Floorball - UHC Weißenfels Floorball - UHC Weißenfels: Was für ein Wahnsinn

Weißenfels - Krasser, weil knapper geht es nicht. Denn nahezu mit Erklingen der Schlusssirene in der Sporthalle West haben die Frauen des UHC Sparkasse Weißenfels gestern Mittag das dritte und entscheidende Finale um die deutsche Meisterschaft mit 1:2 (0:0/1:1/0:1) gegen den Dauerrivalen MFBC Grimma verloren.
Kein reguläres Tor
„So krass hab ich das noch nicht erlebt. Fairer wäre es gewesen, wenn das Spiel in der Verlängerung entschieden worden wäre. Denn das war kein reguläres Tor“, meinte UHC-Verteidigerin Magdalena Tauchlitz unmittelbar nach dem Spiel. Ihrer Meinung nach, und damit war sie nicht allein, soll das Tor mit oder kurz nach der Sirene gefallen sein - dann wäre es tatsächlich ungültig gewesen und es hätte bis zu zehn Extraminuten gegeben. Stattdessen diskutierten die Schiedsrichter vor dem Kampfgericht, ehe sie unter dem großen Jubel von Grimma auf Tor entschieden. Die Weißenfelserinnen sackten dagegen in sich zusammen und ließen auch die eine oder andere Träne rollen.
Doch soweit hätte es gar nicht kommen müssen, „denn wir hätten das Spiel vorher schon selber entscheiden können. Wir hatten mehr Geduld im Spielaufbau, dadurch mehr Spielanteile und mehr Chancen. Aber wenn du die nicht nutzt“, erklärte Tauchlitz und konnte schon wieder lächeln. Kein Wunder, denn Tauchlitz ist die Erfahrenste im Team und hat schon einige deutsche Meistertitel und Pokalsiege mit dem UHC gesammelt.
Ein knapper Sieg für den UHC
Nach der 2:3-Niederlage in der Vorwoche im ersten Spiel in Grimma gab es am vergangenen Sonnabend ein äußerst knappes 3:2 für den UHC, der damit in der Serie „Best-of-three“ ausgleichen konnte. So musste also das dritte Spiel die Entscheidung bringen und dieser Druck lastete sichtbar von Beginn auf beiden Mannschaften. Im ersten Drittel neutralisierten sich Weißenfels und Grimma regelrecht gegenseitig und gingen mit einem 0:0 in die Kabine. Im zweiten Durchgang nahm das Spiel nur langsam Fahrt auf. Erst das 1:0 durch Katja Leonhardt in der 31. Minute belebte die ganze Angelegenheit so richtig, in der Folgezeit ging es, wie man das vom Floorball so gewohnt ist, von einem Tor zum anderen. So war es dann auch nicht völlig überraschend, dass Lena-Marie Lübker in der 37. Minute zum 1:1-Ausgleich traf.
Spannung zum Schluss
Der Schlussabschnitt war dann an Spannung kaum noch zu überbieten. Der UHC spielte jetzt seine spielerische Überlegenheit aus und schnürte Grimma in der eigenen Spielhälfte fest. Laura Hönicke hätte in der 53. Minute fast das verdiente 2:1 gemacht, traf aber nur die Lattenunterkante und der Ball sprang wieder heraus. Keine Minute später musste UHC-Torfrau Indra Reck alles aufbieten, um der frei stehenden Daniela Kolbe den Ball gerade noch so abzuluchsen. Und nachdem der UHC auch zum dritten Mal ein Überzahl-Spiel nicht verwerten konnte, stellten sich alle Beteiligten auf die Verlängerung ein. Fast alle, denn Sophie Kühne hatte noch eine Idee im Köcher, ging allein auf Reck zu und ließ der Weißenfelserin diesmal keine Chance.
Glück für Grimma
„Bei so einem Spiel kann man nicht von verdient oder unverdient reden, das war einfach Glück für Grimma, auch wenn ich die Leistung des MFBC damit nicht schmälern möchte. Diesmal sollte es eben nicht für uns sein“, so Magdalena Tauchlitz abschließend.
Aufstellung
Folgende Spielerinnen sind mit dem UHC Sparkasse Weißenfels deutsche Vizemeisterinnen geworden: die Torhüterinnen Indra Reck, Sophie Kleinschmidt und Lena Vogt, sowie als Feldspielerinnen Katja Leonhardt, Jenny Horn, Carla Benndor, Magdalena Tauchlitz, Tina und Luise Andrä, Sophie Großert, Laura Neumann, Sara Patzelt, Lisa Bartsch, Felicitas Brückner, Laura Hönicke, Franziska Liebing, Jasmin Maudrich, Sophie und Anne Weigert. Als Trainerduo fungierten die beiden finnischen UHC-Spieler Harri Neumanen und Jarmo Eskelinen. Teamamanagerin war Kerstin Neumann. (mz)