Champions League Champions League: Auftaktpleite für Bayer 04 Leverkusen

Monaco - Bayer 04 Leverkusen hat die Bühne der Champions League dazu benutzt, um zum ersten Mal in dieser Saison ein Spiel zu verlieren. Der AS Monaco gewann die Auftaktpartie der Gruppe C am Dienstag durch ein Tor von Joao Moutinho 1:0. Und die Werkself war selbst schuld daran, weil sie in der ersten Halbzeit drei riesengroße Chancen zur Führung ungenutzt gelassen hatte.
Roger Schmidt schickte die erwartete Elf auf den Rasen des Stadions Louis II, das einer speziellen monegassischen Tradition folgend bei Anlässen wie einem Champions-League-Spiel halb leer war. Den 271 mitgereisten Bayer-Fans war das egal, so konnten sie auf sich aufmerksam machen und hatten auch bald Gelegenheit zu. Bayer 04 presste aggressiv und nutzte die daraus resultierenden Ballgewinne gleich dazu, das Tor des Gastgeber zu bedrohen.
Da den Gastgebern auf der anderen Seite praktisch nie gelang, entwickelte sich eine deutliche Leverkusener Spielkontrolle mit Ansätzen zu großen Chancen, die in den letzten zehn Minuten vor der Pause auf beängstigende Weise konkret wurden. Beängstigend deshalb, weil keiner dieser Chancen zu einem Tor führten. In der 35. Minute sprintete Karim „Bolt“ Bellarabi nach einem Wunderpass von Hakan Calhanoglu mit dem Ball am Fuß alleine auf den monegassischen Torhüter Danijel Subasic zu und hatte so viel Raum und Zeit, dass er die Muße besaß, die unmöglichste aller Varianten zu wählen und den Ball neben das Tor zu löffeln.
Das Pendant zu Bremen
In der 44. Minute kam Heung-Min Son zwölf Meter vor dem Tor völlig frei zum Schuss und knallte den Ball, was sonst gar nicht seine Art ist, neben das Tor. Und in der zweiten Minute der Nachspielzeit prügelte Gonzalo Castro das Spielgerät aus weniger als zehn Meter unbedrängt an den Rücken von Kurzawa – nur Eckball. Insgesamt war dies das Pendant zu den drei Aluminiumtreffern gegen Bremen in der ersten Halbzeit. Nur dass diesmal kein Pech im Spiel war.
Auffällig war, dass Bayer 04 diesmal offenbar ein paar Sicherungen in sein ultraoffensives Pressingkonzept eingebaut hatte. Zu beobachten war das an den Außenverteidigern, die nicht mehr bei jedem Angriff mit nach vorn sprinteten und öfter mal einfach nur ihre Seite sicherten. Nach der Pause spielte die Werkself sogar fast konservativ und erlaubte dem amtierenden Vizemeister der französischen Liga ausgeglichene Spielanteile und sogar einen Hauch von Chancen. Und wie es dann im Fußball so oft kommt, führte gleich die erste Chance des Gegners zum Tor.
Der frühere Leverkusener Dimitar Berbatov, zuvor nur aufgefallen durch langsame Bewegungen und eine extrem hohe Stirn, legte einen Ball am Strafraum quer in den Lauf des portugiesischen Nationalspielers Joao Mutinho, der den von Spahic leicht abgefälschten Ball in der 61. Minute zum 1:0 unter die Latte schoss.
Daraufhin ließ sich der Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga tatsächlich die Spielkontrolle abnehmen. Monaco verlor keine Bälle mehr in der eigenen Hälfte, der Vorletzte der Ligue 1 gewann minütlich an Selbstvertrauen. Und als Ömer Toprak nach 71 Minuten mit Beschwerden vom Platz musste, war klar, dass dies kein Spektakel-Abend mehr werden würde für Bayer 04. Sondern einer für das in dieser Saison bislang so enttäuschende Team aus dem Fürstentum.
Monaco: Subasic - Fabinho , Ricardo Carvalho , Raggi , Kurzawa - Toulalan - Joao Moutinho , Kondogbia (90. + 4) Wallace) - Ferreira-Carrasco (86. Dirar), Berbatov , Ocampos (57. Silva)
Leverkusen: Leno - Jedvaj (66. Donati) , Spahic, Toprak (71. Reinartz), Boenisch - Castro, L. Bender (76. Drmic) - Bellarabi, Calhanoglu , Son - Kießling
Zuschauer: 9000
Schiedsrichter: Kralovec (Tschechien)
Tor: 1:0 Moutinho (61.).
