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Handball-2.Liga Zentimeter entscheiden - DRHV holt beim starken Aufsteiger Hagen ersten Auswärtspunkt

Von Tobias Grosse 25.10.2021, 16:23
Yannick Danneberg und der DRHV haben am Freitagabend in Hagen einen Punkt geholt.
Yannick Danneberg und der DRHV haben am Freitagabend in Hagen einen Punkt geholt. Foto: Mathias M. Lehmann

Hagen/MZ - Manchmal sind es sehr banale Dinge, die im Handball von Bedeutung sein können. Für den Dessau-Roßlauer HV waren es am Freitagabend in Hagen unter anderem die ganzen 203 Zentimeter, die Yannick Danneberg misst.

Nachdem das Spiel letztmals in Minute 15 ausgeglichen war und der DRHV danach mehrere Chancen vergab, um erneut auf Gleichstand zu stellen, war es in der 45. Minute nämlich wieder einmal so: Hagen lag mit 21:20 vorn, die Gäste hatten den Ball. Und wäre Danneberg nicht mehr als zwei Meter, wäre ein extrem hoch angesetzter Pass von Rückraumkollege Max Scheithauer wohl über ihn drüber und ins Seitenaus geflogen. So jedoch fischte er den Ball von oben herunter, Dessau-Roßlau traf Sekunden später zum Ausgleich und geriet nicht mehr in Rückstand.

Kurze Schwäche überstanden

Es war ein Knackpunkt dafür, dass der DRHV am Ende beim bis dato so extrem starken Aufsteiger VfL Eintracht Hagen mit 28:28 seinen ersten Auswärtspunkt in der noch jungen Zweitliga-Spielzeit geholt hat. Und obwohl die Mannschaft rund zehn Minuten vor Schluss sogar mit zwei Treffer vorn war und den letzten Angriff und somit eine realistische Chance auf einen Sieg hatte, waren alle mit dem Unentschieden zufrieden. Die mitgereisten rund 30 Fans, die Mannschaft, die nach der Sirene ausgelassen jubelte, und natürlich auch Uwe Jungandreas. „Ich bin sehr zufrieden mit dem ganzen Auftreten der Mannschaft“, meinte der Cheftrainer nach der bisher besten Auswärtsleistung.

Das Ganze hätte aber auch anders kommen können. Nach einer sehr temporeichen und ausgeglichenen Anfangsphase war der DRHV nach rund 20 Minuten nämlich in ein kleines Loch gefallen und vermochte es trotz teilweise doppelter Überzahl sowie freier Torchancen nicht auszugleichen. Die Gäste blieben sieben Minuten ohne Treffer gegen den kurz zuvor eingewechselten Hagener Torhüter Mats Grezesinski. „Wir haben ein bisschen zu hektisch gespielt“, so Jungandreas.

Aus einem 13:12 machten die Hausherren somit ein 16:12 - und es schien so, als würde Hagen die Partie übernehmen. Bis zur Pause fing sich Dessau-Roßlau jedoch wieder und verkürzte eine Sekunde vor der Halbzeitsirene und nach einem Ballgewinn in der Abwehr durch Linksaußen Jakub Hrstka auf 17:15. „Das war extrem wichtig“, sagte Jungandreas. Dessau-Roßlau blieb so gegen den starken Aufsteiger in Reichweite.

Ambrosius stark in Hälfte zwei

In der zweiten Hälfte haben sich beide Teams dann in ihren Deckungsreihen gesteigert und das Tempo nicht mehr so extrem hoch gehalten wie in den ersten 30 Minuten. „Es war wichtig, Stabilität in die Abwehr zu bekommen“, sagte Jungandreas. Und nachdem Dessau-Roßlau nach 45 Minuten ausgleichen konnte, sah es für einige Zeit sogar so aus, als würde es den Überraschungssieg in Hagen landen können. In der letzten Minute hatte aber auch Hagen noch die Chance zur Führung, die Torwart Philip Ambrosius aber stark vereitelte, so dass es beim gerechten Remis blieb. „Brosis gute Leistung in der Hälfte zwei hat mich sehr gefreut“, sagte Jungandreas.

DRHV: Ambrosius, Malek; Löser (3), Hrstka (4), Sohmann (3), Bielzer (1), Haeske (n.e.), Gliese (1), Danneberg (5), Neumann (n.e.), Scheithauer, Emanuel (4), Pust (6), Leu (1)