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Bundesverkehrsminister Wissing: Flugunfalluntersuchung ist hochemotionale Arbeit

Die Analysen sind häufig belastend aber extrem wichtig. Die Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig untersuchen Abstürze und schwere Störungen. Jetzt hatte das Team aber etwas zu feiern und einen hochrangingen Gast.

Von dpa 01.09.2023, 15:26
Volker Wissing (FDP), Bundesminister für Digitales und Verkehr.
Volker Wissing (FDP), Bundesminister für Digitales und Verkehr. Britta Pedersen/dpa

Braunschweig - Als eine „hochemotionale Herausforderung“ hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die Arbeit der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig bezeichnet. „Sie sehen die Wracks, die Unfallstellen, sie hören die letzten Worte des Piloten, sie empfinden schreckliche Tragödien praktisch hautnah nach“, sagte der FDP-Politiker am Freitag bei einem Besuch in der niedersächsischen Stadt.

Auch durch die Arbeit der BFU-Experten sei das Fliegen heute so sicher wie nie zuvor, sagte Wissung anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Behörde. Seit 1998 untersucht das Team nach eigener Beschreibung Unfälle und schwere Störungen mit zivil zugelassenen Luftfahrzeugen im Inland. Im Ausland werden die Untersucher beteiligt, wenn das jeweilige Luftfahrzeug in Deutschland eingetragen, hergestellt oder betrieben wurde.

Betont wird dabei, dass die Analysen unabhängig von der juristischen Aufarbeitung sind und nur der Unfallprävention dienen. Die Sicherheitsempfehlungen haben Wissing zufolge globale Relevanz. „Sie helfen, künftig Unglücke wie das in Überlingen zu vermeiden“, sagte Wissing. Nahe dem Bodensee waren 2002 eine russische Passagiermaschine und ein DHL-Flugzeug zusammengestoßen und abgestürzt. Alle 71 Insassen kamen ums Leben.

Wissing ließ sich bei seinem ersten Besuch bei der Behörde auch die sogenannte Trümmerhalle zeigen, einen Hangar, in dem alle Wrackteile, die nach einem Unfall geborgen werden konnten, zur Analyse kommen. „Das macht etwas mit einem. Man steht vor den Zeugnissen einer Katastrophe“, sagte der Minister. Das sei alles nicht einfach und trotzdem wichtig und wertvoll. Die Arbeit an den Wrackteilen habe mit Respekt zu tun und könne keine Routine werden.