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Freigabe-Gebühr für Lions-Neuzugang Kaneisha Horn Freigabe-Gebühr für Lions-Neuzugang Kaneisha Horn: Streit mit Wasserburg wegen 550 Euro

Von Christoph Karpe 15.10.2015, 19:41
Kaneisha Horn
Kaneisha Horn Schulz Lizenz

Halle (Saale) - Ein zähes Feilschen spielt sich derzeit hinter den Kulissen der Basketball-Bundesliga der Damen ab. Beteiligt sind die SV Halle Lions und Meister TSV Wasserburg. Im Mittelpunkt steht Kaneisha Horn. Bleiben die Fronten verhärtet, wird die Amerikanerin am Samstag im Ostderby Halle gegen Chemnitz wohl nur zuschauen können.

Flug- und Gebühren-Anteil

Ursprung der merkwürdigen Vorgänge ist ein Streit um 550 Euro. „Ich möchte von Halle wenigstens 300 der 400 Euro für die Freigabe-Gebühr, die ich für die Spielerin in die USA überweisen musste. Und dazu noch 250 Euro für den Flug von Horn nach Deutschland“, sagt Wasserburgs Managerin Gaby Brei. Kommt das Geld nicht, wird sie die Spielerlaubnis verweigern. Heißt: Das US-Girl, das im Lions-Kader die ausgemusterte Kendall Kenyon als Centerin ersetzen soll, darf solange nicht spielen.

Die Lions sehen jedoch keinen Grund, auch nur einen Cent an den finanzstarken Champion zu überweisen. Dessen Etat liegt bei etwa 600 000 Euro - das ist mehr als das Doppelte des halleschen. „Sie bekommen durch uns eine Spielerin von der Gehaltsliste. Wir sind Wasserburg auch entgegen gekommen, dass wir unser Okay zu Horns Einsatz am Sonntag im TSV-Zweitliga-Team gegeben haben. Obwohl klar war, dass sie zu uns kommen würde. Wir sind das Risiko einer Verletzung eingegangen“, sagt Trainer René Spandauw. „Ich verstehe nicht, warum wir jetzt noch etwas zahlen sollen.“

Zwielichtiger Agent

Wasserburgs harte Linie ist jedoch nicht ganz unverständlich: „Mit Horns Agenten haben wir Unglaubliches erlebt. Er wollte uns die ganze Zeit abzocken. Zum Glück haben wir den zwielichtigen Vertrag nicht unterschrieben“, sagt Brei fassungslos. „Doch insgesamt hat uns Horn für dreimal Training und ein Zweitliga-Spiel immerhin 2 500 Euro gekostet. Sie hatte die Probezeit bei uns bestanden und hätte bleiben können. Aber sie wollte und sollte weg - vielleicht auch, weil der Agent womöglich noch einmal Provision von Halle kassieren möchte“, so Brei. Sie berichtet in diesem Zusammenhang , dass Kaneisha Horn zuvor schon bei einem Klub auf den Azoren gespielt hat, der sicherlich auch schon Provision gezahlt habe. Ihr Tipp: „Halle sollte vorsichtig sein.“

An ihrer grundsätzlichen Einstellung ändert auch dieser Hinweis nichts: „Ich bin nicht bereit, alle Kosten für eine Spielerin zu tragen, die jetzt woanders spielt. Da bleibe ich stur - auch weil ich mich sonst ausgenutzt fühlen würde. Für mein Selbstverständnis als Managerin will ich wenigstens von Halle einen Anteil.“

Um sich zu einigen, hatte sie ihrer halleschen Kollegin Cornelia Demuth auf den Anrufbeantworter gesprochen: „Ich warte auf den Rückruf“, sagt Brei. Demuth war am Donnerstag für die MZ nicht erreichbar.

Das Spiel gegen Chemnitz beginnt am Samstag um 18 Uhr. (mz)