Zoo Leipzig Zoo Leipzig: Opossum Heidi ist nie mehr zu sehen

Leipzig/dapd. - Nun ist es amtlich: Das weltberühmte schielendeOpossum Heidi wird nie wieder zu sehen sein. Die eigentlich geplantePräparation des im September vergangenen Jahres eingeschläfertenTieres könne nicht verwirklicht werden, teilte der Leipziger Zoo amFreitag auf dapd-Anfrage mit. «Nach lang andauernden Untersuchungenund im Zuge der Vorbereitung hat sich leider erst in den vergangenenTagen herausgestellt, dass ein Präparat nicht in angemessenerQualität hergestellt werden kann», erklärte Zoosprecherin MariaSaegebarth.
Das Präparat würde weder den fachlichen Ansprüchen noch denErwartungen der Heidi-Fans entsprechen, sagte Saegebarth. In engerAbsprache mit den entsprechenden Fachkräften und Experten habe sichder Zoo Leipzig aus diesem Grund entschieden, auf die Aufarbeitungdes Körpers zu einem Präparat zu verzichten. Der Zoo Leipzigbedauere diese Entwicklung, halte die Entscheidung aber mit Blickauf fachliche Maßstäbe sowie für den Erhalt der positivenErinnerungen an das Opossum für unausweichlich. Teile desSkelettsystems würden im Zoo für interne Schulungszwecke aufbewahrtund seien für die Öffentlichkeit nicht zu sehen.
Heidi war aus dem US-amerikanischen North Carolina, wo sie alsFindelkind in einer Wildtier-Station aufgezogen wurde, in denLeipziger Zoo gekommen. Auf Fotos, die für Werbezwecke geschossenwurden, fiel ihr Schielen auf. Grund für die Augenfehlstellung warenUntersuchungen nach Fetteinlagerungen in den Augenhöhlen. Diese eheruncharmante Diagnose änderte nichts daran, dass Heidi weltweit zumMedienstar aufstieg und im US-amerikanischen Fernsehsender ABC sogarals Orakel für die Oscar-Verleihung eingesetzt wurde. Und Heidienttäuschte nicht: Sie tippte richtig, dass Natalie Portman («BlackSwan») und Colin Firth («The King's Speech») als besteHauptdarsteller die begehrten Trophäen in Empfang nehmen würden.
Die Nachricht von ihrem Ableben wurde auch vom amerikanischenNachrichtensender CNN und der Washington Post verbreitet. Derdeutsche TV-Sender N24 nahm an Heidis Todestag ein Live-Interviewmit Zoodirektor Jörg Junhold ins Programm. Am Mittag war die Meldungvom Tod der Beutelratte sogar der Aufmacher gewesen - noch vorMerkel und Sarkozy.