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Zahl der Toten nach Tropensturm Noel steigt weiter

01.11.2007, 11:06

Santo Domingo/Miami/dpa. - Durch den Tropensturm «Noel» sind in der Karibik möglicherweise mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Bislang bestätigten die Behörden von der Insel Hispaniloa, die sich die Dominikanische Republik und Haiti teilen, 80 Tote.

Auch auf Jamaica gab es nach Medienberichten mindestens ein Todesopfer. Auf Hispaniola wurden mehr als 50 Menschen vermisst. In der Dominikanischen Republik verhängte Präsident Leonel Fernández für die kommenden 30 Tage den nationalen Notstand. Das Auswärtige Amt in Berlin macht in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen im Internet (www.auswaertiges-amt.de) auf die aktuelle Lage aufmerksam.

«Durch Überschwemmungen und Erdrutsche sind Schäden an der Infrastuktur entstanden. Reisende müssen damit rechnen, dass Brücken zerstört und Straßenverbindungen unpassierbar sind», heißt es. Am Donnerstagvormittag bewegte sich der Sturm nach Angaben des nationalen Hurrikanzentrums in Miami weiter auf die nordwestlichen Bahamas zu. Gegen 11 Uhr (MEZ) befand sich das Zentrum des Sturms rund 185 Kilometer südwestlich von Nassau und 290 Kilometer südöstlich von Miami. Die Meteorologen schlossen nicht aus, dass «Noel» im Bereich der Bahamas noch Hurrikanstärke erreichen könnte.

Für die Südostküste Floridas gab es Sturmwarnung. Auch hier wird mit schweren Regenfällen gerechnet. Auf Kuba hob die Regierung die Sturmwarnung inzwischen auf. Dort hatten Tausende ihre Häuser verlassen müssen. Die Behörden sprachen von Schäden, unterbrochenen Straßen und Überschwemmungen. Nach Angaben der Zeitung «Granma» haben die Evakuierungsmaßnahmen auf der größten Karibikinsel verhindert, dass es Schwerverletzte gab.

Am schlimmsten betroffen von den sintflutartigen Regenfällen ist die Dominikanische Republik. Fast 60 000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Wegen des aufgeweichten Bodens war es in den Bergregionen im Westteil der Insel Hispaniola zu Erdrutschen gekommen, in den Niederungen traten die Flüsse über die Ufer und überschwemmten weite Gebiete. Tausende Häuser und Hütten stehen seit Montag unter Wasser, Brücken und Straßen wurden zerstört. Zahlreiche Dörfer und Gemeinden waren von der Außenwelt abgeschnitten. Schwere Schäden entstanden vor allem in der Landwirtschaft.

www.auswaertiges-amt.de