Eisschnelllauf-WM Eisschnelllauf-WM: Streit zwischen Pechstein und Beckert nicht beseitigt

Sotschi/Köln/SID - Mehr Gemeinsamkeiten werden die Streithähne beim am Donnerstag beginnenden Saisonhöhepunkt im russischen Olympia-Ort aber kaum finden. Der Brand im deutschen Team schwelt nach dem in der Öffentlichkeit ausgetragenen Disput weiter. Auch wenn der Fokus auf das sportliche Abschneiden gelegt werden soll, erhitzt der Fall noch immer die Gemüter.
Bundestrainer unterstützt Beckert
Die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) war im Vorfeld zwar um Ruhe bemüht, dürfte dieses Vorhaben aber nur schwer umsetzen können. Zumal Chef-Bundestrainer Markus Eicher im Streit der Rivalinnen Stellung bezog. „Wir unterstützen Stephanie Beckert. Die Angriffe von Claudia Pechstein haben sie sehr getroffen“, sagte Eicher am Mittwoch. „Claudia braucht das, um sich für einen Wettkampf in Form zu bringen. Doch Kritik darf sie so nicht in der Öffentlichkeit ausüben.“
Beim Weltcup-Finale in Heerenveen war es zum Eklat zwischen der 41-jährigen Pechstein und der 17 Jahre jüngeren Beckert gekommen, nachdem Pechstein ihrer Mannschaftskollegin nach deren Auftritt im Teamlauf via Facebook „Arbeitsverweigerung“ vorgeworfen hatte. Was folgte, waren eine öffentliche Schlammschlacht und der WM-Rückzug Beckerts aus der Teamverfolgung.
Die Erfurterin, die weiter mit Rückenproblemen zu kämpfen hat, wird in der nur wenige hundert Meter von der Schwarzmeerküste entfernten „Adler-Arena“ lediglich über 3 000 und 5 000 Meter starten. Wer ihren Platz im Teamrennen einnehmen wird, bezeichnet Eicher als „geheim“.
Beckert sichert DESG-Finanzierung
Pechstein, im Teamwettbewerb mit Bente Kraus gesetzt, zählt vor allem über 5 000 Meter zu den Medaillenkandidatinnen. Wie es mit ihr nach der WM weitergeht, ist offen. „Wir haben Stephanie gesagt, dass sie unsere Zukunft ist“, sagte Eicher. Die öffentliche DESG-Finanzierung basiere im Augenblick im Wesentlichen auf den drei Medaillen, die Beckert 2010 in Vancouver gewonnen habe.