CV Mitteldeutschland CV Mitteldeutschland: Amoroso und Boldog verlassen Piraten

spergau - „Sag zum Abschied leise Servus“ lautet der Titel eines berühmten Schlagers aus den 1930er Jahren, und er hat auch heute nichts von seiner Botschaft verloren. So auch beim Volleyball-Erstligisten CV Mitteldeutschland, wo nach dem Saisonaus im Viertelfinale nun die ersten Personalentscheidungen gefallen sind.
Fest steht: die beiden Übersee-Legionäre Michael Amoroso (Mittelblock) und Robert John „BJ“ Boldog (Zuspieler) werden die Piraten nach nur einer Saison wieder verlassen. Die Gründe dafür sind so unterschiedlich wie vielschichtig. Boldog kam nach seiner späten Verpflichtung nie über die Rolle des Ersatzmannes hinaus. Da halfen auch alle guten Ansätze nichts. An Kapitän Florian Völker kam Boldog auf der Zuspielposition nie vorbei. Das ist einer der Gründe, weshalb sich der US-Amerikaner nach einem dreiviertel Jahr in Deutschland entschieden hat, wieder in seine Heimat zurückzukehren und „sich mehr auf seine berufliche Karriere zu konzentrieren“, wie CVM-Cheftrainer Ulf Quell mitteilt. Immerhin schaffte es Boldog, im Gegensatz zu seinem deutschen Konkurrenten Völker, sich einmal den Titel des besten CVM-Spielers einer Partie (Heimspiel gegen Düren) zu sichern. Der sogenannte MVP eines Teams wird immer vom Trainer der gegnerischen Mannschaft benannt.
Gänzlich anders sieht es im Fall des Kanadiers Michael Amoroso aus. Der Mittelblocker wusste zwar sportlich zu überzeugen und steckte auch seinen zehnwöchigen verletzungsbedingten Trainingsausfall weg, aber er war auch der teuerste Spieler des Kaders. Quell will die zur Verfügung stehenden Gelder in der kommenden Saison anders einsetzen und weniger Geld für die Mittelblocker-Position investieren. Logische Konsequenz: Amoroso, der auch ein paar Anpassungsprobleme im Verein hatte, muss gehen.
Damit dürfte klar sein: der CVM bekommt mindestens einen neuen Mittelblocker für die kommende Saison. Ein zweiter Zuspieler wäre mit Jannis Hopt da, aber ob Quell dessen Potenzial ausreicht? Deutlich wurde schon, dass der Cheftrainer des CVM künftig den internen Konkurrenzkampf verstärken möchte, auch und gerade auf der Zuspielerposition. „Grundsätzlich sehe ich mich nach Kandidaten für jede Position um“, so Quell, der trotzdem vor hat, mit einem Großteil des Teams weiter zu machen. Aber ob er alle Spieler mit dem relativ kleinen Budget wird halten können, ist die entscheidende Frage. Am 27. April ist er da vielleicht ein wenig schlauer, denn dann beginnen die Piraten wieder mit dem Training. (mz)
