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Fechten Fechten: Joppich holt zweiten EM-Titel - Gold mit dem Florett-Team

Von Dominik Kortus 20.06.2013, 14:23
Florettfechter Peter Joppich bereitet sich auf ein Duell vor.
Florettfechter Peter Joppich bereitet sich auf ein Duell vor. EPA

ZAGREB/SID. - Dem EM-Titel im Einzel folgte der Triumph mit der Mannschaft: Mit seinem zweiten Gold hat sich Florett-Star Peter Joppich zum erfolgreichsten Fechter der Titelkämpfe in Zagreb gekrönt und gleichzeitig für die beste deutsche EM-Bilanz seit 15 Jahren gesorgt. Der viermalige Einzel-Weltmeister gewann gemeinsam mit Sebastian Bachmann, Johann Gustinelli (beide Tauberbischofsheim) und Marius Braun (Bonn) das Finale des Florett-Teamwettbewerbs gegen Polen 45:34 und bescherte dem Deutschen Fechter-Bund (DFeB) bereits die dritte Goldmedaille.

Zuletzt gab es dies 1998 im bulgarischen Plowdiw. In Zagreb hatte es für das deutsche Aufgebot schon Gold durch Joppich und Degenfechter Jörg Fiedler (Leipzig) gegeben. Carolin Golubytskyi (Tauberbischofsheim) holte im Florett-Einzel Bronze. Ohne Podestplatz blieben am Donnerstag die Säbelfechterinnen. Sie verloren trotz eines guten Auftritts im Viertelfinale 41:45 gegen Russland und belegten Platz sieben. „Das war eine Einheit, es hat Spaß gemacht, zuzuschauen“, hatte Florett-Bundestrainer Ulrich Schreck bereits nach dem 45:39 im Halbfinale gegen Russland und der damit sicheren Medaille gesagt: „Mit solchen Gefechten kann man eine Mannschaft formen.“ Denn nach dem Rücktritt von Peking-Olympiasieger Benjamin Kleibrink befindet sich das deutsche Team im Umbruch. Vom Bronzeteam der Olympischen Spiele in London sind nur noch Joppich und Bachmann dabei. Das Fernziel heißt jetzt schon Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro. Vor der EM wollte Schreck nicht von einer Medaille sprechen - doch dann wurde es sogar Gold.

Dabei hatte es im Halbfinale noch eine Schrecksekunde gegeben. Joppich, der schon mit einer Sprunggelenksverletzung angereist war, bekam beim Stand von 42:34 unabsichtlich einen Tritt auf den lädierten rechten Fuß ab. Er hielt sich den Knöchel, doch nach wenigen Minuten konnte er weitermachen. Die erste Bestürzung im deutschen Lager wich der Erleichterung. Zumal sich das deutsche Quartett gegen den eigentlich favorisierten Gegner den Sieg redlich verdiente. Vor allem Braun, erst bei seiner zweiten EM dabei, lieferte eine gelungene Vorstellung ab. Treffer um Treffer setzten sich Joppich und Co. ab, am Ende sprang ein nie gefährdeter Sieg heraus. Im Finale war es dann allerdings lange eng. Doch wieder war es Braun, der einen 18:24-Rückstand zum 25:24 drehte und später sogar einen Vorsprung herausholte. Das letzte Teilgefecht begann Joppich mit einer Acht- Punkte-Führung - es reichte. Für die Säbelfechterinnen endete der Tag auf Platz sieben.

Die deutsche Meisterin Stefanie Kubissa (Dormagen), Olympia-Starterin Alexandra Bujdoso (Koblenz), Anna Limbach und Sibylle Klemm (beide Dormagen) verloren gegen den favorisierten Titelverteidiger und Weltmeister knapp mit 41:45. Anschließend gab es eine 44:45-Niederlage gegen Frankreich und ein 45:41-Sieg gegen Ungarn. „Wir waren so knapp dran wie schon lange nicht mehr. Die Russinnen waren heute schlagbar“, sagte Kubissa: „Es hat ein bisschen die Cleverness gefehlt, aber Damensäbel lebt noch.“ Auch Bundestrainer Eero Lehmann war zufrieden: „Das gibt Selbstbewusstsein.“

Peter Joppich (r) jubelt nach einem erfolgreichen Gefecht.
Peter Joppich (r) jubelt nach einem erfolgreichen Gefecht.
EPA