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Eishockey Eishockey: Kaum noch Platz für ein neues Wunder

Von GOTTFRIED SCHALOW 02.03.2013, 21:58
Saale Bulls-Torwart Braeden Johnson und sein Verteidiger Eric Wunderlich sind machtlos gegen Bad Nauheims Torschützen Matthias Baldys.
Saale Bulls-Torwart Braeden Johnson und sein Verteidiger Eric Wunderlich sind machtlos gegen Bad Nauheims Torschützen Matthias Baldys. ANDREAS CHUC Lizenz

HALLE/MZ - Genau 21 Minuten und 31 Sekunden hielt gestern in Bad Nauheim die Hoffnung auf einen neuen Geniestreich der Saale Bulls vor. Dann brach es über den souveränen Meister der Oberliga Ost herein und die Roten Teufel aus der hessischen Kurstadt, in der vor 55 Jahren ein gewisser Elvis Presley als US-Soldat stationiert war, spielte Rock’n’Roll. Wie schon vor einer Woche beim 1:4 in der Volksbank-Arena gab es wieder eine deutliche Niederlage. Diesmal mit 0:5.

Alles klar im zweiten Drittel

Die Chance, doch noch den zweiten Platz in der Aufstiegsrunde der Eishockey-Oberliga zu schaffen und damit weiter Playoffs zu spielen, ist nun äußerst gering. Es helfen nur noch drei Siege. Zunächst am Sonntag im Heimspiel gegen Frankfurt, und dann in der kommenden Woche zwei Mal gegen Rostock. Dazu dürfte Frankfurt in beiden Spielen gegen Bad Nauheim nicht mehr gewinnen.

Das nächste Heimspiel haben die Saale Bulls am Sonntag um 19 Uhr gegen die Frankfurter Löwen.

„In der letzten Saison haben wir ein Wunder geschafft, jetzt sind wir in der Realität angekommen“, sagte Saale Bulls-Trainer Jiri Otoupalik nach der erneuten Lehrstunde von den übermächtigen Hessen. Er erinnerte an das Erreichen des Playoff-Halbfinals vor einem Jahr. Doch in diesem Jahr waren die Vorzeichen andere. Da gibt es mit Frankfurt, Bad Nauheim und Kassel in der zweiten Gruppe Gegner ganz anderen Kalibers. Alle drei Mannschaften sind mit einem Etat von deutlich über einer Million Euro ausgestattet und allein diese Kluft erwies sich als unlösbar - mit der einen Ausnahme, als letzten Sonntag in Frankfurt das Penalty-Schießen erreicht wurde. „Ich kenne die drei Mannschaften aus der letzten Saison, als ich selbst in der Oberliga West gegen sie gespielt habe. Wir wussten, dass vor allem Bad Nauheim sehr körperbetont spielt. Trotzdem fanden wir keine Einstellung“, sagte Saale Bulls-Verteidiger Kai Schmitz.

Ein Drittel lang hat der erneut überragende Saale-Bulls-Torwart Braeden Johnson alles gehalten, was auf sein Tor kam. Das Torschuss-Verhältnis ging da allerdings schon mit 14:9 deutlich an die Hessen. In der offiziell 22. Minute war dann Johnson das erste Mal geschlagen.

Und dann ging es in den letzten vier Minuten des zweiten Drittels sehr schnell. Bad Nauheim machte ernst und war mit dem 4:0-Vorsprung am Ziel. Im letzten Drittel ließen es die Hessen dann ruhiger angehen. Es gab nur noch ein weiteres Gegentor. Gefeiert wurden die Saale Bulls trotzdem von den gut hundert mitgereisten Fans. Die meisten davon kamen erst Mitte des ersten Drittels an, weil der gecharterte Fan-Bus auf der Autobahn einen Getriebeschaden hatte.

Keine Relegationsspiele

In der zweiten Eishockey-Bundesliga stehen die Hannover Indians nach der Insolvenz als erster Absteiger fest. Damit entfällt auch die Playdown-Runde. Lange gab es den Plan, dass der Letzte dieser Runde zusätzliche Relegationsspiele mit dem Zweitplatzierten der Oberliga-Aufstiegsrunde um einen freien Platz in der zweiten Liga bestreitet.