft auf dem Platz und die musst du auch respektieren.“ Ähnlich äußerte sich auch Mats Hummels: „Vor dem Spiel ist es in Ordnung, aber das in der Halbzeitpause war sehr unglücklich.“
Der SC Freiburg muss nach der Pleite in München auf einen Pokalsieg von Borussia Dortmund hoffen. Schlagen die Dortmunder im DFB-Pokalfinale Eintracht Frankfurt, wäre der SC Freiburg für die Europa League qualifiziert.