Youtube-Hit "Majorité Opprimée" Youtube-Hit "Majorité Opprimée": Macho-Frauen und unterdrückte Männer

Berlin - Pierre hat kein leichtes Leben. In jedem Lebensbereich wird er von Frauen unterdrückt – manchmal wehrt er sich, vieles erscheint ihm aber selbst normal. Die französische Regisseurin Éléonore Pourriat zeigt in einem Kurzfilm "Majorité Opprimée" (Unterdrückte Mehrheit) eine von Frauen regierte Welt. Und diese Welt ist nicht besonders gut. Pourriat entwirft keine utopische Gesellschaft, sondern zeigt in ihrem Film schlicht die Realität in vertauschten Geschlechterrollen – wenn auch überspitzt. Eine Woche nachdem die Regisseurin ihren Kurzfilm "Majorité Opprimée" mit englischen Untertiteln auf Youtube stellte, haben 3,5 Millionen Menschen das Video angeklickt.
Der Film beschreibt einen Tag im Leben von Pierre. Am Morgen wird er am Briefkasten von der Vermieterin überrascht. Der Garten sehe aus wie ein Dschungel, beschwert diese sich und droht damit, Pierres Ehefrau darauf anzusprechen. Den ersten Tiefschlag noch nicht verdaut, trifft der Protagonist auf dem Weg zum Kindergarten eine nassgeschwitzte und barbusige Joggerin, die anzügliche Bemerkungen macht.
Anderen Männern geht es auch nicht besser. Kindergärtner Nissar ist Moslem und trägt neuerdings trotz sommerlicher Temperaturen Kopftuch. "Weil es deine Ehefrau möchte?" - "Ja". Nachdem sich Pierre versichert hat, dass Nissas Frau nicht in der Nähe ist, beginnt eine Diskussion über das eigene Rollenverständnis. "Wir sind Männer, kein Objekte", ermuntert Pierre seinen Leidensgenossen.
Sexuelle Gewalt gegen Männer
Regisseurin Pourriat lässt es mit solcherlei "kleinen" Problemen nicht bewenden. Auf dem Weg zur Arbeit wird Pierre mehrfach angemacht und sexuell belästigt. Als er die Beleidigungen einer Frauen-Gang nicht länger erträgt und sich zu einer Provokation hinreißen lässt, vergewaltigen sie den wehrlosen Mann.
Die nächste Szene zeigt ihn in einem Polizeirevier. "Ich wurde mit einem Taschenesser bedroht, sie zog meine Unterhose herunter, kniff in meine Hoden, nahm meinen Penis in den Mund und biss zu", liest eine Polizistin ihm seine Aussage noch einmal vor – ohne Pierre wirklich zu glauben. Die Beamtin beschäftigt sich viel lieber mit einem jüngeren Kollegen. "Ich brauche einen Kaffee, Schätzchen. Groß, mit Milch und Zucker. Kann du dir das merken?" - "Ich glaube schon".
Spät am Abend holt Pierres Frau ihn aus dem Krankenhaus ab. Vorher kam sie nicht aus dem Büro weg, ein Meeting. Sie nimmt ihn in den Arm, erzählt, was sie mit seinen Peinigerinnen gemacht und hätte und macht Pierre Vorwürfe. "Sie dir an, wie du angezogen bist . Bermuda-Shorts, Flipflops und kurzärmliges T-Shirt" - "Ich ziehe an, was ich möchte" - "Dann wage es nicht, dich zu beschweren."