Biathlon Biathlon: "Kämpferin" Gössner trotzt den Schmerzen

Berlin/München/dpa - Die Schmerzen werden auch im neuen Jahr nicht verschwinden. Da ist sich Miriam Gössner ganz sicher. Trotzdem will die Biathletin bei den Olympischen Winterspielen im Februar dabei sein. „Ja, ich bin nach wie vor zuversichtlich, dass ich es schaffen werde!“, beantwortet die 23-Jährige sehr selbstbewusst die Frage nach ihrer Konkurrenzfähigkeit. Danach sah es nach dem Fahrradunfall im Mai in Norwegen mit vier gebrochenen Wirbeln nicht aus. „Ich bin froh, dass es mir wieder einigermaßen gut geht und ich überhaupt noch Leistungssport auf dem Niveau betreiben kann.“
Auch wenn die zweimalige Staffel-Weltmeisterin die Olympia-Norm bislang noch nicht erfüllt hat, bleibt sie locker. „Weder die Trainer noch ich selbst fühlen uns unter Druck gesetzt. Wir haben von Anfang an gewusst, dass es nach dem Unfall ein schwieriger und langer Weg werden wird. Da haben wir uns keine Illusionen gemacht.“ Ihre frühe, vor allem von Schmerzen und Fehlschüssen geprägte Rückkehr in den Biathlon-Zirkus begründet Gössner ganz pragmatisch. „Die Ärzte haben mir gesagt, dass ich mit den Schmerzen wohl noch eine Weile leben muss. Wenn ich gewartet hätte, bis ich komplett schmerzfrei bin, wäre meine sportliche Karriere vielleicht schon vorbei gewesen.“
"Nach wie vor super viel Spaß!"
Folgeschäden sind jedoch nicht zu befürchten. „Medizinisch gesehen, hat nichts dagegen gesprochen, wieder ins Training einzusteigen und Rennen zu absolvieren“, sagt sie. Und so sind Träume erlaubt, auch weil Gössner bei ihren ersten Weltcup-Einsätzen die laufstärkste der deutschen Skijägerinnen war. Zwischen den Jahren hat sie Extra-Schichten eingeschoben. „Ich arbeite sehr hart dafür, meine Form kontinuierlich weiter aufzubauen, sowohl am Schießstand als auch in der Loipe.“
Bei den nächsten Weltcups - in dieser Woche in Oberhof, dann in Ruhpolding und in Antholz will Gössner weiter an ihrer Form arbeiten. Sie kämpft vor allem am Schießstand mit den Nachwirkungen. „Die Schmerzen sind natürlich nicht gerade förderlich. Mir fehlen aber auch einfach einige Monate Training. Das summiert sich auch am Schießstand“, meint sie.
Aufgeben wird Miriam Gössner, 2010 bei Olympia nicht im Biathlon-Team, aber im Langlauf mit dabei und mit Staffel-Silber dekoriert, nicht: „Ich werde von unseren Physiotherapeuten und Mannschaftsärzten perfekt betreut. Außerdem bin ich eine Kämpferin und möchte meine Ziele weiter verfolgen. Biathlon macht mir einfach nach wie vor super viel Spaß!“