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Basketball-Bundesliga  Basketball-Bundesliga : Für den MBC reicht es nach Aufholjagd nicht

Von Christian Kattner 23.04.2018, 10:43
MBC-Profi Kruize Pinkins zieht gegen Oldenburg zum Korb.
MBC-Profi Kruize Pinkins zieht gegen Oldenburg zum Korb. imago sportfotodienst

Weißenfels - Variante eins: Der Mitteldeutsche Basketball Club hätte zu diesem späten Zeitpunkt der Saison zwei oder drei Siege weniger auf dem Konto - und würde knietief im Überlebenskampf der 1. Basketball-Bundesliga stecken, nahezu jeder Ballbesitz hätte doppelt wichtige Bedeutung. Variante 2: Der Verein hat den Klassenerhalt gesichert, lässt aber nun hier und da spüren, dass damit die ganz große Spannung abgefallen ist. Preisfrage: Was ist ihnen lieber?

Zwei Probleme beim MBC

Die Antwort auf die Frage kennt Igor Jovovic natürlich. Und trotzdem sagt der Trainer des MBC: „Egal in welcher Situation ich stecke, ich will immer gewinnen.“ Und genau genommen muss man sagen: Fast hätte ihm seine Mannschaft an diesem Wochenende diesen Wunsch auch erfüllt.

Es waren nur hauchdünne Abstände, mit denen sich der MBC am Freitag daheim gegen Gießen (97:102) und zwei Tage später am Sonntagnachmittag in Oldenburg (84:86) seinen beiden Kontrahenten geschlagen geben mussten. Kontrahenten, die noch um einen Play-off Platz kämpfen. Beide Duelle boten eine nahezu deckungsgleiche Duplizität der Ereignisse.

Zunächst ein MBC, der besonders vor der Pause Schwächen in der Konzentration offenbarte und in größeren Rückstand geriet. Dreizehn Punkte Abstand waren es am Freitag zwischendurch in der Stadthalle, in Oldenburg dann sogar sechzehn.

Andrew Warrens starke Leistung reicht am Ende nicht

„Vielleicht waren wir auch wegen der tollen Atmosphäre in Oldenburg ein wenig zu sehr beeindruckt in der ersten Hälfte, wo wir – bei allem Respekt für den Gegner – ein wenig unterperformt haben“, schätzte Igor Jovovic ein, „wir haben da nicht so Defense gespielt, wie wir es uns vorgenommen hatten.“ Das klang am Freitagabend nicht anders: „In der ersten Hälfte waren wir nachlässig, haben ohne Kontakt und Konzentration gespielt, Gießen hat hingegen seine Qualitäten zu hundert Prozent genutzt.“

Die nächste Parallele: Es gab jeweils in beiden Partien einen Spieler, der den MBC vor große Probleme stellte. Zuerst John Bryant. Der US-Amerikaner in Gießener Diensten legte eine starke Vorstellung auf das Parkett der Stadthalle: 30 Punkte, 12 Rebounds, 8 Vorlagen. Und trotzdem schaffte es der MBC, wieder aufzuschließen und die Partie fast noch zu drehen. „Im vierten Viertel, mit den Dreiern von Kruize Pinkins, waren sie auf einmal wieder da“, fasste 46ers-Coach und Ex-Wolf Ingo Freyer das Erlebte zusammen. Für den Sieg aber reichte es nicht mehr. Andrew Warren ragte mit 29 Zählern heraus.

Noch drei Partien bleiben dem MBC

Der Amerikaner war es auch, der in Oldenburg am Ende am besten traf, diesmal gelangen ihm 24 Zähler. Aber da war eben noch Rasid Mahalbasic, das MBC-Problem dieses Tages. Schon zur Pause hatte der Österreicher 18 Punkte eingesammelt, am Ende sollten es 24 Zähler sein. Doch auch diesmal sollten die Wölfe zurück in das Spiel finden. In einer wilden Schlussphase, in welcher der MBC sogar die letzte Wurfchance zum Sieg besaß, klappte es jedoch ein zweites Mal innerhalb von 24 Stunden nicht mit einem Erfolg.

Doch sei es drum: Lieber knapp verlieren, wenn alles in der Tabelle längst geklärt ist, als auf der Schattenseite rudern zu müssen. Beim Zittern der Anderen im Tabellenkeller ist der MBC nur Zuschauer. Er darf die letzten drei Saisonspiele genießen. Weil er es sich zuvor verdient hat. (mz)