1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. WWF zum Weltschöpfungstag: WWF zum Weltschöpfungstag: Natürliche Ressourcen für 2015 sind aufgebraucht

WWF zum Weltschöpfungstag WWF zum Weltschöpfungstag: Natürliche Ressourcen für 2015 sind aufgebraucht

12.08.2015, 11:29
Die natürlichen Ressourcen der Erde für 2015 sind laut WWF aufgebraucht.
Die natürlichen Ressourcen der Erde für 2015 sind laut WWF aufgebraucht. dpa Lizenz

Berlin - Die Menschheit lebt über ihre Verhältnisse: Sämtliche natürlichen Ressourcen für das Jahr 2015 sind ab diesem Donnerstag aufgebraucht. Darauf weist die Umweltstiftung WWF unter Berufung auf das „Global Footprint Network“ hin. Ab dann lebe die Menschheit bis zum Jahresende bei der Natur auf Pump.

Wann es soweit ist, beobachten Initiativen jedes Jahr und bestimmen den „Welterschöpfungstag“. Mit dem 13. August rückt der Termin in diesem Jahr im Vergleich zu den Vorjahren einige Tage nach vorn, wie der WWF mitteilte. Grundlage für die Berechnungen ist der sogenannte ökologische Fußabdruck. Darin spiegeln sich jene Flächen und Ressourcen wider, die die Menschen nutzen.

Den Verbrauch an Ressourcen wie Wäldern und Ackerflächen beobachten Initiativen jedes Jahr und rufen den Welterschöpfungstag aus. Mit dem 13. August sei der Termin in diesem Jahr im Vergleich zu 2014 um sechs Tage nach vorn gerückt, teilte der WWF mit.

Menschheit benötigt eigentlich 1,6 Planeten

Vor allem Bewohner der westlichen Industrienationen benötigen vergleichsweise viele Ressourcen, um ihren Lebensstil zu wahren. Sie belasten die Erde stärker, als sie das rein rechnerisch dürften: Entsprechend würden nach Angaben des „Global Footprint Network“ eigentlich 1,6 Planeten benötigt, um den Rohstoffverbrauch auf der Erde zu decken.

Der menschliche Ressourcen-Hunger dauere bereits seit rund drei Jahrzehnten an, warnt der WWF. „Der angehäufte Schuldenberg wird größer und größer“, sagte Vorstand Eberhard Brandes. Die Konsequenzen seien mit dem Klimawandel, dem Aussterben vieler Arten und Wassermangel bereits zu spüren. Der ökologische Fußabdruck Deutschlands stagniere sei Jahren auf „gefährlich hohem Niveau“.

Deutsche leben doppelt über ihre Verhältnisse

Jeder Deutsche verbrauche jährlich mehr als doppelt so viele Ressourcen, wie ihm im globalen Mittel zustehen würden, um die Erde nachhaltig zu bewirtschaften. Einige Länder verbrauchen laut WWF dagegen weniger als dafür nötig ist.
Um auf die Überlastung der Erde hinzuweisen, wollten mehrere Initiativen am Donnerstag vor dem Kanzleramt in Berlin eine drei Meter hohe Erdkugel aufbauen. Zu Schlürfgeräuschen soll sie wie eine Getränkepackung mit einem großen Strohhalm ausgesaugt werden, bis sie in sich zusammenfällt.

Das teilte das Netzwerk Inkota im Vorfeld mit. Man wolle die Bundesregierung auffordern, sich für eine zukunftsfähige und gerechte Ressourcenpolitik einzusetzen. Die derzeitige Art zu Wirtschaften gehe nicht nur zulasten künftiger Generationen, sondern auch aktuell zulasten von Menschen in ärmeren Ländern. (dpa)