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Basketball Jugend-Bundesliga Basketball Jugend-Bundesliga: Jung-Wölfe sind beim Nordsee-Cup in Schweden dabei

Von Holger Zimmer 12.08.2014, 06:13
Lukas Scholz (links) und Aaron Kayser beim Training in der Stadthalle.
Lukas Scholz (links) und Aaron Kayser beim Training in der Stadthalle. Michael Thomé Lizenz

Weißenfels/MZ - Als 15-Jähriger darf man träumen und mitunter werden Visionen ja auch Realität. Und so sagt Aaron Kayser: „Wir hoffen, alle Spiele zu gewinnen und den Cup zu holen. Wir haben eine gute Mannschaft mit den Besten aus ganz Deutschland.“ Mit seinem Mannschaftskollegen Lukas Scholz, mit dem er für den Mitteldeutschen Basketball Club in der Jugend-Bundesliga aufläuft, ist er nun mit dem U-15-Nationalteam unterwegs ins schwedische Kinna. Dort trifft man im Nordsee-Cup auf Schweden, die Niederlande und Dänemark. Alles unbekannte Größen für die Youngster, selbst wenn Scholz bekennt, dass er die schwedische U 18 schon mal bei einem Turnier gesehen hat. Er sagt: „Es ist schon aufregend, das eigene Land vertreten zu können.“

Auch Tino Stumpf, Leiter des Nachwuchsleistungsbereichs des Mitteldeutschen BC, ist stolz auf seine Schützlinge: „Die Jungs haben sich dem Bundestrainer Alan Ibrahimagic über das Leistungscamp empfohlen. Wir freuen uns natürlich sehr über die Nominierung der Beiden. Letztendlich ist das auch eine Bestätigung unseres Förderweges. Aaron hatte ja seine ersten Basketballschritte mit Erfolg in Weißenfels unternommen, Lukas in Aschersleben. Über die Bindung an den MBC durch Förderverträge und den Schritt an die Sportschule haben sich die Spieler sehr positiv entwickelt.“

Mit seiner Nominierung hatte der junge Mann, der aus Hoym bei Aschersleben stammt und gern auch mal angelt, allerdings Glück. Denn während Aaron Kayser schon vor gut zwei Wochen von seiner Nominierung durch Nationalcoach Alan Ibrahimagic erfahren hat, profitierte Lukas vom Ausfall eines Spielers. „Aber auch wenn ich Glück hatte, habe ich mich sehr gefreut.“ Und mit breitem Grinsen konnte er Aaron daran teilhaben lassen, weil sie gerade gemeinsam nach dem Training in Halle zu ihm nach Hause in Freyburg unterwegs waren.

Ohne Übertreibung hat der Aufstieg der beiden Jung-Wölfe etwas kometenhaftes. Aaron spielte Fußball, schnupperte dann mal bei den Handballern rein, bevor ihn die Eltern vor gut drei Jahren auf den Basketballsport aufmerksam machten. Nach einer Woche Training bei Mario Leuschner wusste er: „Das ist mein Ding.“ Es sei eben Teamsport und auch die Erfolge ließen mit der ersten Landesmeisterschaft nicht lange auf sich warten.

Sein Wechsel vom Freien Gymnasium in Mücheln an die Sport-Sekundarschule Halle habe ihm zudem viel gebracht. Die langen Wege nach Weißenfels zum Training und anschließend zurück nach Freyburg entfallen nun. Landestrainer Christian Steinwerth bescheinigt ihm dann auch eine gute Entwicklung und zeigt sich von deren Tempo überrascht. „Auf lange Sicht kann da etwas rauskommen.“ Lukas hingegen habe als Center Grenzen erreicht. Deshalb stehe bei ihm derzeit eine „Umschulung“ an, soll er nicht nur direkt am Korb spielen, sondern wie Aaron auch als sogenannter „kleiner Center“ mehr von außen werfen. Lukas hat ebenfalls mal Fußball gespielt, beim Ex-Weißenfelser Sascha Prötzig zum Basketball gegriffen und war dann durchaus nicht mit hochgeschraubten Erwartungen ans Sportgymnasium gewechselt. Aber das Zusammenspiel zwischen Schule und Sport sei dort bestens organisiert.

Erste gemeinsame Erfahrungen haben die beiden 15-Jährigen bereits in der Jugend-Bundesliga gesammelt. Nachdem sie in der vorigen Saison die Vorrunde überstanden, blieb man in der Hauptrunde sieglos, hat aber viel dazugelernt. Die Pleiten fielen zwar teilweise deftig aus, aber gegen den FC Bayern lag der MBC auswärts zur Halbzeit nur mit einem Punkt hinten, ehe der Gegner richtig aufdrehte. Aaron Kayser steckt den Kopf dennoch nicht in den Sand und sagt: „Man lernt aus solchen Spielen, was man falsch gemacht hat.“ Und auch, was seine Nominierung fürs Nationalteam angeht, bekennt er, dass er sich natürlich darüber gefreut habe, aber alles andere kein Beinbruch gewesen wäre.

Wie es in der kommenden Saison in der Bundesliga weitergeht? Da sind sich die beiden Korbjäger einig, die durchaus in guten Partien um die zehn Punkte holen, aber sich auch annähernd so viele Korbabpraller nach Fehlwürfen angeln können. Während Lukas Scholz nach langer Knieverletzung vorsichtig davon spricht, dass eine Steigerung realistisch sei, sieht Aaron Kayser das Team in der Lage, vorn mitmischen zu können.

Doch erst einmal wollen beide die deutschen Farben ordentlich vertreten. Dabei sind sie sich sicher, dass der Trainer kontinuierlich durchwechseln wird, so dass jeder seine Einsatzzeiten bekommt. Und wenn es dann doch nicht ganz so gut klappt, wie Kayser sich das wünscht? Da steht ihm Scholz zur Seite und sagt: „Dann geht die Welt nicht unter und wir werden weiter hart arbeiten.“