FC Augsburg FC Augsburg: Werners Glück Werders Pech

Bremen/dpa - Beim Anblick der Feierszenen konnte man kurzzeitig auf die Idee kommen, als hätten die Spieler des FC Augsburg den Klassenerhalt schon geschafft. Sie bejubelten so ausgelassen den 1:0-Sieg in Bremen, dass Trainer Markus Weinzierl schnell mahnend einzugreifen versuchte: „Wir haben noch nichts erreicht.“
„Mit Glück und Geschick und Herz“
Richtig ist: Augsburg liegt weiter auf Rang 16 der Fußball-Bundesliga. Doch fast noch wichtiger ist: Der Aufwärtstrend des Teams ist beeindruckend. In den sieben Spielen nach der Winterpause verlor der FCA nur einmal und liegt in der Rückrunden-Tabelle auf Rang vier (siehe Kasten oben). „Wir belohnen uns jetzt endlich für die Arbeit, die wir auf dem Platz leisten“, kommentierte Tobias Werner, der in der 29. Minute per Kopf das goldene Tor erzielte hatte. „Das haben wir in der Hinrunde nicht getan.“
Nach neun Punkten in den ersten 17 Spielen schienen die Augsburger auf dem direkten Weg in Liga zwei zu sein. Nun ist die dritte Saison in der Eliteklasse zum Greifen nah. „Wir freuen uns sehr“, sagte der zurückhaltende Weinzierl. „Die drei Punkte sind sehr wichtig für uns.“ Sein Team habe die Zähler „mit Glück und Geschick und Herz festgehalten“.
Zwei Aluminium-Treffer - mehr hatte Werder nicht zu bieten. Und so zogen die Augsburger die Bremer mit in den Abstiegskampf. Sieben Punkte Vorsprung hat Werder noch, die Tendenz geht eindeutig abwärts. Fünf Niederlagen seit der Winterpause bedeuten, dass die Hanseaten mit dem erhofften Kampf um die Europapokal-Plätze nichts mehr zu tun haben und sich nach unten orientieren müssen.
FCA-Stürmer Sascha Mölders ist inzwischen überzeugt, dass Augsburg die Klasse halten wird, „weil wir eine Einheit sind und weil wir immer gesagt haben, dass wir bis zum letzten Spiel, bis zur letzten Minute alles dafür geben werden, die Klasse zu halten“. Und genau das unterscheidet Augsburg derzeit von Werder Bremen.
Werder und die hohen Ansprüche
„Es ist unbefriedigend, dass wir keine Verbesserung hinkriegen“, kommentierte Werder-Trainer Thomas Schaaf, dessen Team von den eigenen Fans ausgepfiffen wurde. „Man kann nicht erwarten, dass man dafür Applaus kriegt.“
Kollege Weinzierl bescheinigte Werder zwar „individuelle Klasse“. Doch außer dem überragenden Sokratis zeigte die keiner der Hanseaten. „Es sind Spieler hier, die hohe Ansprüche an sich selbst haben“, klagte Manager Thomas Eichin. „Das müssen sie auf dem Platz einfach mal zeigen. In einem Heimspiel muss man anders auftreten.“