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Essen und Trinken Zuckersteuer auf Getränke? Niedersachsen appelliert an Bund

Bis zu 22 Gramm Zucker in einem Glas Kindersekt: Niedersachsens Gesundheitsminister warnt vor versteckten Zuckerbomben und fordert eine Steuer auf Softdrinks.

Von dpa 06.11.2025, 12:56
Geht es nach Niedersachsens Gesundheitsminister, sollten Softdrinks höher besteuert werden. (Symbolbild)
Geht es nach Niedersachsens Gesundheitsminister, sollten Softdrinks höher besteuert werden. (Symbolbild) Lukas Schulze/dpa

Hannover - Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi fordert von der Bundesregierung eine Zuckersteuer auf Softdrinks. Die derzeitigen Selbstverpflichtungen der Wirtschaft seien aus seiner Sicht nicht ausreichend, sagte der SPD-Politiker. „Der Bund ist gefordert, eine Zuckersteuer auf Softdrinks – wie in anderen europäischen Ländern auch – einzuführen. Dies würde viele Erkrankungen verhindern.“

Gerade für die Gesundheit von Kindern sei es ratsam, auf Säfte, Tee und Wasser zurückzugreifen – „auch diese Getränke schmecken und sie löschen vor allen Dingen den Durst“, sagte Philippi.

Vermarktung von Kindersekt „fatal“

Der Gesundheitsminister kritisierte zugleich sogenannten Kindersekt, dessen Aufmachung dem alkoholischen Sekt nachempfunden ist und der oft noch mehr Zucker enthalte als Softdrinks.

„Dieses Framing der Kindersektvermarktung ist fatal. Sektkonsum wird verharmlost, normalisiert und signalisiert: Feiern geht nur mit Alkohol“, sagte Philippi. „Dazu kommt, dass Kindersekt eine Zuckerbombe ist.“ In einem Glas Kindersekt steckten bis zu 22 Gramm Zucker, das entspreche sechs bis sieben Stück Würfelzucker. Ein hoher Zuckerkonsum könne jedoch langfristig zu chronischen Erkrankungen wie Diabetes führen.