Nationalsozialismus Zeitzeugen per VR-Brille treffen - Deutschlandtour startet
Wie wäre es, Holocaust-Überlebenden hautnah gegenüberzustehen? Eine mobile Ausstellung macht das möglich - zumindest virtuell. In einem Truck fährt das Projekt nun durch ganz Deutschland.

Potsdam - Zeitzeugen der NS-Zeit hautnah erleben: Das geht bei der mobilen Ausstellung „In Echt?“ aus Brandenburg, die ab sofort durch Deutschland tourt. Besucherinnen und Besucher können virtuell Überlebenden begegnen, wie die Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte mitteilte. Los geht es am Brandenburger Tor in Potsdam, dort ist das Projekt bis zum 11. Mai zu erleben.
Die Ausstellung befindet sich in einem Truck, der von Ort zu Ort fährt. Mit einer VR-Brille können die Besucher fünf jüdische Zeitzeuginnen und Zeitzeugen treffen - darunter die 96-jährige Ruth Winkelmann. Die Überlebenden erzählen von ihren persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen in der NS-Zeit.
„Wir leben in einer Gegenwart, in der Rechtsextremismus und das Antasten der Menschenwürde immer alltäglicher geworden sind, enthemmter und gewalttätiger“, sagte der Publizist und Schirmherr der Tour, Michel Friedman. Umso wichtiger sei es, die Erinnerung wachzuhalten.
Tour durch Ost- und Westdeutschland
Im Anschluss an Potsdam soll die mobile Ausstellung nach Halle (Saale) (13. bis 16. Mai), Zwickau (19. bis 23. Mai), Erfurt (26. bis 30. Mai) und Schwerin (2. bis 6. Juni) kommen. Im Herbst sind weitere Stopps in den westdeutschen Bundesländern geplant. Das Angebot ist kostenlos.