Fußball in Freyburg Fußball in Freyburg : Drei Generationen vereint

Freyburg - Die D-Junioren des FC Carl Zeiss Jena haben nach sieben Jahren wieder das Freyburger Knabenturnier gewonnen. Bei der 45. Auflage dieses traditionsreichen Wettbewerbs setzten sich die Jenaer am frühen Samstagabend in einem Thüringer Finale gegen den FC Rot-Weiß Erfurt mit 3:2 nach Neunmeterschießen durch.
Die gastgebende Spielgemeinschaft (SG) Freyburg/Bad Kösen schlug sich achtbar. Im Auftaktspiel bezwangen die Schützlinge von Matthias Strohbach und Thomas Kleiner den SV Dessau 03 mit 2:0. Beide Treffer erzielte Louis Apostel, der auch beim 1:4 gegen Erfurt erfolgreich war. Weitere Punktgewinne verpassten die Gastgeber in den Vorrundenpartien gegen den FC Mecklenburg Schwerin und gegen den Halleschen FC (jeweils 0:1). Im Neunmeterschießen um Rang elf gelang den Einheimischen dann ein 3:2-Erfolg gegen den SV Babelsberg 03; hier trafen Bennet Tänzer, Louis Apostel und Damian Götze.
Zwei starke Torhüter
„Ich bin mit der Leistung unseres Teams sehr zufrieden. Zu einem noch besseren Abschneiden fehlte uns die Qualität in der Breite des Kaders“, so Matthias Strohbach. Freyburg/Bad Kösen stellte die beiden besten Torhüter des Turniers. Die Wahl fiel letztlich auf Fabian Bornowski, der sich mit Collin Jeske - wie schon in der Saison - abgewechselt hatte.
Ein ganz besonderer Gast am Wochenende im Jahnsportpark war Maximilian Kluge. Der Enkel von Knabenturnier-Erfinder Dieter Kluge lief als Kapitän von Kickers Offenbach dort auf, wo sein Vater Thomas einst - ebenfalls im Alter von elf Jahren, damals für die TSG Jahnstadt Freyburg - gestartet war. „Das ist schon eine tolle Sache, wenn sich dieser Kreis, der drei Generationen umfasst, schließt“, meinte Dieter Kluge. Sein Sohn Thomas, den alle nur „Tomek“ nennen, ist stolz darauf, was sein Vater in seiner Heimatstadt aufgebaut hat, und genauso stolz ist er natürlich auf seinen Jungen, der mit seinem Team in der abgelaufenen Saison das Double (Kreismeister und Pokalsieger) geholt hat.
„Max wechselt aber jetzt zum FSV Frankfurt, weil er dort seinen früheren Trainer wiedertrifft, dem er viel zu verdanken hat“, berichtet Thomas Kluge. Da war es schon ein wenig verständlich, dass der Enkel vor dem gemeinsamen Fototermin seinem Opa die Eintracht-Frankfurt-Mütze vom Kopf nehmen wollte. „Zwischen den Offenbachern sowie der Eintracht und dem FSV gibt es in Hessen ähnliche Rivalitäten wie zwischen Schalke und Dortmund oder auch bei uns zwischen Freyburg und Laucha“, sagte Dieter Kluge.
Wobei: Das Jubiläum „90 Jahre Fußball in Freyburg“, in das das Knabenturnier eingebettet war, bot so einige Bezüge gerade zu Eintracht Frankfurt. Am Freitagabend, beim Turnier der Betriebs- und Freizeitmannschaften um den ESM-Cup (wir berichteten), hatten mit Marco Gebhardt und Ingo Hertzsch zwei ehemalige Eintracht-Profis im siegreichen Team Steffen Karl and Friends gestanden.
Zu den attraktiven Preisen der Jubiläums-Tombola gehörte neben handsignierten Trikots der deutschen Nationalmannschaft sowie des Bundesligisten SC Freiburg auch ein solches von Eintracht-Frankfurt-Kapitän David Abraham.
