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Zu viel Erotik und Sex in der Schule Zu viel Erotik und Sex in der Schule: Sexy Bienentanz erregt Russlands Gemüter

15.04.2015, 13:23

Orenburg - Ein erotischer Tanz von Schülerinnen in frivolen Bienenkostümen hat Empörung in Russland ausgelöst. Als „vulgär und beleidigend“ bezeichnete der Kinderschutzbeauftragte Pawel Astachow die anstößige Darbietung einer Tanzschule in Orenburg rund 1200 Kilometer südöstlich von Moskau am Dienstag. Ein Video der aufreizenden Nummer erhielt im Internet innerhalb von zwei Tagen mehr als vier Millionen Klicks.

Die russische Ermittlungsbehörde, die sich sonst um die Aufklärung schwerer Verbrechen kümmert, schaltete sich ein, weil an dem Tanz „Bienen und (der Bär) Winnie Puuh“ Minderjährige teilgenommen hatten. Es werde geprüft, ob die Tanzschule mit der Verbreitung des Videos gegen ein Gesetz verstoßen habe, sagte ein Behördensprecher der Agentur Interfax. Auch die Staatsanwaltschaft in Orenburg nahm Ermittlungen auf. Die Tanzschule wurde vorübergehend geschlossen.

Farben für Triumph über den Faschismus

Juristisch sei der Tanz schwer einzuordnen, aber moralisch sei er eine Beleidigung, kritisierte Astachow beim Kurznachrichtendienst Twitter. Den Schöpfer der anzüglichen Aufführung nannte er ein „Schwein“. Bei ihrem schlüpfrigen Tanz tragen die Mädchen hautenge Bodys und lassen am Ende noch ihre Röckchen fallen.

Die Leiterin der Schule, Viktoria Jakowenko, bezeichnete die Vorwürfe als absurd. Die Gruppe habe im Twerking-Stil getanzt, der in Russland offensichtlich kaum bekannt, international jedoch im Musikgeschäft populär sei.
Kritiker werfen der Mädchengruppe „obszöne Gesten“ ausgerechnet in schwarz-orangenen Kostümen vor - den Farben des Georgsbandes, dem Symbol für den Triumph über den Faschismus 1945. Dies sei eine Verhöhnung des Sieges über den Nationalsozialismus vor 70 Jahren.

Russische Behörden sind beim Umgang mit Symbolen für den Sieg im Zweiten Weltkrieg kompromisslos. So waren drei Russen, die in Stawropol mit einer Sexpuppe vor einem Weltkriegsmahnmal posiert hatten, 2013 zu je vier Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. (dpa)