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72:79 gegen Phoenix Hagen 72:79 gegen Phoenix Hagen: Desaströses letztes Viertel kostet MBC den Sieg

Von Max Ohlert 03.10.2015, 20:59
Chris Otule (MBC) mit 16 Punkten und 6 Blocks
Chris Otule (MBC) mit 16 Punkten und 6 Blocks Bez Lizenz

Weißenfels - Kein Auftakt-Jubel im Wolfsbau. Trotz einer bärenstarken Leistung unter dem Korb (zwölf Blocks) unterlag der Mitteldeutsche BC in seinem Auftaktspiel in der Basketball Bundesliga (BBL) Phoenix Hagen mit 72:79. Vor dem entscheidenden Viertel hatten die „Wölfe“ noch mit zehn Punkten geführt, erzielten in den gesamten finalen zehn Minuten aber nur zwei Punkte und gaben die Partie in den letzten Sekunden aus der Hand. 

Die Partie begann bereits mit dem Tip-Off rasant. Die Gäste aus Hagen, die für eine dynamische Offensive bekannt sind, hielten sich kaum mit strategisch ausgeklügelten Aufbau-Spielzügen auf, sondern suchten unverzüglich den Abschluss. Der MBC ließ sich auf diesen Schlagabtausch ein, was bei beiden Teams auch immer wieder zu kleineren Hektikfehlern führte. Insbesondere Center-Neuzugang Chris Otule drückte dem Spiel von Anfang an seinen Stempel auf, kam nach den ersten zehn Minuten auf 12 Punkte, einen Rebound und einen Block. Entgegen kamen den Weißenfelsern dabei auch die drei Fouls von Hagens Center Owen Klassen, die dieser bereits in den ersten Minuten sammelte. 

Otule pausiert im zweiten Viertel

Mit einem Plus von zehn Punkten und einen pausierenden Otule gingen die „Wölfe“ ins zweite Viertel. Sofort zogen die Gäste das Tempo an und kamen ohne den dominanten Big Man leichter zu Punkten als zuvor. Der auffällige Stephan Haukohl sorgte mit einem Dreipunktewurf aber zunächst wieder für klare Verhältnisse und den Zehn-Punkte-Vorsprung. Nach seinem starken ersten Viertel waren die Gäste vor der Rückkehr von Chris Otule aufs Feld allerdings gewarnt und doppelten den US-Amerikaner nun aggressiv. Doch auch Otule selbst kam im Verlauf des zweiten Viertels auf sein drittes persönliches Foul und kehrte zurück auf die Bank, was die Hagener erneut zum Punkten einlud und zudem ein offensives Problem der Weißenfelser offenbarte. 

Ohne ihren dominanten Center verlagerte sich das Offensivspiel zu sehr auf Distanzwürfe, die zunächst nicht fallen wollten. So zog Phoenix Hagen bis zur Halbzeitpause bis auf zwei Punkte an die Hausherren heran. Die „Wölfe“ reagierten und schalteten im dritten Viertel einen Gang zurück. Konzentrierter Spielaufbau, bedachte Offensive führte sogleich zu weniger Ballverlusten. Chris Otule fiel nun vor allem in der Defensive auf, blockte im dritten Viertel drei Würfe. Dafür lief Kapitän Frantz Massenat in der Offensive heiß und lieferte neun Punkte zur 70:60-Führung vor dem entscheidenden Viertel.

Wölfe verlassen sich auf Defensive

Vor 2450 Zuschauern verließen sich die „Wölfe“ zunächst komplett auf ihre Defensive, punkteten fünf Minuten lang nicht selbst, ließen aber auch nur vier Punkte zu. Chris Otule blockte in diesem Zeitraum erneut zwei Würfe der Gäste. Die beinharte Defensive kostete allerdings nicht nur Kraft, sondern auch Lance Jetter, der mit seinem fünften persönlichen Foul das Spiel beendete. Auch Hagen verlor Adam Hess mit seinem fünften Foul. Dass diese Strategie jedoch nicht zehn Minuten lang aufgehen konnte, war zu erwarten und nach weiteren sechs Punkten für Hagen stand es plötzlich 70:70 und der MBC hatte in sieben Minuten nicht einmal gepunktet. 

Das Team von Silvano Poropat hatte sich zum Ende hin schlichtweg verzockt. Phoenix Hagen zog das Tempo im Endspurt noch einmal an und John Stuart Mann versenkte einen Dreier Sekunden vor Schluss zur 77:72-Führung für die Gäste. Zum Ende des Viertels hatte der MBC läppische zwei Punkte in den finalen zehn Minuten erzielt. Zu wenig für den Auftaktsieg. (mz)

Mitteldeutscher BC - Phoenix Hagen 72:79 (30:20, 13:21, 27:19, 2:19)

MBC: Otule (16, 6 Blocks), Massenat (15/1, 8 Reb.), Palsson (11/2, 8 Reb.), Haukohl (9/1, 8 Reb.), Siriscevic (7/1), Jeter (7/1), Johnson (5/1), Zinn (2), Maier, Bundovic.
Hagen: Bell (22/4), Mann (20/5), Jefferson (14, 6 Ass., 3 St.), Elliott (10/2, 8 Reb., 3 St., 2 Blocks), Geske (6), Hess (2), Keßen (2), Grof (2), Klassen (1, 7 Reb., 3 St.).
Zuschauer: 2450

Das sagten die Trainer

Silvano Poropat: „Im ersten und dritten Viertel haben wir besser gespielt, im zweiten und vierten Viertel war Hagen überlegen. Beide Mannschaften haben sehr gut gekämpft. Ich mache meiner Mannschaft keinen Vorwurf. Sie hat gekämpft und alles gegeben. Ich denke, wir hatten heute drei Probleme: Zum ersten das Spiel gegen die Zone, dann war die Frage, wer Verantwortung übernehmen soll und schließlich John Stuart Mann, der Verantwortung übernommen hat und auch in chaotischen Momenten getroffen hat. Er hat einen Rebound gegen drei Leute geholt und dann den Ball rein gemacht. Wir gratulieren Hagen. Sie haben heute verdient gewonnen.“

Ingo Freyer: „Für uns war es ein sehr schwieriges Spiel durch einen Ausfall von D.J. Covington, das haben wir versucht zu kompensieren. Owen Klassen war schnell mit drei Fouls vorbelastet. Wir mussten darum das ganze Spiel improvisieren, um die Stärken von Otule durch verschiedene Verteidigungsarten unter Kontrolle zu bekommen. Das dritte Viertel war okay, das vierte Viertel hat Weißenfels aus dem Rhythmus gebracht. Wir sind froh, unter diesen Umständen gewonnen zu haben.“