Wahl-Hesse einst beim HFC
Und auch Thomas Kluge hat so einige Verbindungen zur Eintracht. „Ich habe einst im HFC-Internat im früheren Zimmer von Norbert Nachtweih, der später in Frankfurt spielte, gewohnt. Mittlerweile sind wir gut befreundet. Und Marco Gebhardt lernte ich kennen, weil ich geschäftlich mit ihm zu tun hatte“, berichtet Thomas Kluge, der seit 1991 in Hanau lebt und die Filiale eines Spielwarenunternehmens leitet. Der Mittlere des Kluge-Trios ist Jahrgang 1964, wechselte 1978 zur Sportschule nach Halle, spielte später unter Klaus Urbanczyk in der DDR-Liga für Chemie Wolfen, dann mit dem legendären Oberliga-Torschützenkönig Klaus Havenstein bei Chemie Böhlen sowie bei Dynamo Eisleben. Mit 27 Jahren musste Kluge seine aktive Laufbahn verletzungsbedingt bereits beenden. „Zu meiner Heimat habe ich noch einen großen Bezug. Hier, in dieser schönen Umgebung, kann ich Kraft tanken. Zu den festen Terminen gehört das Winzerfest“, so „Tomek“ Kluge, der seinen Spitznamen einem polnischen Austauschlehrer verdankt.
Vorrunde, Gruppe A: Erfurt - Freyburg/ Bad Kösen 4:1, - Borea Dresden 2:0, - Jena 1:1, - Schwerin 2:0, - Halle 0:0, - Dessau 3:0; Jena - Dresden 3:0, - Halle 3:0, - Dessau 0:0, - Freyburg/Bad Kösen 3:0, - Schwerin 0:0; Schwerin - Halle 0:0, - Freyburg/Bad Kösen 1:0, - Dessau 1:0, - Dresden 1:0; Halle - Freyburg/Bad Kösen 1:0, - Dessau 1:0, - Dresden 0:2; Dresden - Dessau 0:0, - Freyburg/Bad Kösen 2:0; Freyburg/Bad Kösen - Dessau 2:0.
1. FC Rot-Weiß Erfurt 6 12:2 14
2. FC Carl Zeiss Jena 6 10:1 12
3. Mecklenburg Schwerin 6 3:2 11
4. Hallescher FC 6 2:5 8
5. SC Borea Dresden 6 4:6 7
6. Freyburg/Bad Kösen 6 3:11 3
7. SV Dessau 05 6 0:7 2
Gruppe B: Berlin - Leipzig 4:0, - Babelsberg 3:0, - Chemnitz 0:1, - Offenbach 2:0, - Dynamo Dresden 4:0; Offenbach - Dresden 1:0, - Babelsberg 2:0, - Leipzig 6:0, - Chemnitz 1:0; Chemnitz - Dresden 0:1, - Babelsberg 5:0, - Leipzig 1:0; Dresden - Babelsberg 5:0, - Leipzig 1:2; Leipzig - Babelsberg 2:0.
1. Berliner FC Dynamo 5 13:1 12
2. Kickers Offenbach 5 10:2 12
3. Chemnitzer FC 5 7:2 9
4. SG Dynamo Dresden 5 7:7 6
5. RB Leipzig 5 4:12 6
6. SV Babelsberg 03 5 0:17 0
Halbfinale: Erfurt - Offenbach 0:0, 2:0 nach Neunmeterschießen; Jena - BFC Dynamo 0:0, 3:2 n.N.
Neunmeterschießen: um Rang 11: Freyburg - Babelsberg 3:2; um Rang 9: Borea Dresden - Leipzig 3:2; um Rang 7: Halle - Dynamo Dresden 4:3; um Rang 5: Schwerin - Chemnitz 3:4
Spiel um Platz 3: Offenbach - BFC Dynamo 0:2; Finale: Erfurt - Jena 0:0, 2:3 n.N.
Endstand: 1. FC Carl Zeiss Jena, 2. FC Rot-Weiß Erfurt, 3. Berliner FC Dynamo, 4. Kickers Offenbach, 5. Chemnitzer FC, 6. FC Mecklenburg Schwerin, 7. Hallescher GC, 8. Dynamo Dresden, 9. Borea Dresden, 10. RB Leipzig, 11. SG Freyburg/Bad Kösen, 12. SV Babelsberg 03, 13. SV Dessau 05.
Bester Spieler: Enzo Ferraro (Kickers Offenbach);
Bester Torhüter: Fabian Bornowski (SG Freybuirg/Bad Kösen);
Bester Torschütze: Leon Geuther (BFC Dynamo/5 Treffer)



