Heimspiel gegen Hansa Heimspiel gegen Hansa Rostock: Rostock-Rüpel Dennis Erdmann wartet auf den 1. FC Magdeburg

Halle - Das Kussmund-Tattoo von seiner Freundin am Hals hat er noch aus seiner Zeit beim FC Schalke 04. Doch dieser Skandalprofi ist so gar nicht zum Knutschen! Wenn der 1. FC Magdeburg am Samstagnachmittag (Anpfiff: 14 Uhr) den FC Hansa Rostock in der MDCC-Arena empfängt, ist mit Dennis Erdmann ein ganz unangenehmer Gegenspieler dabei.
Der 25-Jährige hat in seiner Karriere schon die ganz Großen verhöhnt. Im März 2015 foulte er damals noch im Trikot von Dynamo Dresden den BVB-Profi Marco Reus brutal im DFB-Pokal. „Ich habe früher Kreisliga gespielt, da hat man kurz geguckt, kurz gerieben und weitergespielt. Aber ich glaube, im Bundesliga-Business ist das halt nicht mehr so“, sagte Erdmann damals.
Onuegbu über Erdmann: „So einen Scheiß akzeptiere ich nicht“
Erst vor zwei Wochen fiel der 1,88-Meter-Mann erneut unangenehm auf. Beim 1:0-Auswärtssieg gegen Drittliga-Spitzenreiter MSV Duisburg kochten die Emotionen hoch. Auch nach Schlusspfiff.
„Dennis Erdmann dachte dann wohl, er kann meine Familie beleidigen. Bei allen Emotionen, die zum Fußball gehören: Ich lasse meine Familie nicht in so etwas hineinziehen. Ich bin ein Familienmensch und so einen Scheiß akzeptiere ich einfach nicht“, erklärte Duisburgs Kingsley Onuegbu gegenüber der WAZ. „Da werde ich richtig wütend - und dann kann es gefährlich werden. Erdmann hat Glück, dass mich sein Trainer zur Seite genommen hat und sich für seinen eigenen Spieler entschuldigt hat."
Rostocks Trainer Christian Brandt meinte danach: „Ich habe das bereits bei meiner Mannschaft angesprochen. Unabhängig davon, was genau vorgefallen ist - für mich geht es nicht nur um Fußball. Für mich geht es vielmehr darum, eine Mannschaft zu trainieren, die Haltung zeigt. Die sowohl im Triumph, als auch in der Niederlage Größe zeigt. Wir haben das Privileg, einen fantastischen Beruf ausüben zu dürfen. Deshalb finde ich die Dinge, die nach dem Abpfiff vorgefallen sind, einfach blöd."
Am letzten Spieltag stand Erdmann beim 1:1 gegen den FSV Mainz 05 II trotzdem wieder in der Startelf.
Bertram über Erdmann: „Das war richtig asozial“
Zumal Erdmann eben ein Wiederholungstäter ist. In der vergangenen Saison beleidigte der Mann mit dem Kussmund-Tattoo auch Sören Bertram vom Halleschen FC beim Auswärtsspiel in der Saalestadt.
„Das war richtig asozial, was da auf dem Platz abgelaufen ist. Er hat mich gekniffen, mir absichtlich auf den Fuß getreten, mich gestoßen und ständig Beleidigungen gegen meine Mutter, meine Schwester und meine Freundin gefaselt“, sagte Bertram und wurde auf Nachfrage konkret: „Er erzählt so einen Mist wie: ,Ich war mit deiner Freundin im Bett.‘ Und auf diesem untersten Niveau ging es gegen meine Familie weiter. Unfassbar!“
Erdmann bestritt die Vorwürfe, beide Kicker sprachen sich später am Telefon aus. Trotzdem passten die erneuten Vorfälle ins Bild.
Erdmann: „Ich lasse mich nicht verbiegen“
„Es interessiert mich wenig, ob ich als Fußball-Rüpel bezeichnet werde oder als Fußball-Star. Ich lasse mich nicht verbiegen, sondern spiele einfach mit Herz Fußball“, erklärte Dennis Erdmann schon 2015 in einem „Sport Bild“-Interview. Und weiter: „Heute traut sich keiner mehr, etwas zu sagen, weil man immer Vorbild sein muss. Aber wir sind doch nach wie vor beim Männersport! Und da gehören Zweikämpfe und kernige Sprüche auch mal dazu, wenn man bestimmte Grenzen nicht überschreitet.“
Nur hat Dennis Erdmann anscheinend einen Hang dazu, genau das zu tun.
„Wir fahren nach Magdeburg, um zu gewinnen“, kündigte der Rostock-Rüpel im vereinseigenen Videokanal mit Blick auf das Auswärtsspiel beim FCM jedenfalls an.