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Unendlich viele Gratulanten DRHV-„Kult-Trainer“ Uwe Jungandreas feiert 60. Geburtstag und denkt nicht an die Rente

Der Coach des DRHV ist am Mittwoch 60 Jahre alt geworden. Über einen, der sich immer treu geblieben ist.

Von Tobias Grosse Aktualisiert: 18.02.2022, 12:08

Dessau/MZ - Der eigene Verein hielt es ganz im Sinne des zu Ehrenden: pragmatisch und ohne großes Brimborium. „Alles Gute zum Geburtstag, Uwe Jungandreas“, schrieb der Handball-Zweitligist Dessau-Roßlauer HV auf seiner Webseite und würdigte damit ein besonderes Jubiläum eines besonderen Trainers. Jungandreas feierte am Mittwoch seinen 60. Geburtstag - und die Gratulanten standen Schlange.

Sechs Aufstiege in der Vita

Nicht nur viele DRHV-Fans übermittelten via soziale Medien Glückwünsche an ihren Coach, auch seine Ex-Clubs Concordia Delitzsch, mit dem er in 13 Jahren von der 3. Liga bis in die Bundesliga aufgestiegen ist, der SC Magdeburg und der SC DHfK Leipzig, den Jungandreas einst in die 2. Bundesliga geführt hat, fanden warme Worte für ihren früheren „Kult-Trainer“, der an seinem Ehrentag bereits seit unfassbaren 2.664 (!) Tagen und damit mehr als sieben Jahren beim DRHV unter Vertrag stand.

Insgesamt ist Uwe Jungandreas nun schon seit knapp 32 Jahren Handballcoach. 1990 hatte er das Amt bei der HSG Freiberg eher durch Zufall zum ersten Mal übernommen - und sich seitdem zu einem der erfolgreichsten Trainer in Deutschland entwickelt. Sechs Aufstiege stehen heute in Jungandreas’ Vita.

Doch nicht nur die reine sportliche Bilanz ist beeindruckend, sondern auch die Tatsache, dass Uwe Jungandreas sich in all den Jahren immer treu geblieben ist: Er sagt immer, was er denkt. „Uwe ist ein gradliniger Typ, immer ehrlich, immer zielstrebig“, sagt Sebastian Glock, der Geschäftsführer des Dessau-Roßlauer HV, über seinen Coach, mit dem er mittlerweile mehr als zweieinhalb Jahren zusammenarbeitet und mit dem er 2020 in die 2. Bundesliga zurückgekehrt ist.

Dort hat der Verein in der zurückliegenden Saison mit einem der jüngsten Teams der Liga souverän die Klasse gehalten, weil Jungandreas es schon immer gut verstanden hat, Talente auszubilden. Unter anderem sind die früheren Nationalspieler Silvio Heinevetter und Lars Kaufmann durch seine Schule gegangen. „Er hat großes taktisches Know-How und einfach ein Händchen dafür, junge Spieler weiterzuentwickeln“, sagt Sebastian Glock.

Keine Gedanken an die Rente

Bis Sommer 2024 läuft Uwe Jungandreas’ Vertrag beim DRHV noch. Was danach kommt, ist offen. Daran hat auch der 60. Geburtstag nichts geändert. „Das ist nur eine Zahl, nichts Beängstigendes. Man hat die Jugend eben hinter sich“, sagte die Trainerlegende dem „Sportbuzzer“ und versicherte, sich noch nicht mit dem Thema Rente beschäftigt zu haben. „Ob ich nun in zwei, vier oder sieben Jahre in Rente gehe, weiß ich nicht. 2023 habe ich 45 Jahre gearbeitet, dann stehen mir die Entscheidungen offen. Glücklicherweise muss ich mir da nicht so viele Gedanken machen.“

Was aber jetzt schon sicher ist, ist das, was von Uwe Jungandreas beim DRHV bleiben wird, wenn er einmal nicht mehr da ist: Ein großes Vermächtnis.