1:2 gegen Österreich 1:2 gegen Österreich: WM-Weckruf für DFB-Elf - Neuer mit starkem Comeback

Klagenfurt - Deutschland hat das vorletzte Testspiel vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft mit 1:2 (1:0) gegen Österreich verloren. Mesut Özil (11. Minute) sorgte für die Führung in Klagenfurt, ehe Martin Hinteregger (53.) und Alessandro Schöpf (69.) das Spiel drehten.
Das war gut
Aus Sicht der DFB-Elf nicht viel. Die erste Halbzeit war ordentlich, bei besserer Chancenverwertung wäre eine höhere Halbzeitführung möglich gewesen.
Das war schlecht
Das Wetter. Weil es in Klagenfurt am frühen Abend in Strömen regnete, wurde der Anpfiff zunächst um eine halbe Stunde nach hinten verschoben. Weil der Platz aber noch immer unbespielbar war, entschied Schiedsrichter Pavel Kravolec, erst einmal abzuwarten. Das Spiel stand vor der Absage, um kurz nach 19 Uhr gab es dann aber die Entscheidung: Anpfiff um 19.40 Uhr - 95 Minuten später als geplant. „Das war natürlich nicht optimal“, sagte Marco Reus nach der Partie. Stimmt.
Die Tore
Das 0:1: Nach verhaltenem Beginn provozieren die deutschen Offensivspieler durch frühes Stören Fehler in der Hintermannschaft der Österreicher. Als sie den Ball nicht geklärt bekommen, wird Torhüter Jörg Siebenhandl gesucht, der die Kugel direkt in die Füße von Özil spielt. Der Star vom FC Arsenal zieht sofort aus 16 Metern in halblinker Position ab und trifft sehenswert ins lange Eck.
Das 1:1: Nach einem Eckball für Österreich von der linken Seite fliegt der Ball über alle hinweg und landet – hinter dem langen Pfosten beim heranrauschenden Hinteregger. Der Verteidiger des FC Augsburg zieht in vollem Lauf aus spitzem Winkel volley ab und trifft ins lange Eck. Manuel Neuer hat keine Abwehrchance. Eine Frage aber stellt sich: Wieso war niemand bei Hinteregger?
Das 2:1: Julian Baumgartliner mit einer Verlagerung vo n der linken auf die rechte Seite. Konrad Lainer nimmt den Ball völlig ungestört an, legt ihn für Schöpf auf - und der Schalker kann, ebenfalls ungestört, einschieben. Auch hier ist Neuer ohne Chance.
Mann des Spiels
Manuel Neuer. Nach über 600 Tagen Verletzungspause feierte der vierfache Welttorhüter sein Comeback – und überzeugte dabei. „Es war ein gutes Comeback“, sagte Bundestrainer Joachim Löw nach der Partie. Das Spiel gegen Österreich war vor allem als Belastungstest für Neuers Fuß angelegt, den hat er mit Bravour bestanden. Es wirkte, als sei er nie weg gewesen. Der Torhüter des FC Bayern strahlte die gewohnte Ruhe und Gelassenheit aus – und war immer auf dem Posten, wenn er gefordert wurde. Zum Beispiel in der 32. Minute beim Schuss von Hoffenheims Florian Grillitsch, der die Kugel im kurzen Eck unterbringen wollte. Wenn nichts mehr dramatisches passiert, fährt er als Nummer eins mit nach Russland.
Moment des Spiels
In der 54. Minute war Österreich kurz davor, das Spiel binnen weniger als zwei Minuten zu drehen. Nach dem Ausgleich durch Hinteregger lief gleich der nächste Angriff der Gastgeber. David Alaba spitzelte die Kugel in die Spitze zu Marko Arnautovic, der plötzlich frei vor Neuer auftauchte und abziehen kann. Neuer aber war da bereits rausgelaufen und baute sich vor Arnautovic auf und parierte mit seiner Brust. Klasse Aktion, die die Qualitäten des Nationaltorhüters perfekt beschreibt.
Das sagen die Trainer
Franco Foda (Österreich): „Ich bin überglücklich. Wir können sehr zufrieden sein. Nach der Pause waren wir sehr mutig und haben den Gegner unter Druck gesetzt.“
Joachim Löw (Deutschland): „Die Niederlage ärgert mich. Wir haben vieles nicht so umgesetzt, wie wir uns das vorgenommen haben. ch nehme einige Erkenntnisse mit. Wenn wir so spielen, haben wir in Russland keine Chance. Da gibt es eine Menge aufzuarbeiten. Wir lassen uns aber nicht verrückt machen und bleiben ruhig.“
Das sagen wir
Es gibt noch viel Arbeit für Bundestrainer Joachim Löw. Vor allem die Abwehrreihe leistete sich zu viele Patzer. Die Partie hat gezeigt: Mats Hummels und Jerome Boateng sind unverzichtbar.