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Boxkampf in der Düsseldorfer Esprit-Arena Boxkampf in der Düsseldorfer Esprit-Arena: Tyson Fury mit Größe gegen Wladimir Klitschkos Erfahrung

Von Torben Richter 25.11.2015, 09:25
Unterschiedliche Gesten, unterschiedliche Charaktere – Wladimir Klitschko (l.) und Tyson Fury.
Unterschiedliche Gesten, unterschiedliche Charaktere – Wladimir Klitschko (l.) und Tyson Fury. Bongarts Lizenz

Düsseldorf - Dass die vielen Poster in der Stadt mit seinem Gesicht darauf ihn nervös gemacht hätten, sagt Tyson Fury, 27 Jahre alt, 2,06 Meter groß, wohl eher im Scherz. Der britische Schwergewichtsboxer lächelt, zupft das Jackett seines karierten Dreiteilers zurecht und dreht sich zu Wladimir Klitschko: „Ich will nicht zu viel sagen, sonst mache ich ihm wieder Angst – wie beim letzten Mal.“

Für seine Verhältnisse hält sich Tyson Fury wenige Tage vor dem Kampf gegen Wladimir Klitschko am Samstag (22.10 Uhr/RTL) in der Düsseldorfer Esprit-Arena sehr zurück. Bekämpfte er in früheren Pressekonferenzen noch im „Batman“-Kostüm einen als „Joker“ verkleideten Kontrahenten, belässt er es diesmal, vier Tage vor dem Duell um die Schwergewichtstitel der Verbände IBO, IBF, WBO und WBA, bei einer einfachen Formel: „Alter Boxer, junger Boxer – alter Champion, neuer Champion. Damit ist genug gesagt.“

Zwölf Jahre Altersunterschied

Zwölf Jahre trennen den 39-jährigen Klitschko von seinem WBA-Pflichtherausforderer. Fury ist in seinen bislang 24 Profikämpfen noch ungeschlagen, Klitschko geht am Samstag in seinen 28. Weltmeisterschaftskampf. Und trotzdem ist der Ukrainer nervös, wie er mit Hinblick auf die gespielt schüchternen Aussagen von Tyson Fury sagt. „Wenn man übertrieben selbstbewusst ist, dann ist man nicht so gut, so scharf und konzentriert. Es ist gut, dass Tyson nervös ist – das muss er auch sein. Ich bin genau so nervös, wie ich vor jedem Kampf nervös gewesen bin.“

Obwohl Klitschko die deutlich größere Erfahrung hat, wird der Kampf gegen den Briten auch für den Titelverteidiger etwas Außergewöhnliches: Es ist erst das zweite Mal, dass Klitschko mit seinen 1,98 Metern kleiner ist als sein Gegner. Zudem trifft er in Fury auf einen vielseitigen Boxer, der in beiden Auslagen kämpfen kann.

Kampf schon einmal verschoben

Ursprünglich wurde der Titelverteidigungskampf für Mitte Oktober angesetzt, eine Wadenverletzung hatte Klitschko und sein Team jedoch dazu gezwungen, den Fight zu verschieben. „Es war nicht leicht, aber es war genügend Zeit, um sich zu regenerieren und gut vorbereitet zu sein“, sagt der Ukrainer. Die Verletzung beeinträchtige ihn nicht mehr.

42000 von 55000 Tickets für den Kampf seien bislang verkauft worden, sagt Klitschko-Manager Bernd Bönte. Der Absatz sei nach den Anschlägen in Paris etwas ins Stocken geraten, Bönte versichert aber: „Es wird ein extrem starkes Security-Level geben, extreme Vorsichtsmaßnahmen in jedem Bereich.“ Klitschko selbst ist zuversichtlich, dass er in ein ausverkauftes Stadion einlaufen wird.

Nach seinem gespielten Schüchternheitsbekenntnis findet Tyson Fury dann aber noch einmal zu alter Wortgewalt zurück. Er habe sich Videos von früheren Klitschko-Kämpfen angesehen und dabei festgestellt, dass der Fight gegen den Weltmeister einer seiner „einfachsten Kämpfe“ werde. „Ich kenne seine Schwächen, und das werde ich am Samstag unter Beweis stellen.“ Und Wladimir Klitschko sitzt einfach ruhig da und hört sich all das an – von Nervosität keine Spur.

Tyson (r) und Klitschko
Tyson (r) und Klitschko
AP Lizenz