Genesung von Max Scheithauer DRHV-Spieler Max Scheithauer: Der "Kniespezialist" schaut von der Seitenline zu
Dessau - Die Krücken waren nur ein kurzzeitiger Begleiter. Schon zwei Wochen nach der Operation am rechten Knie konnte Max Scheithauer darauf verzichten.
Bei Heimspielen des Dessau-Roßlauer HV ist der Rückraumspieler mittlerweile ohne Gehhilfen oder Bandagen am Knie zu sehen.
Es gehe ihm derzeit ganz gut, im Alltag gibt es nur wenige Einschränkungen. In den ersten ein, zwei Wochen sah das noch ganz anders aus. „Da bin ich aber zur Familie gefahren, die Zeit verging dort ganz schnell“, erzählt der 21-Jährige aus dem bayrischen Rothenburg.
Bereits dreimal der Meniskus gerissen
Für Max Scheithauer ist es nicht die erste schwere Verletzung. Im anderen, dem linken Knie ist ihm bereits dreimal der Meniskus gerissen. Bei einem Testspiel in Bernburg hatte sich Scheithauer auch an diesem linken Knie noch einmal leicht verletzt, war aber für den DHB-Pokal einsatzbereit.
Und da passierte es, diesmal auf der rechten Seite, auf einem neu ausgelegten Boden in Bad Schwartau und ohne gegnerische Einwirkung. „Da ich ja schon so etwas wie ein Kniespezialist bin, wusste ich sofort, dass es etwas Schweres ist“, erzählt Max Scheithauer.
Doch in dieser Phase kamen dem 21-Jährigen auch die drei vorherigen Verletzungen zugute. Er wusste, wie er mit dieser Situation umzugehen hat und fiel nicht in ein mentales Loch.
„Nach solchen Verletzungen kommt man noch stärker zurück“, sagt er, „man macht sich über andere Dinge Gedanken und denkt dabei auch über ein zweites Standbein nach.“
Eine Verletzung kann die ganze Karriere beeinflussen
Der Wunsch Handballprofi zu werden und als solcher sein Geld zu verdienen, ist natürlich für einen jungen Spieler ein starker Antrieb. Eine schwere Verletzung schärft den Blick und legt offen, dass man manchmal nur eine schwere Verletzung von einem ganz anderen Karriereverlauf entfernt ist.
Max Scheithauer hat sich deshalb jetzt für ein Studium entschieden. In Bernburg wird er ab diesem Semester Betriebswirtschaftslehre studieren.
Seinen Wohnsitz in Dessau behält er freilich, schließlich hat er sich hier mittlerweile eingelebt, Freundschaften geschlossen. Und er bleibt natürlich auch in Kontakt mit der Mannschaft.
„Aufstehen, Fitness, Physiotherapie, Essen gehen, mit Freunden treffen, am Abend zum Training und in den letzten 30 Minuten noch etwas Physiotherapie“, so beschreibt Max Scheithauer seinen aktuellen Alltag in Dessau.
Der unterscheidet sich im Grund genommen nicht sehr von dem, den er während seiner anderen drei Verletzungen am Meniskus hatte. Allerdings war das bei den Füchsen Berlin passiert. „In Berlin wäre es nicht ganz so monoton gewesen, da gibt es mehr Abwechslung“, sagt er.
Einer für die Tipps zwischendurch
Doch eigentlich ist Max Scheithauer ja zum Handballspielen nach Dessau gekommen. Dass er das im Moment nicht kann, ärgert ihn, aber „es ändert an der Situation nichts“. Und wenn er schon auf dem Feld nicht helfen kann, dann versucht er zumindest von außen etwas Einfluss zu nehmen.
Nach der Niederlage gegen die Rimparer Wölfe am Sonntag etwa war er nach dem Spiel bei seinen Teamkollegen zu sehen. Aber nicht, um sie zu trösten.
„Wir haben verdient verloren, aber so, wie wir im Moment in der Tabelle dastehen, da muss ich nicht trösten“, erzählt Max Scheithauer.
Er sieht sich ohnehin in einer etwas anderen Rolle: „Ich bin eher einer für die Tipps zwischendurch.“ Auf dem Weg in die Kabine in der Halbzeitpause gibt er seinen Teamkollegen gerne einen Ratschlag mit auf den Weg, Dinge, die er von außen gesehen hat und die vielleicht besser funktionieren können.
Rückkehr erst nach sechs bis sieben Monaten
Bis er selber wieder zum Ball greifen kann, wird es allerdings noch etwas dauern. Nach sechs bis sieben Monaten sei das geplant. Die frühestmögliche Rückkehr auf das Feld könnte nach neun Monaten erfolgen.
Doch Max Scheithauer will sich nicht unter Druck setzen. Sollte es etwas länger dauern, dann ist das eben so. Bloß nichts überstürzen und dann zu früh angefangen haben. Als „Kniespezialist“ weiß der 21-Jährige mittlerweile, was das Richtige ist. (mz)
Beim ASV Hamm/Westfalen wird der Dessau-Roßlauer HV am Sonnabend um 18.15 Uhr sein nächstes Spiel in der 2. Bundesliga bestreiten.
Zu diesem Auswärtsspiel, welches um 18.15 Uhr beginnt, wird sich auch wieder ein Fanbus in Bewegung setzen. Die erste Abfahrtzeit im Sportbüro des DRHV ist um 11.30 Uhr, um 11.45 Uhr setzt sich der Fanbus dann vom Dessauer Hauptbahnhof in Bewegung.
Der Preis für die Fahrt mit dem Bus beträgt 25 Euro, Eintrittskarten beim ASV Hamm/Westfalen kosten zwischen rund zehn Euro und 21,50 Euro. An der Abendkasse wird zudem ein Zuschlag von zwei Euro erhoben. (mz/ck)