Feuerwerk Choreo und Applaus Chemie Leipzig: "Einmaliges Erlebnis" im DFB-Pokal mit Choreo und Feuerwerk

Leipzig - Kai Druschky kann den Rest der Woche doch nicht ausschlafen. Nur bei einer erneuten Pokalsensation hätte der Stürmer des Fußball-Oberligisten BSG Chemie Leipzig auf Arbeit blau machen dürfen. Doch für Druschky & Co. war in der zweiten Runde des DFB-Pokals Zweitligist SC Paderborn eine Nummer zu groß: Durch das klare 0:3 (0:2) verpassten die Leutzscher am Dienstagabend den Einzug ins Achtelfinale und schieden aus.
Die Bedingungen für eine erneute Sensation waren gegeben. Die 4999 Zuschauer im ausverkauften Alfred-Kunze-Sportpark sorgten für Gänsehaut-Stimmung, vor dem Anpfiff gab es vor dem Stadion eine große Choreographie mit einem Feuerwerk. Auch Pyrotechnik wurde im Fanblock gezündet, was vom DFB verboten ist.
Und wer weiß, wie das Spiel verlaufen wäre, wenn Druschky im ersten Flutlichtspiel in der Geschichte des fast 100 Jahre alten Kunze-Sportparks seine Chance zehn Sekunden nach dem Anpfiff genutzt hätte. Doch sein Schuss, der knapp am Tor vorbeiging, war so gut wie alles, was offensiv von den Gastgebern zu sehen war. Der Klassenunterschied wurde dieses Mal schnell deutlich.
SC Paderborn zu stark und zu effektiv für Chemie Leipzig
Babacar Gueye (18./60. Minute) und Uwe Hünemeier (28.) sorgten für den verdienten Sieg des Favoriten, dessen Trainer Steffen Baumgart Chemie vor dem Duell mehrmals beobachtete. Zudem mussten die Gastgeber ab der 55. Minute nach einer Roten Karte gegen Philipp Wendt (grobes Foul) in Unterzahl spielen.
„Paderborn hat das Spiel zu 100 Prozent Ernst genommen, hat nicht einen Fehler gemacht. Wir hatten keine Chance. Wir können uns nur den Vorwurf machen, dass wir bei den Standards zu grün und naiv waren. Ansonsten haben die Jungs gekämpft und ich war sehr zufrieden“, sagte Trainer Dietmar Demuth. Die ersten beiden Gegentore fielen nach Ecken. Dann kam nach der Pause noch der Platzverweis. „Da waren alle Messen gelesen. Dementsprechend habe ich gewechselt, weil wir am Wochenende wieder ein schweres Spiel haben“, sagte Demuth.
Chemie Leipzig will zurück in die Regionaliga Nordost
Der DFB-Pokal, für den die BSG Chemie für fast 120.000 Euro eine mobile Flutlicht-Anlage aus dem englischen Bolton kommen lassen musste, war ohnehin nur ein Zusatz-Bonbon. Denn die große Mission heißt Wiederaufstieg in die Regionalliga.
Deshalb sei es einerseits gut, dass der DFB-Pokal nun Geschichte ist. „Das hing doch in den Köpfen drin“, sagte Demuth: „Anderseits hätte man gerne noch eine Runde weitergemacht. Aber wir haben uns nicht abschlachten lassen und sind erhobenen Hauptes vom Platz gegangen. Das wollen wir in den Alltagsbetrieb mitnehmen.“ In der Regionalliga ist Chemie nach elf Spielen mit zehn Siegen und einem Remis Tabellenführer.
Auch für Chemie-Kapitän Stefan Karau war die große Erkenntnis des Abends, dass sich sein Team gut verkauft hat. „Den Abend wird so schnell keiner vergessen. Das ist ein einmaliges Erlebnis“, sagte der 32-Jährige. Nun liege der uneingeschränkte Fokus auf der Mission Aufstieg: „Jetzt müssen wir in der Liga Gas geben.“ Am Samstag (14 Uhr) geht es für die Chemiker nach Luckenwalde. (dpa/red)