Frauen-Handball Frauen-Handball: Insolvenz und Zwangsabstieg: HC Leipzig bekommt keine Lizenz

Leipzig - Der hoch verschuldete sechsmalige deutsche Frauen-Handballmeister HC Leipzig meldet Insolvenz an. Wie Manager Kay-Sven Hähner der „Leipziger Volkszeitung” mitteilte, konnte der Verein die zur endgültigen Lizenzerteilung benötigen 600 000 Euro nicht nachweisen.
Deshalb stellte Hähner den Insolvenzantrag. Damit steigt der einstige Erfolgsclub aus der Bundesliga in die 3. Liga ab.
Zuvor hatten bereits alle Leistungsträgerinnen den Verein verlassen. Was nach der Insolvenz mit dem Club passiert, ist noch offen. Bei einem Zwangsabstieg mit Insolvenz kann Leipzig die nächsten zwei Jahre nicht in die 2. Bundesliga aufsteigen. Als Bundesliga-Nachrücker soll der sächsische Verein HC Rödertal zur Debatte stehen.
HC Leipzig: Zwangsabstieg schien schon abgewendet zu sein
Noch vor einer Woche schien der HCL den Zwangsabstieg abgewendet zu haben. Bei der Verhandlung vor dem unabhängigen Schiedsgericht des Deutschen Handball-Bundes wurde dem mit 1,3 Millionen Euro verschuldeten Verein die Erstliga-Lizenz unter einer bis diesen Freitag zu erfüllenden Bedingungen erteilt. Diese hatte die Handball Bundesliga Frauen HBF den Leipzigerinnen zuvor verweigert.
Dagegen war der HCL in Einspruch gegangen. Doch nun konnte der Club die Bedingungen nicht erfüllen, obwohl Manager Hähner am vergangenen Freitag noch gesagt hatte, dass die Erfüllung unstrittig sei.
HC Leipzig kann die Auflagen nicht erfüllen
Das Schiedsgericht unter dem Vorsitz der früheren deutschen Radverbands-Präsidentin Sylvia Schenk hatte dem HCL die Bedingung erteilt, bis einschließlich 14. Juli die unwiderrufliche Einzahlung einer Eigenkapitalerhöhung in Höhe von 600 000 Euro nachzuweisen. Erfolgt der Nachweis gegenüber dem Schiedsgericht nicht fristgerecht, gilt die Lizenz als nicht erteilt.
„Die Erfüllung der Auflage ist unstrittig. Sie war auch damals schon unstrittig. Wir erfüllen sie”, hatte Hähner vergangenen Freitag gesagt. Auch HCL-Rechtsanwalt Helge-Olaf Käding hatte von einem Sieg des Vereins auf ganzer Linie gesprochen.
Das Rettungskonzept sah 600 000 Euro durch neue Sponsoren, 100 000 Euro durch Gläubigerverzichte, 200 000 Euro durch die Stadt Leipzig und 100 000 Euro vom eigens eingerichteten Spendenkonto vor. Aber die geforderte Summe konnte nicht erbracht werden. (dpa)