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Champions League Champions League: Belastungsprobe für jeden Maßanzug

Von Thomas Schmitz 13.04.2016, 07:38
Zinedine Zidane riss am Dienstagabend die Hose.
Zinedine Zidane riss am Dienstagabend die Hose. dpa

Köln - Die pathetische Hymne, Millionen Zuschauer auf der ganzen Welt schauen zu: Wenn Champions League ist, muss man sich als Trainer rausputzen. Und so kam es in den letzten Jahren, dass selbst Übungsleiter, die am Wochenende am Spielfeldrand eher legere Kleidung tragen, unter der Woche im feinen Zwirn auflaufen. Jürgen Klopp war das beste Beispiel, Anzug und Mantel wirkten bei ihm unglaublich fremd, im Gegensatz zur Pöhler-Kappe.

Der Maßanzug sieht zwar schick aus, ist aber auch Belastungen ausgesetzt, die kaum zu schaffen sind. Man kennt das ja aus dem Alltag, wenn man mal wieder Anzug tragen muss (also bei Hochzeiten und Beerdigungen, es sei denn, man arbeitet bei einer Bank). Unerklärlicherweise ist so eine Hose ja immer kleiner und enger geworden. Beim Schuhebinden hört man dann das ungeliebte Krrrrrrks - und ein großes Loch gibt den Blick frei auf den weißen Feinripp.

Die Gefahr, dass auch die Hosen der beiden überaus drahtigen Trainer Zinédine Zidane von Real Madrid und Pep Guardiola von Bayern München „enger“ geworden sind (was ja nur ein Euphemismus dafür ist, dass man selbst ein wenig zugelegt hat), ist unwahrscheinlich. Und beide tragen auch sonst am Spielfeldrand Maßanzug. Doch ausgerechnet diesen beiden Trainern ist jetzt im Abstand von einem Jahr das gleiche passiert: Während der feierlichen Veranstaltung namens Champions League ist die Hose geplatzt. Guardiola letzten April im Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Porto, Zidane am Dienstag im Viertelfinal-Rückspiel gegen den VfL Wolfsburg, als er ein Tor Cristiano Ronaldos bejubelt hat.

Auch wenn ein Modezar wie Karl Lagerfeld behauptet, dass man sein Leben verwirkt habe, wenn man Jogginghose trägt. Belastbarer als der eigens angefertigte Anzug ist die ballonseidene funktionale Kleidung schon. Eine Sache wird es aber dann vermutlich nicht mehr geben: den freien Blick auf die in diesem Fall schwarzen Seiden-Unterbuxen der millionenschweren Star-Trainer. Aber als Fußballfan kann man darauf sowieso verzichten. Denn die Wahrheit liegt ja auf dem Platz – und nicht in der Kleidung der Coaches.