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FCM-Fan lebensbedrohlich verletzt 1. FCM-Fan stürzt aus fahrendem Zug - Auseinandersetzung mit Fans des HFC?

Von Clemens Boissereé 04.10.2016, 12:45
Der Bahnhof von Haldensleben.
Der Bahnhof von Haldensleben. Matthias Strauß

Haldensleben - Nach einer folgenschweren Auseinandersetzung in einer Regionalbahn, bei der ein 25-Jähriger lebensgefährlich verletzt wurde, hat die Polizei jetzt 27 beteiligte HFC-Fans aus Halle ermittelt. Wie die zuständige Magdeburger Polizei mitteilt, waren insgesamt 80 Fans auf der Rückreise nach einem Spiel in Köln.

Zeugenbefragungen haben nun ergeben, dass der 25-Jährige nicht alleine war, sondern mit drei Freunden auf einen „gewalttätigen Mob“ in der Regionalbahn traf, so ein Sprecher. Die Polizei schließt aus, dass Anhänger des Halleschen FC den 25-Jährigen aus dem fahrenden Zug geworfen haben.

Fan des 1. FC Magdeburg stürzt aus Zug: Augenzeuge berichtet von der Lage in der Regionalbahn

Den Ermittlungen nach stieg eine Gruppe von vier Fans des 1.FC Magdeburg gegen kurz vor Mitternacht in Haldensleben die Regionalbahn 16431 in Richtung Magdeburg. Ebenfalls im Zug: Etwa 80 Fans des Halleschen FC, die auf der Rückreise vom Auswärtsspiel ihres Vereins bei Fortuna Köln waren. Wie ein Augenzeuge der MZ berichtete, trug das spätere Opfer ein T-Shirt des Magdeburger Fanbündnis "Block U“.

Kaum dass der Zug losgefahren und er die  Anwesenheit der rivalisierenden HFC-Fans bemerkte, habe der FCM-Fan versucht, die Zugtür zu öffnen. Als ihm das gelang, sei er „eiskalt gesprungen“, so der Zeuge, der auch schilderte, HFC-Fans hätten einen weiteren Magdeburger vom Sprung aus dem fahrenden Zug abgehalten. Diese Schilderung konnte die Polizei auf MZ-Anfrage zunächst nicht bestätigen.

Welche aktive Rolle die Hallenser in dem Fall wirklich einnahmen, wollen die Beamten nun anhand von Videoaufzeichnungen des Zuges ermitteln. Auch nach Zeugen aus beiden Fanlagern suche man aktuell, sagte der Behördensprecher. Der Bruder des 25-Jährigen meldete sich unterdessen mit einem emotionalen Posting auf Facebook zu Wort.

Zeugen alarmierten die Rettungskräfte

In der Nacht selbst hatte die Polizei spät von dem Vorfall erfahren. Erst nachdem die von Zeugen alarmierten Rettungskräfte, den 25-Jährigen rund 300 Meter vom Bahnhof entfernt am Rand des Gleises fanden, wurden die Beamten eingeschaltet – mehr als eine Stunde später.

Die HFC-Fans waren ohne polizeiliche Begleitung auf der Rückreise aus Köln unterwegs und stiegen nach dem Vorfall in Magdeburg um. Die übrigen FCM-Anhänger hatten den Zug bereits in Vahldorf, eine Station nach Haldensleben, wieder verlassen.

Noch in der Nacht wurde der Barlebener mit lebensbedrohlichen Kopfverletzungen in ein Magdeburger Krankenhaus gebracht.

Dort versammelten sich am Montag rund 150 Mitglieder der Magdeburger Fan- und Ultraszene, deren aktives Mitglied das Opfer ist. „Kämpfe Hannes“, hatten sie auf ein großes Banner geschrieben. Über den aktuellen Zustand des 25-Jährigen konnte die Polizei am Dienstagmittag keine neuen Angaben machen. (mz)