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Handball-2.Liga DRHV vor besonderem Spiel - Ukrainischer Gaststarter Motor Zaporizhzhia ist zu Gast

Der Dessau-Roßlauer HV trifft am Wochenende auf den ukrainischen Gaststarter HC Motor Zaporizhzhia. Warum der Verein das Spiel verteidigt. Wie Chefcoach Jungandreas und Co. die Partie angehen.

Von Tobias Grosse 28.10.2022, 14:35
Der DRHV will auch gegen Zaporizhzhia über einen Sieg jubeln.
Der DRHV will auch gegen Zaporizhzhia über einen Sieg jubeln. Foto: Marian Storch

Dessau/MZ - Uwe Jungandreas wäre nicht Uwe Jungandreas, und der Dessau-Roßlauer HV nicht die erfolgreiche Mannschaft, die sie aktuell ist, wenn in diesen Tagen irgendetwas anders laufen würde.

„Uwe und die Jungs gehen die Vorbereitung genauso an, wie vor jedem anderen Spiel“, hat Manager Sebastian Glock in dieser Woche beobachtet, in der sich Dessau-Roßlaus Handballer auf eine Partie einstimmen, die irgendwie anders ist als alle anderen in der 2. Bundesliga. Der DRHV trifft am Samstagabend nämlich in der Anhalt-Arena auf den ukrainischen Serienmeister HC Motor Zaporizhzhia (19.30 Uhr, live auf sportdeutschland.tv).

„Spiel wie jedes andere“

Anfang Juni hatten die Clubs der 2. Bundesliga nach wochenlangen Gesprächen zwischen dem ukrainischen Handballverband, dem HC Motor, der Bundesliga GmbH und der Düsseldorfer Profisportmarketing-Firma „D.SPORTS“ entschieden, Zaporizhzhia infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und den daraus entstandenen Folgen als 20. Verein in der 2. Bundesliga aufzunehmen. Düsseldorf ist seitdem die neue Heimat des Clubs, dessen Resultate zwar zunächst ganz normal gewertet, am Ende allerdings nicht für die Wertung bei Auf- und Abstieg berücksichtigt werden. „Wie groß der sportliche Wert ist, muss man sehen“, erklärte Jungandreas deswegen im Sommer. „Aus solidarischer Sicht ist es aber richtig, dass die Jungs wieder Handball spielen können.“

Nach sieben Spieltagen liegt Zaporizhzhia, das schon acht Partien absolviert hat, auf dem 16. Tabellenplatz und damit im Keller der 2. Bundesliga. Jungandreas und seine Mannschaft gehen die Partie trotz der speziellen Vorzeichen professionell wie jede andere an. „Das ist für uns ein normales Spiel, wie jedes andere auch“, sagt Geschäftsführer Glock, „da lässt Uwe auch gar nicht anderes zu.“ Denn auch wenn die Partien gegen Zaporizhzhia am Ende dieser Saison rausgerechnet werden, sind sie erst einmal relevant. Und der DRHV will das Spiel gewinnen und damit in der Spitzengruppe bleiben. Dafür muss er vor allem den Rückraum um den 21-jährigen Ihor Turchenko (51 Tore) und Dmytro Horiha (40) stoppen.

Im Vergleich zur vergangenen Saison 2021/22, die Motor Zaporizhzhia vor Kriegsstart mit dem neunten Titel in Folge und der Qualifikation zur European League – der zweithöchsten europäischen Liga – beendet hat, hat sich das Team verändert. Das Sonderrecht, über den Nationalkader-Status auszureisen, hat nicht die gesamte Mannschaft in Anspruch genommen. Einige Spieler sind in der Ukraine geblieben. Ebenfalls nicht dabei sind einige Topspieler, denen in anderen Vereinen eine neue Perspektive geboten wurde und die sich deshalb für einen Wechsel entschieden haben.

Englische Woche für Motor

Am Dienstagabend fand Zaporizhzhias erstes Spiel in der European League statt und endete mit einer deutlichen 27:38-Niederlage gegen den Bundesligisten Füchse Berlin. Die Ukrainer werden also nicht gerade ausgeruht nach Dessau-Roßlau reisen. Für Uwe Jungandreas und Co. ist das jedoch nebensächlich. „Wir schauen nur auf uns“, sagt Geschäftsführer Sebastian Glock.