Analyse Analyse: Die DFB-Kicker in der Einzelkritik

Faro - Die deutsche Nationalmannschaft gewinnt das EM-Qualifikationsspiel gegen den krassen Außenseiter Gibraltar mit 7:0. Die Einzelkritik.
Roman Weidenfeller
Bestritt sein fünftes und wohl letztes Länderspiel und hielt die Null. Von einem ruhigen Abschiedsabend konnte erstmal keine Rede sein. Starke Paraden gegen Priestley und Payas, verhinderte mit großartigem Reflex Gibraltars zweites Pflichtspieltor gegen Gosling (31.).
Sebastian Rudy
In der ersten Hälfte mitgefangen, mitgehangen in der Wackel-Abwehr, die ja nur aus einem gelernten Verteidiger bestand. Spielte seinen Part in Hälfte zwei unauffällig herunter.
Jerome Boateng
Musste einige Bälle ablaufen und oft mit dem Gesicht zum eigenen Tor verteidigen. Kein gutes Zeichen, vor allem für die Arbeit der Leute vor ihm. War Chef eines Dreierkettenexperiments sein, das darunter litt, dass keiner dem Gegner Gefährlichkeit zutraute. Starker Ball auf Özil vor dem 2:0.
Jonas Hector
Der Kölner war in der erste Hälfte der stabilste Teil der vom Mittelfeld oft im Stich gelassenen Abwehr. Harmonierte offensiv gut mit Bellarabi und holte den Elfmeter heraus. In der zweiten Hälfte war weniger von ihm zu sehen. Ausnahme: Die tolle Abwehr mit dem Hintern (73.).
Patrick Herrmann
Dem starken Debüt gegen die USA folgte ein schwächerer Auftritt. Konnte sich gegen Joseph Chipolina kaum durchsetzen, vergab kurz vor der Pause zwei gute Gelegenheiten.
Mesut Özil
Zeigte seine feine Technik einige Male, aber es kam lange wenig Zielführendes dabei heraus. Frei vor Torwart Perez ein Sinnbild der vom Bundestrainer monierten schlechten Chancenverwertung(44.). Bereitete das 2:0 uneigennützig vor.
Bastian Schweinsteiger
Fand zunächst überhaupt keine Haltung zum Spiel und wirkte genauso lässig, wie er auch den Elfmeter ausführte. Fing sich in der zweiten Hälfte.
Ilkay Gündogan
Vernachlässigte seine Defensivaufgaben, ohne zunächst nach vorn besonders viel zu bewirken. Dafür, dass ihn ein Gibraltarer tunnelte (15.), wird er sich von den Kollegen noch einige Sprüche anhören müssen. Reagierte blitzschnell als ihn Kruse anschoss, und erzielte das 3:0. Danach mit einigen schönen Zuspielen, als ihn die Gibraltarer mangels Kraft in Ruhe ließen.
Karim Bellarabi
Lange Zeit auffälligster deutscher Spieler in der Offensive. Leitete mit seinem Tempo und kurzen Haken für viele gefährliche Momente ein. Belohnte sich in der zweiten Hälfte mit dem 4:0
Mario Götze
Musste nach 36 Minuten verletzt raus. Bis dahin wenig zu sehen vom Mann, der das WM-Finale entschied. Wurde vor dem 1:0 gefoult, der Vorteil lief weiter, Schürrle traf - eine Art Torbeteiligung.
André Schürrle
Der Wolfsburger verwandelte kühl zum 1:0, als er freistand, war aber mal zu eigensinning, wollte mal einen Pass zu viel. Bemühte sich aber um gute Wege in die Spitze und wurde mit zwei weiteren Toren gegen eine zerlegte Abwehr zum Mann des Abends.
Max Kruse
Kam in der ersten Hälfte für Götze und suchte zwischen den vielen Gibraltarern und Deutschen im gegnerischen Strafraum nach einer Abschlussposition. Stand in der 48. Minute goldrichtig für das 2:0. (46.) und traf schön zum 7:0 (81.)
Lukas Podolski
Kam nach 56 Minuten für Herrmann. Wartete vergeblich auf sein 49. Tor im 125. Länderspiel.