Biathlon Biathlon: Miriam Gössner vergibt auch vorletzte WM-Chance

Oslo - Für Simon Schempp und Miriam Gössner hatte der legendäre Holmenkollen an diesem Donnerstag nichts Magisches. An der Wiege des nordischen Skisports endete für den deutschen Überflieger zum Auftakt des Biathlon-Weltcups in Oslo mit Rang 27 im Einzel eine Serie von acht Podestplätzen. Doch während der Uhinger den Dämpfer im Kampf um das Gelbe Trikot dank seines gewachsenen Selbstbewusstseins wegstecken wird, steht die Garmischerin vor einem erneuten sportlichen Nackenschlag: Nach Rang 45 wird die WM in drei Wochen wohl ohne Miriam Gössner stattfinden. Vor einem Jahr hatte schon sie die Winterspiele in Sotschi verpasst.
Schempp nahm das Ende seiner außergewöhnlichen Erfolgsserie locker. Auch wenn er es verpasste, als erster Deutscher seit Michael Greis im Dezember 2008 ins Gelbe Trikot des Weltcup-Gesamtführenden zu schlüpfen und den Rekord von Sven Fischer aus dem Frühjahr 2002 mit neun Podiumsplätzen nacheinander einzustellen. „Ich hatte mir mehr vorgenommen. Aber so ein Rennen kann passieren“, sagte Schempp in der ARD, nachdem er durch drei Fehler im Fernduell mit seinem großen Rivalen Martin Fourcade diesmal deutlich den Kürzeren gezogen hatte.
Der Franzose baute mit seinem 35. Weltcupsieg Schempp im Kampf um die Weltcup-Gesamtführung den Vorsprung auf den Württemberger von sechs auf 51 Punkte aus. Bester Deutscher war diesmal der Olympia-Zweite Erik Lesser als Neunter.
Während Schempp am Samstag im Sprint sein faszinierendes Duell mit Fourcade wieder aufnehmen will, geht es für Gössner um alles oder nichts. Um die WM-Norm für Kontiolahti (5. bis 15. März) noch zu schaffen, muss sie im Sprint nun unter die besten Acht laufen. Im 15-km-Rennen offenbarte sie mit fünf Schießfehlern einmal mehr ihr Manko. Derweil bestätigte Laura Dahlmeier als Vierte ihre gute Form und kann dem Saisonhöhepunkt zuversichtlich entgegenblicken.
Beim Sieg von Kaisa Mäkäräinen blieb sie wie die Finnin fehlerfrei. (dpa)