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Mordkommission gegründet Mann erschießt Ex-Partnerin und dann sich selbst

Am Montagmittag fallen Schüsse in Osnabrück. Eine 43-Jährige stirbt noch am Tatort. Der Täter ist laut Polizei der Vater ihrer drei Kinder. Er richtet die Waffe auch gegen sich selbst.

Von dpa Aktualisiert: 23.06.2025, 18:01
Beamte der Spurensicherung untersuchen den Tatort in Osnabrück.
Beamte der Spurensicherung untersuchen den Tatort in Osnabrück. -/tv7news/dpa

Osnabrück - Ein 41-Jähriger hat vor einem Haus in Osnabrück zunächst seine Ex-Partnerin und dann sich selbst erschossen. Die 43-Jährige erlag am Montagmittag noch am Tatort ihren schweren Verletzungen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Der 41-Jährige sei vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht worden, wo er wenig später für tot erklärt wurde. 

Die Tatwaffe wurde am Tatort gefunden und sichergestellt. Den Angaben zufolge hinterlassen die Frau und der Mann drei Kinder. Sie hätten nicht mehr zusammengelebt, sagte eine Polizeisprecherin der dpa. 

Ermittler wollen wissen, ob Dritte beteiligt waren

Eine Mordkommission wurde eingerichtet. Nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft soll unter anderem ermittelt werden, ob es schon Übergriffe in der Vergangenheit gab und ob ein Kontaktverbot für den 41-Jährigen galt. Zu klären sei auch, ob Dritte von dem Plan, die Frau zu töten, gewusst hätten beziehungsweise an der Vorbereitung der Tat beteiligt gewesen seien. 

Am Mittag untersuchten Beamte von der Spurensicherung den Tatort in der Windhorststraße. Für den Einsatz waren mehrere Straßen gesperrt. Die Tat ereignete sich in der Nähe einer Schule, hatte aber nichts mit der Schule zu tun, wie die Polizei weiter mitteilte.

Reihe von Femiziden erschütterte Niedersachsen

Seit Jahresbeginn erschütterte eine Reihe von sogenannten Femiziden die Menschen in Niedersachsen. Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden – also weil sie Frauen sind. Als häufigste Form gilt die Tötung von Frauen durch Partner oder Ex-Partner. 

Anfang Mai wurden sogar innerhalb einer Woche drei Frauen auf grausame Weise getötet. In allen drei Fällen wurden die Partner beziehungsweise Ex-Partner der Getöteten verhaftet. Ihnen wird Mord vorgeworfen. Die Tatorte waren am 5. Mai Goslar im Harz und am 12. Mai Varel im Landkreis Friesland sowie Nienburg an der Weser. 

Noch vor 20 Jahren wurden Verbrechen in Partnerschaftskonflikten oder nach Trennungen oft als „Beziehungstat“ oder „Familiendrama“ verharmlost. Inzwischen ist die Sensibilität für Femizide gewachsen. Als Reaktion werden oftmals Demonstrationen organisiert.