Handball Nach 28:31 gegen Melsungen - DRHV bekommt Lob vom Bundestrainer für Leistung im DHB-Pokal
Der Dessau-Roßlauer HV verliert nach großem Kampf das DHB-Pokalduell gegen den Erstliga-Spitzenreiter MT Melsungen mit 28:31. Stimmen zum Spiel.

Dessau - Das Handball-Wunder ist ausgeblieben, aber die Herzen der Zuschauer haben die Männer des Dessau-Roßlauer HV im Sturm erobert. In der Drittrundenpartie des diesjährigen DHB-Pokalwettbewerbs zwischen dem gastgebenden Zweitligisten DRHV und dem aktuellen Erstliga-Spitzenreiter MT Melsungen lag am Dienstagabend in der Anhalt-Arena lange Zeit eine Sensation in der Luft. Erst in der Schlussphase bekam der haushohe Favorit die Partie in den Griff und setzte sich schließlich noch mit 31:28 durch.
„Klar, das Ergebnis ist bitter“, erklärte Fanclubchef Tobias Ott von den Zabporters nach Spielschluss. „Melsungen hat bisher alle sieben Spiele in der 1. Bundesliga teilweise sehr, sehr deutlich gewonnen und ich weiß nicht, ob sie in dieser Saison schon einmal so gefordert wurden wie heute hier in Dessau. Trotz der Niederlage muss keiner enttäuscht sein.“
Dem Favoriten die Stirn geboten
Der Zweitligist bot dem Erstliga-Primus über weite Strecken der Pokalpartie die Stirn. Vor fast 2000 Zuschauern war der Zweitligist sofort in der Partie. Der Favorit aus Nordhessen tat sich dagegen schwer. Die Gäste rannten von Beginn an zunächst einem Rückstand hinterher. Immer wieder kamen die Biber zu erfolgreichen Torabschlüssen. Unterstützt vom Heimpublikum gelang ihnen viel.
Die MT-Handballer hatten dagegen offensichtlich Probleme mit der stimmungsvollen Atmosphäre in der Halle. Ihre Trümpfe konnten sie nicht wie gewohnt ausspielen. Die Offensive des Bundesliga-Spitzenreiters kam zunächst nicht zum Zuge. Ein gut aufgelegter Philip Ambrosius im Tor raubte mit neun Paraden bis zur Pause den Nordhessen immer wieder den Nerv. Mit einer 17:12-Führung des gastgebenden Außenseiters wurden die Seiten gewechselt.
Für den zweiten Durchgang war der Favorit zum Handeln gezwungen. Und er tat es. Dank mehr Intensität im eigenen Spiel und einem immer stärker werdenden Nebojsa Simic zwischen den Pfosten drehte Melsungen auf.
Eine erfolgreiche Aufholjagd wurde von den Gästen gestartet. Obwohl sich die Biber nach Kräften wehrten, wurde ihr Vorsprung mit der Zeit immer kleiner. In der 53. Minute erzielte der Bundesliga-Spitzenreiter schließlich den 27:27-Ausgleich. Kurz darauf ging der Favorit in der Anhalt-Arena in Führung, die er bis zum Schluss nicht mehr abgab.
„Es war ein sehr intensives Spiel“, schätzte der unter den Zuschauern in der Anhalt-Arena anwesende Handball-Bundestrainer Alfred Gislason die Pokalpartie am Dienstagabend ein. „Eine Dreiviertelstunde lang hat es Dessau wirklich sehr gut gemacht. Erst im Laufe des Spiels wurde die Abwehr von Melsungen mit Torwart Simic immer besser. Aber es war ein sehr enges Spiel. Dessau stand kurz davor, in die Verlängerung kommen zu können.“
Engagierte Leistung der Biber
Für die engagierte Leistung der Biber gab es am Dienstagabend weitere lobende Worte. „Das war wieder unsere Mannschaft der letzten Saison“, freute sich DRHV-Manager Sebastian Glock. „Brutales Tempo, ein unfassbarer Ambrosius im Tor und ein Publikum, das pusht. Es hat wieder richtig Spaß gemacht. Trotz der Niederlage gegen den Tabellenführer der ersten Liga sieht man, was wir können. Das hat die Melsunger überrascht. Dass wir das Pokalspiel so eng gestalten konnten, zeigt, was in der Mannschaft steckt, obwohl wir ohne rechten Rückraum gespielt haben.“
Und so reagierte DRHV-Torwart Philip Ambrosius auf das Pokalaus: „Ja, auf die Leistung können wir stolz sein. Mehr ist es nicht, Punkt.“