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  7. Kader des FCM so international wie nie - Spieler aus 12 Nationen in Magdeburg

1. FC Magdeburg Der FCM spielt so international wie noch nie – Wie Beckus das neue Team einschätzt

Der 1. FC Magdeburg zeigt sich mit seinem aktuellen Kader so international wie nie in seiner Geschichte. Ein Schritt hin zur Professionalisierung des Zweitligavereins. Club-Legende Christian Beck über seine Zeit beim FCM und neuen Herausforderungen.

Von Nico Esche Aktualisiert: 26.01.2023, 16:21
Christian Beck über seine Zeit beim 1. FC Magdeburg und den Herausforderungen von international besetzten Fußballmannschaften.
Christian Beck über seine Zeit beim 1. FC Magdeburg und den Herausforderungen von international besetzten Fußballmannschaften. Foto: IMAGO / Christian Schroedter | Grafik: Nico Esche

Magdeburg - Denkt man an Spieler, die einst beim 1. FCM den Platz beackerten, fallen schnell die unsterblich gewordenen Namen Sparwasser, Streich, Pommerenke oder Beck. Heute spricht man am Stammtisch auch von Ito, El Hankouri, Atik und Piccini – nie war der 1. FC Magdeburg so international wie heute.

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Mannschaften, deren Spieler aus aller Herrenländer stammen, sind aus dem modernen Fußball nicht mehr wegzudenken. Verschiedene Kulturen fließen in das individuelle Spiel eines jeden Akteurs und damit auf den Platz. Brasilianische Dribbelkünste, japanischer Biss und italienische Coolness bereichern jedes Fußballteam – man möge etwaige Klischees verzeihen.

Eine mögliche Startaufstellung beim 1. FC Magdeburg . Der FCM: so international wie nie.
Eine mögliche Startaufstellung beim 1. FC Magdeburg . Der FCM: so international wie nie.
Grafik: Nico Esche

Die Globalisierung, die die Welt stetig verkleinert, erreicht schon vor Jahrzehnten des Deutschen liebsten Sports. Und seit kurzem auch den Magdeburger Zweitligaverein am Heinz-Krügel-Platz, in nie gekannten Ausmaß.

Weltreise mit dem FCM - 34 Spieler aus 12 Nationen stehen im Kader

Der aktuelle Kader vom FCM umfasst 34 Spieler aus zwölf Nationen. Manche der Spieler besitzen eine doppelte Staatsbürgerschaft. Zählt man alle Nationalflaggen bei den Magdeburger Kickern zusammen, kommt man auf 21.  Zum Vergleich: Bei der ersten FCM-Zweitligamannschaft waren es neun.

„Zu meiner Zeit war der FCM nicht so international wie heute“, sagt einer, der es wissen muss: Christian ‚Beckus‘ Beck, lebende FCM-Legende, rund 300 Spiele für Blau-Weiß. Beck: „Da gab es vielleicht mal einen, der kein Deutsch konnte. Heute ist das anders, moderner, denn die meisten können sich auf Englisch unterhalten.“

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Der Stürmer, der heute vierte Liga spielt und auf bestem Weg ist, das zweite Mal hintereinander die Torjägerkanone zu ergattern, gibt zu: „Ich gehöre zu einer anderen Generation. Mir fällt das nicht so leicht, ich kann maximal Schulenglisch.“

Internationalisierung als Erfolgsmodell? 1. Moderner Fußballclub Magdeburg

Freilich, mit einem ausländischen Spieler kommt nicht auch gleich der Erfolg. Auch nicht über die Masse, am Ende gewinnt und verliert das Team gemeinsam, egal welcher Herkunft. Dennoch, die „Größten der Welt“ bescheren ihrem Namen buchstäblich und auf ungewohnte Art einen neuen Glanz. Sie zeigen sich international wie nie zuvor und präsentiert so ein frisches (Zweitliga-) Gesicht.

Das macht sich auch bei der Kommunikation bemerkbar: Verstolpert FCM-Star Baris Atik den Ball, flucht er oft auf Türkisch. Kapitän Amara Condé (deutsche und guineische Staatsbürgerschaft) unterhält sich mit Silas Gnaka (Elfenbeinküste) regelmäßig auf Französisch - Neu-Stürmer Luc Castaignos könnte als Niederländer mit französischen Wurzeln künftig wohl mit einstimmen.

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FCM-Cheftrainer Christian Titz weist seine Männer meist auf Deutsch an. In Einzelgesprächen spricht er mit vielen auf Englisch. Nichts Neues für den Coach, der Mannschaften wie den Hamburger SV trainierte, einem Verein, der schon lange auch auf ausländische Spieler setzt.

FCM hat Spieler aus 12 Nationen im Kader: Die Herausforderung der Sprache

Der internationale Zungenschlag beim FCM bringt aber nicht nur Vorteile. „Die Herausforderung ist die Sprachbarriere. Nicht jeder kann englisch, französisch oder niederländisch“, sagt Christian Beck und macht klar: „Wenn es auf dem Feld mal schnell gehen muss, ist es dann manchmal nicht so einfach, die richtigen Worte für die Kollegen zu finden.“

Der Nachteil lege laut ‚Beckus‘ auf der Hand: „Das Umschalten, die Kommunikation, das kann unter Umständen länger dauern. Kann sein, dass man ohne Sprachbarriere eine Aktion schneller regeln kann, als wenn du vorher erst nachdenken musst.“ Aber, das hebt Beck hervor: „sind Kleinigkeiten, im Großen und Ganzen sollte es beim FCM gut klappen.“

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Der 1. FCM zeigt sich von seiner internationalen Seite. Wie ein moderner Verein, der im deutschen Spitzensport wachsen und an verblassten Ruhm anknüpfen will.

Viele finden diese Entwicklung wünschenswert, manchen ist das egal, einige wenige tauchen aus den Untiefen auf, die ein Problem damit haben. Doch, egal welche Denkweise vorherrschen mag: Sieg bleibt Sieg, Niederlage bleibt Niederlage – abgerechnet wird am Schluss.