Floorball in Weißenfels Floorball in Weißenfels: UHC gewinnt gegen Wernigerode

Weißenfels - „Es gibt Schlimmeres. Lieber ist die Chancenverwertung jetzt noch nicht so gut, als in den entscheidenden Spielen der Saison“, konnte Trainer Martin Brückner dem schon fast fahrlässigen Umgang mit Torchancen seines UHC Sparkasse Weißenfels beim 6:3 (3:1/2:0/1:2) gegen die Red Devils Wernigerode noch etwas Positives abgewinnen. Denn eigentlich hätte Weißenfels wesentlich höher gewinnen müssen. Zu überlegen waren die Hausherren im Sachsen-Anhalt-Derby.
Nach rund zehn Minuten schien das Spiel seinen normalen Verlauf zu nehmen. Der UHC drückte permanent auf das Gästetor und lag auch völlig verdient mit 2:0 nach den Toren von Rückkehrer Oliver Hofmann (6. Minute) und Sascha Herlt (9.) in Führung. Wernigerode hatte im ersten Drittel dagegen nur drei nennenswerte Möglichkeiten. Zweimal hielt Lars Schauer im Weißenfelser Tor überragend, beim dritten Mal lag der Lochball nach einem verdeckten Schuss dann doch im Netz (13.). Matthias Siede sorgte aber zwei Minuten vor der ersten Pause wieder für den Zwei-Tore-Vorsprung und eine weiterhin tolle Stimmung in der pickepacke-vollen Sporthalle in Weißenfels-West.
Fokus auf die Defensive
Als Jarmo Eskelinen zwei Minuten nach Wiederbeginn auf 4:1 erhöhte schien das Spiel endlich, auch was die Tore betraf, in den Bahnen zu laufen, wie es der Verlauf vorgab. Denn der UHC ließ nicht eine Minute locker, erarbeitete sich Chancen über Chancen und ließ Wernigerode kaum in die Nähe des Schauer-Tores. „Wir haben unsere Aufgaben sehr gut umgesetzt, auch wenn der Fokus heute mehr auf die Defensive gerichtet war“, so Brückner.
Vor allem Pascal Schlevoigt nahm das mit der Abwehrarbeit sehr ernst, in der 34. Minute scheinbar zu sehr. Denn eine Minute nach dem 5:1 von Phillip Weigelt musste er nach einem Check gegen einen Gegenspieler für zwei Minuten auf die Strafbank. Wenige Sekunden später erwischte es auch einen Gästespieler und beide Mannschaften einigten sich anschließend auf einen Nichtangriffspakt. Sebastian Bernieck blieb einfach zumindest so lange mit dem Ball am Schläger hinter dem Tor stehen, bis Schlevoigt wieder auf dem Feld stand - kurios.
Ob der Weißenfelser diesen Umstand wieder ausgleichen wollte, indem er wegen Reklamierens zwei Sekunden vor Schluss des zweiten Drittels erneut eine Zeitstrafe kassierte, ist allerdings nicht übermittelt. Auf alle Fälle überstand der UHC die Unterzahl zu Beginn des Schlussabschnittes problemlos, vergab danach aber wie gewohnt auch beste Chancen. So traf Sascha Herlt nach einer von zahlreichen tollen Kombinationen in der 48. Minute nur den Pfosten.
Ergebnisverschönerung
Besser machte es eine Minute später Harri Naumanen, als er zum 6:1 traf. Nun ließ Brückner, nachdem er zuvor mit zwei Reihen gespielt hatte, auch Martin Gladigau und Max Blanke zu ihren Einsätzen kommen. An den beiden Youngstern lag es aber nicht, dass Wernigerode zwei Ballverluste des UHC nutzte, um innerhalb von 50 Sekunden (56./57.) noch zwei Treffer zur Ergebnisverschönerung zu erzielen.
„Ich bin sehr zufrieden. Wir haben heute die Leidenschaft gezeigt, die ich in Kaufering noch vermisst hatte“, freute sich Brückner über einen seiner Meinung nach völlig verdienten Sieg. Doch nach der überraschenden Niederlage am vergangenen Sonntag bei den Red Hocks in Kaufering war Weißenfels gewarnt. „Wir haben Wernigerode auf keinen Fall unterschätzt und werden das auch in Zukunft nicht tun. Die Saison ist noch lang“, so der Weißenfelser Trainer.
