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Antwort auf Bierhoff-Vorstoß Bierhoff-Vorstoß: Drittligisten schlagen eigene Reform-Idee vor

16.10.2019, 13:24
Mario Kallnik, Geschäftsführer beim 1. FC Magdeburg, ist auch Mitglied des Drittliga-Ausschusses.
Mario Kallnik, Geschäftsführer beim 1. FC Magdeburg, ist auch Mitglied des Drittliga-Ausschusses. www.imago-images.de

Frankfurt (Main) - Die Vertreter der 3. Liga beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) haben den Vorstoß von DFB-Direktor Oliver Bierhoff hinsichtlich einer Neugliederung zurückgewiesen.

„Das Verwässern der 3. Liga macht keinen Sinn. Ich sehe derzeit überhaupt keinen inhaltlichen Ansatz dafür“, sagte Geschäftsführer Mario Kallnik vom 1. FC Magdeburg am Mittwoch in seiner Funktion als Mitglied des Drittliga-Ausschusses: „Wir müssen andere Wege gehen, weil die 3. Liga sportlich ein funktionierendes Modell ist.“

Drittligisten schlagen zweigleisige 4. Liga vor

Laut Kallnik würde es mit Blick auf die Nachwuchsförderung mehr Sinn machen, „die Regionalliga weiterzuentwickeln“. „Ich sehe eher die Chance darin, eine zweigleisige 4. Liga aus Klubs mit professionellen Strukturen zu installieren“, äußerte Kallnik. Darüber will der Ausschuss demnächst mit Bierhoff sprechen. Er wurde für die erste Ausschusssitzung der 3. Liga im November eingeladen, um seine Argumente vorzubringen.

„Primäres Ziel der Clubs ist der sportliche Erfolg. Es ist sicherlich nicht das Ziel, alleine den Ausbildungszweck zu suchen“, sagte Tom Eilers bei einer Presserunde des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Mittwoch. Der Vorsitzende des neu gegründeten Ausschusses der Spielklasse und Lizenzspiel-Chef beim SV Darmstadt 98 fügte an: „Ob wir hier die Weltmeister ausbilden, wird sich zeigen.“

Bierhoff hatte im Rahmen seines „Projekts Zukunft“ eine Neustrukturierung der 3. Liga ins Gespräch gebracht. „Würde es helfen, sie in Zukunft wieder zweigleisig laufen zu lassen, oder sogar dreigleisig?“, fragte Bierhoff zuletzt im kicker. Dies könne „eine Möglichkeit sein, jüngeren Spielern mehr Spielmöglichkeiten zu geben“.

3. Liga: Wirtschaftliche Situation vieler Vereine bleibt schwierig

Die wirtschaftliche Situation vieler Clubs ist weiter schwierig - auch weil sie durchschnittlich 1,28 Millionen Euro jährlich aus der TV-Vermarktung erhalten und damit über zehn Millionen Euro weniger als in der 2. Liga. „Die Zahlen sind überwiegend positiv, man sieht, dass sich die Liga weiterentwickelt“, betonte jedoch Manuel Hartmann, Abteilungsleiter Spielbetrieb beim DFB.

Erstmals wiesen mehr Clubs ein positives als ein negatives Eigenkapital auf - 13 von 20. Die Erlöse stiegen zwar um gut 20 Prozent auf insgesamt über 185 Millionen Euro. Gleichzeitig stiegen aber die Personalkosten im Vergleich von 2017/2018 in der Saison 2018/2019 von 3,3 Millionen auf 3,75 Millionen Euro. Die Durchschnittsgehälter in der Liga liegen offiziell zwischen 6000 und 7000 Euro monatlich. Es ist aber kein Geheimnis, dass zahlreiche Spieler deutlich mehr verdienen. (dpa/sid/mz)