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Basketball Basketball: Schröder gilt als Favorit beim NBA-Draft

Von Lars Reinefeld und Florian Lütticke 26.06.2013, 15:27
Gleich vier deutsche Talente träumen von einem Platz in der NBA. Die besten Karten beim Draft am Donnerstag hat Jungstar Dennis Schröder.
Gleich vier deutsche Talente träumen von einem Platz in der NBA. Die besten Karten beim Draft am Donnerstag hat Jungstar Dennis Schröder. dpa/Archiv Lizenz

New York/Frankfurt/dpa - Für Dirk Nowitzki wird es beim NBA-Draft dieses Mal gleich doppelt spannend. Der 35-Jährige hofft bei der großen Talentebörse der besten Basketball-Liga der Welt zum einen auf eine zukunftsträchtige Verstärkung für seine Dallas Mavericks. Zum anderen würde sich der Würzburger freuen, wenn bei der Veranstaltung im legendären New Yorker Madison Square Garden am Donnerstag (Ortszeit) zumindest ein weiterer deutscher Profi wie Top-Talent Dennis Schröder den Sprung in die nordamerikanische Basketball-Profiliga schafft. „Das wäre eine tolle Sache“, sagte Nowitzki.

Für die Veranstaltung düste Nowitzki am Dienstag extra zurück in die USA, um den Draft zusammen mit Club-Boss Mark Cuban und General Manager Donnie Nelson zu verfolgen. „Ich bin gespannt, was die beiden sich überlegt haben“, meinte Nowitzki, 1998 selbst an neunter Stelle von den Milwaukee Bucks gedraftet, die ihn dann aber sofort nach Dallas weiterreichten. Gut möglich, dass die Mavs, die sich an 13. Stelle einen Spieler aussuchen dürfe, erneut auf einen Spieler Made in Germany setzen. Schröder, 19 Jahre junger Point Guard von den New Yorker Phantoms Braunschweig, steht bei den Texanern hoch im Kurs. „Das ist ein interessanter Junge“, meinte Nowitzki, der Schröder beim traditionellen Workout in Dallas beobachtete und ihm anschließend seine Telefonnummer und Hilfe anbot. „Einmal hat er mich schon angerufen“, erzählte Nowitzki.

Schröder spielte sich mit seinem starken Auftritt beim prestigeträchtigen Nike Hoop Summit in die Notizblöcke der NBA-Scouts. Seitdem gilt es fast als sicher, dass der Aufbauspieler in der ersten Runde von einem Club verpflichtet wird und damit einen garantierten Vertrag in der NBA bekommt. „Es wäre natürlich unglaublich, wenn ich zu Dirk kommen würde“, sagte Schröder der „Welt am Sonntag“.

Doch eigentlich ist es ihm egal, wo er landet. Hauptsache in der NBA. Als Favorit hatten die Experten zuletzt die Utah Jazz ausgemacht, die sich in der ersten Runde gleich zwei Spieler aussuchen dürfen. Die Analysten von „espn.com“ erwarten Schröder sogar an Position zwölf des Drafts. „Wichtig wäre für Dennis, dass er zu einem Club kommt, der schon über einen erfahrenen Point Guard verfügt, damit er von diesem lernen kann“, sagte Nowitzkis Mentor Holger Geschwindner.

Der Ex-Nationalspieler traut Schröder ebenfalls den Sprung in die NBA zu, er warnt aber vor zu hohen Erwartungen. „Das da drüben ist eine ganze andere Welt. Ich kann nur hoffen, dass er gute Berater hat, sonst ist er ziemlich schnell verloren“, meinte Geschwindner. „Wir würden uns natürlich freuen, wenn es nach langer Zeit mal wieder ein Deutscher in die NBA schafft, aber auf Dennis wartet selbst dann, wenn er gedraftet wird, noch viel Arbeit.“

Neben Schröder sind in dem Ulmer Daniel Theis, Elias Harris von den Gonzaga Bulldogs und Bogdan Radosavljevic von Bayern München drei weitere Deutsche für den Draft angemeldet. Lediglich Harris wird jedoch eine Chance auf einen Pick in der zweiten Runde eingeräumt. Dies würde ihm jedoch keinen Vertrag garantieren, so wie es bei Tibor Pleiß vor drei Jahren der Fall war. Der Center wurde 2010 von den New Jersey Nets verpflichtet, die die Rechte an Pleiß an die Oklahoma City Thunder weiterreichten. Dort tauchte Pleiß aber nie auf, der frühere Bamberger spielt nun bei Caja Laboral in der spanischen Liga. „Es ist eben ein weiter Weg in die NBA“, sagte Geschwindner.