Fußball-Stadtliga Fußball-Stadtliga: Mario Hannich vom PSV Halle ist der Schrecken der Stadtliga

Halle (Saale)/MZ - Die Meinungen gingen auseinander. Beim letzten Saisonspiel des Stadtligisten Polizei SV Halle bei der zweiten Mannschaft der ESG waren sich die Zuschauer uneinig. Es ging um Mario Hannich, den Stürmer des PSV, und um die Frage, wie viele Tore denn der 28-Jährige in dieser Spielzeit nun geschossen hat.
Eine Frage, die niemand am Spielfeldrand mit absoluter Sicherheit beantworten konnte. Also musste der Torjäger selbst zurate gezogen werden. Als er sich einmal in der Nähe der Zuschauer befand, wurde er gefragt.
Und Hannich, der an diesem Tag schon zweimal getroffen hatte, sendete vom Platz aus eine klare Botschaft an die Seitenlinie: Er hob den Daumen. „Eins fehlt noch“, wollte er mit dieser Geste sagen.
Mit diesem „einen“ meinte er wiederum nichts Geringeres als sein 50. Saisontor - diese Marke wollte er brechen. Und tatsächlich ging sein Traum in Erfüllung: Nachdem er erst einen Elfmeter versemmelt hatte, saß kurze Zeit später ein Volleyschuss. Am Ende stand der PSV bei einem 5:2-Sieg - und Hannich bei 50 Toren. Mit dieser Trefferquote sicherte er sich nicht nur den ersten Platz in der Torjägerliste - mit großem Abstand nach unten -, sondern trug auch wesentlich zum Aufstieg seiner Mannschaft bei.
Betont bescheiden
Mit 16 Punkten Vorsprung vor dem Tabellenzweiten und 21 Punkten zum ersten Nichtaufstiegsplatz wurde der PSV souverän Meister. Was nicht zuletzt an den 102 Toren lag, die das Team - vor allem von Mario Hannich - erzielte.
Trotzdem zeigte sich der Torjäger nach Schlusspfiff recht bescheiden. „Wenn mich meine Kollegen nicht so oft anspielen würden, hätte ich nicht so oft treffen können“, sagte er. Auch wenn er sich seiner Stärke durchaus bewusst war: „Ich bin halt vor dem gegnerischen Tor eiskalt.“ Was wiederum sein Vater Michael Hannich, der zugleich sein Trainer ist, prompt bestätigte: „Spieler, die so torhungrig sind, sind eine Seltenheit.“
Angebot von Lok Leipzig
So eine Leistung weckte natürlich das Interesse anderer, höherklassiger Vereine. Klubs, deren Namen Michael Hannich offenbarte. „Lok Leipzig, Romonta Amsdorf und Imo Merseburg“, zählte er auf.
Aus der zehnthöchsten Spielklasse hätte Mario Hannich also fünf Klassen nach oben wechseln können. In die Oberliga, in der die abgestiegenen Leipziger nächste Saison antreten werden. Ein Sprung, von dem viele Fußballer träumen und der einem Paukenschlag gleich gekommen wäre. Der jedoch überraschender aussieht, als er wirklich gewesen wäre.
Warum Mario Hannich dem PSV treu bleibt, erfahren Sie auf der nächsten Seite.
Denn aus den Gefilden, in die Hannich hätte wechseln können, kommt er ursprünglich auch. „Er spielte bis zur B-Jugend beim Halleschen FC und hat dort eine professionelle Grundausbildung genossen“, sagt sein Vater, der früher ebenfalls beim HFC aktiv war und im Damen- und Jugendbereich trainierte.
Doch Mario Hannich hat bereits bekannt gegeben, dass er beim PSV bleibt. Den Traum von der größeren Fußball-Bühne will er sich gar nicht erfüllen. Aus einem ganz profanen Grund: „Ich will hier weiter mit meinen Kumpels zusammen spielen.“