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Wissenschaft Wissenschaft: Wünschelrutengänger scheitern im Test

12.10.2004, 09:43

Roßdorf/dpa. - Mehrere deutsche Wünschelrutengänger undGeistheiler haben in wissenschaftlichen Tests ihre angeblichenFähigkeiten nicht nachweisen können und damit das Preisgeld von einerMillion Dollar (800 000 Euro) verspielt. In den vergangenen Monatenhatte die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung vonParawissenschaften (GWUP) im südhessischen Roßdorf 13 Kandidatengeprüft, teilte der Vorsitzende Amardeo Sarma mit. «Keiner von ihnenhatte mehr Treffer als ein Zufallsgenerator.» Das Preisgeld hatte derUS-amerikanische Trick-Experte James Randi ausgeschrieben.

Daraufhin hatten sich vor allem Wünschelrutengänger gemeldet. Siemussten insgesamt 13 mal einen Parcour mit zehn Eimern durchlaufen.Dabei war jeweils unter einem anderen Eimer das Material versteckt,das sie aufspüren wollten. «Nach dem Zufallprinzip würde man imSchnitt mit 1,3 Treffern rechnen», erklärte Sarma. «Die Quote bei denVersuchspersonen lag sogar noch darunter.»

Mit einem ähnlichen Verfahren wurden Probanden getestet, die nacheigenen Angaben allein durch Geisteskraft den Geschmack von Wein undvon Wasser verändern können. Bei den Versuchen waren sie allerdingsnicht in der Lage, die von ihnen beeinflusste Flüssigkeit späterwieder aus mehreren Angeboten eindeutig herauszuschmecken. «Nur einervon ihnen hatte im ersten Durchgang Werte über dem erwartetenDurchschnitt. Bei einem zweiten Durchlauf konnte er dieses Resultataber nicht bestätigen», sagte Sarma.

Die Tests seien kein Beweis dafür, dass es keine paranormalenFähigkeiten gibt, stellte der GWUP-Vorsitzende klar. «Es steht nurfest, dass bislang noch kein wissenschaftlicher Beweis für ihreExistenz erbracht worden ist.» Die Versuche will Sarma nicht alsBlamage für die Probanden werten, sondern dankte ihnen für ihren Mut.Die Aktion diene vielmehr dazu, die Gesellschaft aufzuklären, dassparanormale Phänomene keine Glaubenssache, sondern wissenschaftlichüberprüfbar seien. «Wir hoffen, dass unsere Teste von vielennachgemacht werden.»

Die Versuche wurden von der ARD aufgezeichnet. Sie sind amDienstag (12. Oktober) in der WDR-Sendung «Quarks & Co» ab 21.00 Uhrund am Mittwoch (13. Oktober) in der ARD bei «W wie Wissen» ab 21.45Uhr zu sehen.